Neun gegen neun spielen sie zum Abschluss, und einer trägt das rote Leibchen des freien Mannes, der immer die angreifende Mannschaft unterstützt. Eine Rolle, die ein Gestalter ausüben kann. Eine Rolle auch für einen, der vom Zweikampf verschont werden soll, um ein paar Kräfte zu sparen.
Eine Rolle für Chung-Yong Lee. Zumindest an diesem Donnerstag. Denn der Südkoreaner ist nach seiner langen Länderspielreise nach Australien mit zwei Einsätzen gesund und halbwegs munter zurückgekehrt nach Bochum. „Lee steht uns am Samstag zur Verfügung“, stellte Trainer Robin Dutt erfreut fest. Was er nicht sagte: Lee wird spielen am Samstag gegen Erzgebirge Aue (13 Uhr, Ruhstadion).
Lee kommt für den verletzten Robbie Kruse in eine vermutlich ansonsten unveränderte Startelf. Der Kader stellt sich erneut fast von alleine auf, wobei ihn wieder mindestens ein A-Jugendlicher auffüllen muss. Denn mit Linksverteidiger Timo Perthel fällt ein weiterer Spieler aus, der sonst als back-up für Danilo Soares auf der Bank Platz genommen hätte. Perthel leidet unter erheblichen Magen-Darm-Problemen, seit Mittwoch ist er außer Gefecht. Die Partie gegen den FC Erzgebirge ist für Perthel kein Thema, sagt Dutt.
Moritz Römling könnte wieder zum VfL-Kader gehören
Wegen Knöchelproblemen fehlte er ja bereits gegen Darmstadt, Linksverteidiger Moritz Römling aus der A-Jugend war daher erstmals im Kader eines Zweitliga-Spiels. Denkbar, dass Teil zwei am Samstag folgt.
Timo Perthel ist Spieler Nummer acht, der beim VfL ausfällt: Nach Maxim Leitsch, Thomas Eisfeld, Jannik Bandowski, Milos Pantovic, Baris Ekincier, Robbie Kruse und Sebastian Maier. Letzterer trainiert zwar komplett mit und macht sichtlich Fortschritte, ein Einsatz gegen Aue will der VfL Bochum aber vier Wochen nach seiner Leisten-Operation nicht riskieren. Dies käme zu früh, so Trainer Dutt.
Fünf Ex-Bochumer spielen bei Aue
Bei Aue stehen gleich fünf Ex-Bochumer unter Vertrag: Christian Tiffert (seit 2015), Malcolm Cacutalua (seit 2017), Sören Bertram (seit 2016), Dominik Wydra (2017) und Luke Hemmerich (seit 2018). Tiffert spielte 2013/14 für den VfL, in Aue war er lange gesetzt, ein Anführer im Mittelfeld. In den letzten fünf Partien zählte er aber nicht zum Kader: Knieprobleme zwangen den 36-Jährigen zur Pause. Im Testspiel am vergangenen Donnerstag gegen Hertha BSC Berlin meldete sich Tiffert mit einem 75-Minuten-Einsatz zurück und könnte in Bochum wieder eine Option sein.
Cacutalua, der zwei Jahre für Bochum verteidigte (2014 - 2016), spielte sechs Mal von Beginn an und sechs Mal war er nur auf der Bank. Beim 1:3 gegen HSV spielte er zuletzt über die volle Distanz.
Stürmer Sören Bertram, der ein Jahr beim VfL spielte (2012) und dann nach Halle ausgeliehen worden war, zeigte beim 1:2 in Bochum in der Vorsaison eine starke Leistung, hatte sich durchgebissen, verlor nach mäßigen Leistungen zuletzt aber seinen Stammplatz, wurde nur noch eingewechselt. Auch in Bochum ist der 27-Jährige als Joker zu erwarten.
Wydra ist kein Stammspieler mehr
Defensivstratege Dominik Wydra wechselte nach einer für ihn unbefriedigenden Saison beim VfL im Sommer 2017 nach Aue, schlug dort gut ein. In dieser Spielzeit aber, unter dem neuen Trainer Daniel Meyer, ist er nur Ersatz, in den letzten sechs Partien kam Wydra gar nicht mehr zum Einsatz.
Luke Hemmerich, der vom VfL ja ausgeliehen war von Schalke in der Vorsaison, hat es nur auf zwei Kurzeinsätze gebracht. Vor dem letzten Spiel in Hamburg zog er sich einen Außenbandriss im Sprunggelenk zu. Er fällt aus.
Autor: Ralf Ritter