Der 1. FC Köln hat sich im Anschluss an die Heimspiel-Niederlage gegen den SV Darmstadt 98 von Cheftrainer Markus Anfang sowie von seinen beiden Co-Trainern Tom Cichon und Florian Junge getrennt. Für die drei noch ausstehenden Partien übernimmt André Pawlak (48) als Cheftrainer gemeinsam mit Manfred Schmid.
Trotz der souveränen Tabellenführung tobte beim FC zuletzt das Chaos. Nur zwei Punkte holte der haushohe Aufstiegsfavorit aus den letzten vier Spielen, im Umfeld und innerhalb der Mannschaft war die Unruhe groß. Nun zog der Verein die Notbremse, um weiteren Schaden zu vermeiden. "Nach intensiver Aufarbeitung der letzten Spiele haben wir uns dazu entschieden, die Zusammenarbeit mit Markus und seinem Team zu beenden. Trotz der nach wie vor guten Ausgangslage gab es einen negativen Trend. In dieser Phase der Saison war es deshalb notwendig, etwas zu verändern, um unser Ziel nicht in Gefahr zu bringen", begründet FC-Geschäftsführer Armin Veh die Entscheidung des Vereins.
Rauswurf trotz Aufstieg beim KFC Uerdingen
André Pawlak kam 2017 als U17-Trainer zum 1. FC Köln und übernahm im Oktober 2017 erstmals die Verantwortung für das Regionalliga-Team. Die Mannschaft hat er seitdem souverän aus der Krise geführt. Die Kölner sind die beste Rückrunden-Mannschaft der Liga. Am Samstag feierten die Kölner einen 3:0-Heimsieg gegen den SC Wiedenbrück, in der Woche wurde der Tabellenzweite Rot-Weiß Oberhausen mit 6:1 abgefertigt. Zur Belohnung darf Pawlak, der die Ausbildung zum Fußballlehrer in diesem Jahr erfolgreich absolviert hat, nun die Profis übernehmen.
Im Ruhrgebiet hat sich Pawlak einen Namen als Trainer der SG Wattenscheid 09 gemacht, für die er von 2010 bis 2014 sehr erfolgreich arbeitete. Mit dem KFC Uerdingen gelang ihm 2017 der Aufstieg in die Regionalliga. Die Vereinsführung traute ihm den Sprung in den Profifußball aber nicht zu und trennte sich von Pawlak. Es war eine von vielen personellen Fehlentscheidungen der KFC-Bosse, denn für den Zweitliga-Spitzenreiter sind die Qualitäten des gebürtigen Gelsenkircheners gut genug.
Autor: Martin Herms