Vor zwei Jahren hießen die Gegner der Blau-Roten noch Hönnepel-Niedermörmter und Kapellen-Erft. Nach dem Oberliga-Aufstieg 2016 marschierten die Krefelder auch durch die Regionalliga und ließen große Klubs wie Rot-Weiß Oberhausen oder Rot-Weiss Essen hinter sich. In der laufenden Drittligasaison freuten sich die Anhänger auf die Traditionsduelle gegen den 1. FC Kaiserslautern oder Eintracht Braunschweig.
Doch auch diese Gegner könnten schon bald der Vergangenheit angehören. KFC-Knipser Oguzhan Kefkir, der schon in der fünften Liga mit an Bord war, steht sinnbildlich für den Aufschwung unter Stefan Krämer – insgesamt war es "eine erfolgreiches Hinrunde mit vielen Höhen und Tiefen", wie sie der Mittelfeldspieler bewertete: „Wir haben uns als Aufsteiger in der neuen Mannschaft schnell zusammengefunden. Das war nicht immer einfach“
Stefan Krämer hat die richtige Balance gefunden
Eine Aufgabe, die sein Trainer hervorragend meistern konnte. „Aus der Aufstiegsmannschaft und den namhaften Neuzugängen eine Einheit zu formen war ein langer und relativ komplizierter Prozess“, erklärte der Krämer. Obwohl sich der KFC nach gutem Saisonstart früh oben festsetzten konnte, gab es immer wieder auch Rückschläge zu verkraften: Da wäre zum einen das große Verletzungspech. Mit Alexander Bittroff, Dennis Daube, Kapitän Mario Erb und Ali Ibrahimaj gerieten gleich vier Stammspieler für mehrere Monate außer Gefecht.
Zum anderen kassierte der RS-Niederrheinpokal-Halbfinalist gleich zwei Mal drei Pleiten am Stück. Der Druck war sicherlich zu spüren, doch Stefan Krämer stand nie wirklich in der Kritik. „Der Trainer bleibt immer cool und ruhig“, beschrieb Oguzhan Kefkir die Arbeit des 51-Jährigen, der vor allem die anfangs anfällige Defensive in den letzten Wochen stabilisieren konnte. Und auch sein bis zum 16. Spieltag torloser Stürmer Maximilian Beister konnte seine Ladehemmungen mit zuletzt fünf Toren in Folge vergessen machen.
Nach fünf Siegen am Stück ist der KFC endgültig im Aufstiegsrennen angekommen. Jeder weiß um die hohe Erwartungshaltung des ehemaligen Europapokalteilnehmers, dessen Qualität im Kader sich mehr und mehr bezahlt macht. Der KFC Uerdingen wird definitiv auf Relegationsplatz drei überwintern, so viel steht fest. „Wir sind in einer Position, von der aus vieles möglich ist“, bilanzierte Stefan Krämer, der bereits in der Vergangenheit keine Hehl daraus machte, das Wort Aufstieg in den Mund zu nehmen. „Ich habe keine Angst das so zu formulieren“, äußerte sich der Trainer optimistisch.
Autor: Fabian Kleintges-Topoll