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Zebras lehren Bielefeld das Gruseln

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Für den Fußball-Zweitligisten MSV war es ein süßer Halloween-Abend, der dem Liga-Konkurrenten Arminia Bielefeld sauer aufstieß.

Die Zebras lehrten ihren Gastgebern in der 2. Runde des DFB-Pokals das Fürchten und gewannen mit 3:0 (3:0). Damit steht der MSV zum ersten Mal seit 2011 im Achtelfinale. Und einen netten Vereinsrekord stellte der MSV gestern Abend auch noch auf. Noch nie führte der MSV im Profifußball so hoch zur Pause.

MSV-Trainer Torsten Lieberknecht vertraute im Mittelfeld der Raute mit Lukas Fröde auf der Sechs und Fabian Schnellhardt. Die angeschlagenen Andreas Wiegel und Cauly Oliveira Souza schafften es in die Startelf, Moritz Stoppelkamp saß auf der Bank.

Der MSV kam gut ins Spiel. In der siebten Minute gab es den ersten Aufreger. Ahmet Engin setzte sich auf der rechten Seite stark durch und spielte den Ball in den Strafraum. Dort kam Stürmer John Verhoek zu Fall – vermutlich nicht freiwillig. Der Elfmeterpfiff blieb aber aus. Fünf Minuten später war das Duo Engin/Verhoek nicht zu stoppen. Engin schlug eine Freistoßflanke in den Strafraum, Verhoek verlängerte mit dem Kopf und Arminen-Torwart Philipp Klewin machte eine schlechte Figur. Der MSV führte 1:0.

Es folgte eine Drangphase der Gastgeber. MSV-Innenverteidiger Gerrit Nauber rettete dreimal in höchster Not. Ansonsten agierte die Arminia im Angriff meist planlos. Der MSV befreite sich vom Druck der Bielefelder. In der 37. Minute hatte Ahmet Engin Pech, dass ein Bielefelder seinem Schuss zur Ecke abfälschte.

MSV-Fans reiben sich die Augen

Zwei Minuten später rappelte es dann aber in der Bielefelder Kiste. Und viele MSV-Fans rieben sich verwundert die Augen – er kann es noch. Fabian Schnellhardt. Der Mittelfeldregisseur, der seit dem Aufstieg vor anderthalb Jahren oft in der Kritik stand, erzielte das erste Tor seit dem 12. Februar 2017. Damals knallte er die Kugel gegen Preußen Münster kurz vor Schluss aus der Distanz zum Duisburger Sieg in die Maschen. Es folgte eine lange Durststrecke, die gestern Abend endete. Schnellhardt hebelte mit einer starken Doppelpasskombination mit Kevin Wolze die Bielefelder Abwehr aus und traf aus 15 Metern zum 0:2.

In der 45. Minute sorgten die Zebras für die Vorentscheidung. Engin setzte sich wieder über rechts durch und passte auf Cauly Oliveira Souza, der zwei Bielefelder vernaschte und zum 0:3 traf. Das 0:2 war für die Arminen eine bittere Pille, das 0:3 war schon demütigend. Der MSV, der in den letzten Wochen genug mit sich selbst beschäftigt war, schickte gestern die Bielefelder auf die Couch. Für die Ostwestfalen war es die fünfte Pflichtspielniederlage in Folge.

Pferdekuss bei Oliveira Souza

Zur Pause blieb Oliveira Souza mit einem Pferdekuss in der Kabine, für ihn kam Stoppelkamp ins Spiel. Und die Bielefelder kamen mit dem Willen zurück, es zumindest zu versuchen. Gleich in der 46. Minute brannte es im Duisburger Strafraum, doch MSV-Torwart Daniel Mesenhöler war bei einem wuchtigen Kopfball von Fabian Klos mit einem starken Reflex zur Stelle. Mit der komfortablen Führung konnten die Meidericher gut mit den Attacken der Gastgeber umgehen. Und wenn’s einmal läuft, kehrt auch das Glück zurück. In der 68. Minute knallte der Bielefelder Einwechselspieler Prince Osei Owusu den Ball unter die Latte des Duisburger Tores. Joan Edmunsson versuchte es ebenfalls: Acht Minuten vor dem Ende setzte sich der Armine durch und verfehlte das Duisburger Tor nur knapp. Danach aber spielten die Duisburger die letzten Minuten cool herunter und wurden von ihren Fans frenetisch gefeiert. Besonders Ahmet Engin hatte sich ein Lob verdient. Zwei Vorlagen steuerte er zum Pokal-Erfolg auf der Alm bei und bot auf der Außenbahn eine überragende Leistung.

Wer der Gegner im Achtelfinale sein wird, wissen die Zebras am 4. November ausgelost. Dann lost Blindenfußballer Serdal Celebi die Paarungen aus.

Autor: Dirk Retzlaff

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