2. Liga

Bitteres VfL-Debüt für starken Baack

Es mag auch seiner jugendlichen Unbekümmertheit geschuldet sein, dass Tom Baack nach nur wenigen Sekunden vor den Mikrofonen das Wort „Scheiße“ entfuhr. Das konnte ihm jedoch wahrlich niemand übel nehmen. Der 20-Jährige hatte eigentlich nur kurz und knapp umrissen, wie der Abend aus Sicht des VfL Bochum gelaufen war. Sportvorstand Sebastian Schindzierlorz schwächte das zwar ab und erklärte anschließend – nicht wesentlich ausführlicher: „Absolut enttäuschend.“ Letztlich allerdings sprachen beide von der selben Sache.

Davon, dass dem VfL Bochum nach der bislang besten Saisonleistung das Spiel gegen die SpVgg Greuther Fürths entglitten war. Und alle Blau-Weißen unterhielten sich nur noch über die Nachspielzeit-Phobie der Akteure des Revierklubs, der schon zum dritten Mal innerhalb von rund anderthalb Monaten auf den letzten Drücker den Ausgleich kassiert hatte. Kaum jemand sprach vom überzeugenden Zweitliga-Startelf-Debüt des Bochumer Nachwuchsmannes Baack.

Die Begründung seiner Hereinnahme war übrigens einfach: Bei den Kleeblättern fehlten dem VfL gleich sieben Mann. Unter den Ausfällen war auch Rechtsverteidiger Stefano Celozzi, dessen Rolle der gebürtige Essener einnahm.

Doch auch der U20-Nationalspieler wechselte – auf seine Premiere angesprochen – schnell das Thema. „Es ist ja schön und gut“, erklärte er, „aber es bringt ja nichts, wenn keine Punkte dabei herauskommen. So ist es egal, ob das mein erstes Spiel war oder nicht.“ Die Laune des 19-Jährigen war nach dem 2:2-Unentschieden irgendwo ganz, ganz weit unten.

Sein erster Einsatz von Beginn an begann verheißungsvoll. Baack kam nach kaum einer Viertelstunde im Strafraum an den Ball, wollte aufs Tor köpfen, wurde aber vom hohen Bein des ehemaligen Wattenscheider Torjägers Daniel Keita-Ruel gebremst. Regelwidrig. Es hätte Elfmeter geben müssen. Doch auch darüber sprach kaum jemand mehr.

Hingegen kam die Frage auf, warum Trainer Robin Dutt sich entschieden hatte, den in Fürth auffällig starken Baack aus dem Spiel zu nehmen und dafür den gelernten Innenverteidiger Patrick Fabian zu bringen. Der gebürtige Kölner erklärte: „Fürth hat nach der Pause mehr lange Bälle gespielt. Wir brauchten ihn daher als kopfballstarken Verteidiger.“

Dass der U20-Nationalspieler, der sich wie Fabian auch eher im Zentrum der Abwehrkette heimisch fühlt, zukünftig noch häufiger auf dem Flügel zu sehen sein wird, hält Dutt für möglich: „Wir haben ihn in der Vorbereitung des Öfteren dort spielen lassen.“ Den guten Eindruck, den der VfL-Trainer dort gewonnen hatte, bestätigte Baack in Fürth. Dutt: „Er hat das in der ersten Halbzeit hervorragend gemacht, war sehr ballsicher und hat die seine Seite zugemacht.“

Autor: Dominik Hamers