Als Julian Draxler im August den FC Schalke am letzten Tag der Transferperiode verließ, zum VfL Wolfsburg wechselte, da waren die königsblauen Anhänger empört. Nun hat der damalige Schalke-Manager Horst Heldt im Kicker über den Transfer gesprochen und auch klargestellt, dass der Profi damals von einer Aktion begeistert war, die ihm bei seinem Wechsel auf die Füße fiel.
Denn nachdem Draxler im Jahre 2013 seinen Schalke-Vertrag verlängerte, fuhren LKW durch das Ruhrgebiet, auf denen mit der Verlängerung geworben wurde. Der Profi erklärte später, dass dadurch zu viel Druck aufgebaut worden sei.
"Wenn er das so empfindet, dann ist das so. Aber: Es war damals der Wunsch seines Managements, etwas Besonderes zu machen. Von der Idee mit den plakatierten LKW waren dann alle begeistert: Berater, Klub, Familie und nicht zuletzt Julian selbst", verrät Heldt. Und weiter: "Wir als Klub hatten unser Ziel mit der Verlängerung erreicht. Wir hätten nichts getan, womit sich der Spieler zu diesem Zeitpunkt nicht 100-prozentig identifiziert hätte."
Ex-Schalke-Spieler Draxler sitzt bei PSG oft auf der Bank
Doch Draxler schaffte es bei den Königsblauen nicht, den Erwartungen gerecht zu werden, wechselte nach Wolfsburg, wurde aber auch da nicht wirklich glücklich. Versuchte sogar, seinen Wechsel zu erzwingen. Mittlerweile trägt er das Trikot von Paris Saint-Germain, wo er meistens auf der Bank hockt. Vermutlich auch im Champions-League-Spiel am Mittwoch gegen den FC Liverpool (21 Uhr).
"Julian hatte immer wieder tolle Angebote, und irgendwann war seine Überzeugung gereift, etwas Neues zu machen sei das Beste für ihn. 2015 ging es ja bekanntlich lange um einen Wechsel zu Juventus Turin, aber die Klubs konnten sich nicht einigen. Als dann Wolfsburg ins Spiel kam, war das für Julian einfach die Gelegenheit, seinen Wunsch nach Veränderung zu verwirklichen", sagt Heldt. Auf Schalke hätte automatisch mehr Aufmerksamkeit auf Draxler gelegen. "Aber Julian ist meiner Einschätzung nach nicht der Typ, der gerne im Mittelpunkt steht. Ich denke, eine Rolle wie jetzt in Paris, wo er in einer europäischen Topmannschaft einer von vielen ist, liegt ihm eher." Horst Heldt hat Schalke ebenfalls verlassen
Auch Horst Heldt arbeitet nicht mehr auf Schalke. Er ist mittlerweile Manager bei Hannover 96. (las)