Nur fünf Spiele hat der Weltmeister von 2014 benötigt, um sich in die Herzen der Spartak-Anhänger zu spielen. Am Montag gewann Spartak das prestigeträchtige Derby gegen ZSKA Moskau mit 2:1 - auch weil Schürrle eine starke Leistung bot und den Treffer von Samuel Gigot zum 1:0 vorbereitete.
Der 28-Jährige hat bereits sechs Scorerpunkte auf seinem persönlichen Konto stehen. Zwei Toren stehen vier Assists gegenüber. Dass er im Hinspiel der Europa-League-Qualifikation beim Schweizer Erstligisten FC Thun zunächst einen Strafstoß verschoss, machte er wenige Minuten später mit der Vorlage zum 3:2-Siegtreffer wieder gut. Im Rückspiel in Moskau war der Leihspieler von Borussia Dortmund gar der Matchwinner: Das 1:1 bereitete er vor, sechs Minuten später erzielte er den 2:1-Siegtreffer und schoss Spartak in die EL-Playoffs, wo es am Donnerstag zu Sporting Braga nach Portugal geht.
Dreh- und Angelpunkt der Moskauer Offensive
Nach sportlich schwierigen Jahren scheint es für den ehemaligen Bundesligaprofi in Moskau also endlich wieder aufwärts zu gehen. Unter Lucien Favre spielte Schürrle in Dortmund nie eine Rolle und wurde in der letzten Saison in die Premier League zum FC Fulham verliehen. Dort erzielte Schürrle zwar sechs Saisontore, den Abstieg der Londoner konnte er aber auch nicht verhindern.
In der russischen Hauptstadt gilt Schürrle dagegen schon jetzt als Dreh- und Angelpunkt der Spartak-Offensive. "Er verkörpert für Spartak Moskau ein komplett neues Level an Spielverständnis und Handlungsschnelligkeit", heißt es auf dem russischen Portal "sports.ru".
Anders als in Deutschland, wo sich Schürrle in der Öffentlichkeit oftmals Spott ausgesetzt sah, wird er in Moskau als Weltmeister gesehen, der von einem der besten Klubs Europas nach Russland kam. Dementsprechend genießt der Linksaußen im System von Trainer Oleg Kononov jede Menge Freiheiten und kommt gerne auch mal über die rechte Seite oder durch das Zentrum. Spartak Moskau ist nach sechs Partien inzwischen Tabellenvierter in Russland, der Rückstand auf Tabellenführer Zenit St. Petersburg beträgt drei Punkte. Sollte Schürrle so weitermachen wie bisher, dürfte Spartak im kommenden Sommer voraussichtlich die Kaufoption ziehen, die acht Millionen Euro betragen soll.