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Bayern-Boss wütet
Hoeneß: "Das war geisteskrank"

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Präsident Uli Hoeneß von Fußball-Rekordmeister Bayern München hat nach dem folgenschweren Foul von Karim Bellarabi an Rafinha heftige Kritik am Ex-Nationalspieler geübt.

Uli Hoeneß sah rot. Das souveräne 3:1 (2:1) gegen Bayer Leverkusen und die Tabellenführung? Der Start in die Champions League am Mittwoch? Davon wollte der aufgebrachte Präsident von Bayern München nichts wissen. "Das Foul von Bellarabi war geisteskrank!", schimpfte er, "das war vorsätzliche Körperverletzung. Sowas gehört drei Monate gesperrt - und zwar für Dummheit!"

Erst der Kreuzband- und Außenmeniskusriss im rechten Knie von Corentin Tolisso, der nach einem Allerweltsfoul von Kevin Volland (39.) mehrere Monate ausfällt, dann Karim Bellarabis Tritt in die linke Hacke von Rafinha, der zu Recht mit einem Platzverweis geahndet wurde (80.) - Hoeneß war auf 180. Und nicht nur er.

Kovac: "Habe das Gefühl, dass wir Freiwild sind." "Nicht lustig" fand Trainer Niko Kovac das überharte Einsteigen von Bellarabi. Wobei Rafinha mit einem Teilriss des Innenbandes im linken Sprunggelenk und voraussichtlich drei Wochen Pause noch vergleichsweise glimpflich davon gekommen war. "Das ist nicht nur Rot, das ist Doppel-Rot!", sagte Kovac, "so langsam reicht es mir. Wir haben den dritten Bundesliga-Spieltag, und ich habe das Gefühl, dass wir Freiwild sind." Bereits die TSG Hoffenheim und der VfB Stuttgart hatten sich gegen den FC Übermacht teilweise nur mit harter Gangart zu helfen gewusst. Nach Kingsley Coman (Riss der Syndesmose) beklagen die Münchner nun die "Opfer" Nummer zwei und drei - zur Unzeit: Der ungefährdete Sieg gegen die mit drei Ligapleiten historisch schlecht gestarteten Leverkusener war der Start in den heißen Herbst mit sieben Spielen binnen drei Wochen. Am Mittwoch steigen die Bayern bei Benfica Lissabon in die Champions League ein.

Die Vorfreude ist stark getrübt, da half auch Bellarabis Entschuldigung via Instagram "für das unnötige Foul" nichts. "Ich bin sehr traurig", sagte Kovac. Der starke Weltmeister Tolisso, der den Rekordmeister nach Wendells 0:1 (6./Handelfmeter) mit seinem Tor zurück ins Spiel gebracht hatte (10.), verließ die Arena auf Krücken. Am Sonntag wurde er operiert. "Das ist ganz bitter", sagte Sportdirektor Hasan Salihamidzic, "wir haben in den letzten Spielen teuer bezahlt."

Noch, ergänzte er, seien zwar genügend starke Spieler fit, "aber in dem Tempo darf es nicht mehr gehen". Was ihn etwas beruhigen wird: In Lissabon sollen die gegen Leverkusen geschonten Mats Hummels (Sprunggelenk) und Leon Goretzka (Hüfte) wieder dabei sein. "Unser Kader ist groß genug, um das aufzufangen", sagte Hoeneß.

Als die Bayern in der Pause zum verletzten Tolisso in die Kabine gekommen waren, sei die Stimmung im Keller gewesen, berichtete Hoeneß. Umso bemerkenswerter empfand er die Leistung. "Unsere Mannschaft ist so stark und so gefestigt, dass sie auch so ein Pech wegsteckt." Der fünfte Sieg im fünften Pflichtspiel unter Kovac sei "nie in Gefahr gekommen".

Arjen Robben (19.) und James (89.) mit seinem ersten Kopfballtor für die Bayern machten den vollauf verdienten Dreier perfekt. Die Erwartungen für die kommenden, schweren Wochen seien "positiv", sagte Kovac angesichts der Stärke seiner Mannschaft, "obwohl wir jetzt zwei verletzte Spieler mehr haben". (sid)

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