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Nach 0:3 gegen Spurs
Arroganzanfall von Mourinho

Foto: dpa
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Beim englischen Rekordmeister Manchester United gerät Teammanager Jose Mourinho nach der 0:3-Pleite gegen Tottenham Hotspur bereits nach dem 3. Spieltag gewaltig unter Druck.

Jose Mourinho hat mit einem weiteren Arroganzanfall seinen Kritikern neue Nahrung gegeben. Nach der 0:3 (0:0)-Pleite mit Rekordmeister Manchester United gegen Tottenham Hotspur verlor der impulsive Portugiese mal wieder die Nerven und hinterließ viele ratlose Gesichter.

Zuvor war der Teammanager der Red Devils auf seine Taktik für die Partie angesprochen worden und hatte darauf bereits ungehalten reagiert: "Ihr erwartet ein Wunder von meinen Jungs. Was wollt ihr mit euren Schuldzuweisungen auf der Pressekonferenz bezwecken?"

Dann wütete er in typischer Mourinho-Manier weiter. "Was war das Ergebnis?", fragte er in Richtung eines Journalisten und hob dabei drei Finger: "3:0 - und wofür steht das noch? Drei Meistertitel in der Premier League, die ich gewonnen habe - mehr als die anderen 19 Trainer zusammen. Drei für mich - und zwei für die anderen."

Während dieser Worte stand er auf, verließ wutschnaubend den Raum und forderte für alle hörbar bei seinem vorzeitigen Abgang: "Respekt, Respekt, Respekt!" Nach dieser bühnenreifen Vorstellung im Theater der Träume, wo der Rekordmeister im dritten Spiel seine zweite Ligapleite kassierte hatte, weht Mourinho ungeachtet seiner Verdienste in der Vergangenheit ein scharfer Wind ins Gesicht.

Direkt nach dem Abpfiff war er von den gegnerischen Fans verhöhnt worden. "Du bist nicht mehr besonders", schallte es aus dem Gästeblock im altehrwürdigen Old Trafford in Richtung des 55-Jährigen, der sich selbst auf der Insel "The Special One" getauft hatte. Dann legten die Spurs-Anhänger nach. "Du wirst morgen früh gefeuert", brüllten sie lautstark in dessen Richtung, als Mourinho sich nach der Pleite vor den verbliebenen eigenen Fans aufbaute und mit leerem Blick eine Minute lang applaudierte.

"Ich denke, es ist nicht normal, zu Hause zu verlieren und doch so eine Unterstützung zu bekommen. Ich bin sehr glücklich, gemessen an dem, was die Fans den Jungs gezeigt haben", sagte Mourinho, der seinen Heiligenschein auf der Insel längst verloren hat und nicht mehr unumstritten bei seinem Arbeitgeber ist.

"Jose Mourinho und Ed Woodward unter Druck", titelten die Manchester Evening News angesichts des schlechtesten Saisonstarts von ManUnited seit 26 Jahren und nahmen damit auch Klubboss Woodward in die Verantwortung, der wegen der Transferpolitik in diesem Sommer seit Wochen mit seinem Coach im Clinch liegt. 1992/93 erholte sich United, feierte unter Sir Alex Ferguson am Ende sogar die Meisterschaft. Dass Mourinho dieses Kunststück wiederholen kann, wird von den Experten stark bezweifelt.

"Das ist die größte Herausforderung, vor der Mourinho je gestanden hat", sagte United-Ikone Gary Neville. Vor allem die Vorstellung in der zweiten Hälfte fand der frühere Mannschaftskapitän und heutige TV-Experte besorgniserregend: "Das war viel zu wenig. Ich verstehe die Taktik nicht." Neville hält zwar nichts von einem Schnellschuss in der Trainerfrage, rät aber dazu, die Zusammenarbeit mit Mourinho im nächsten Jahr zu beenden.

Die schlechten Leistungen in der Vorsaison sowie das kolportierte schlechte Verhältnis zu seinen Stars Paul Pogba und Anthony Martial könnte Mourinho aber auch schon früher das Genick brechen. Der frühere Real-Coach Zinedine Zidane und Ex-Chelsea-Teammanager Antonio Conte werden bereits als Nachfolger beim Stadtrivalen von Meister Manchester City gehandelt, der in der gesamten vergangenen Saison zwei Niederlagen kassierte. Das hat Mourinho jetzt bereits nach drei Spieltagen geschafft... sid

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