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Manuel Neuer ist für viele Schalker Fans ein rotes Tuch, seitdem er das rote Trikot des FC Bayern München trägt. Sie haben dem gebürtigen Gelsenkirchener, der 20 Jahre für die Königsblauen spielte, den Wechsel zum Rekordmeister auch sieben Jahre danach noch nicht verziehen. Wenn am Dienstagabend der FC Porto zum ersten Champions-League-Spiel dieser Saison nach Schalke kommt, werden viele von ihnen aber noch einmal an Manuel Neuer zurückdenken. Positiv. Für Torwart-Leistungen, wie die am 5. März 2008 in Porto, reicht das Prädikat Weltklasse kaum aus. „Was Manu da rausgeholt hat, war einfach unglaublich“, sagt Gerald Asamoah, der in der 79. Minute für Kevin Kuranyi eingewechselt wurde.
Schalke hatte das Hinspiel im Achtelfinale der Champions League in der heimischen Arena mit 1:0 gewonnen. Zwei Wochen später stand das Rückspiel im Estadio do Dragao in Porto auf dem Plan. Phasenweise war es ein Spiel auf ein Tor - auf das, das Manuel Neuer hütete. Der damals 21-Jährige schien unüberwindbar, reihenweise brachte er den spielstarken Gegner zur Verzweiflung. Lisandro Lopez traf in der 86. Minute aber doch zum 1:0 für Porto, sodass es in die Verlängerung ging.
Neuer hielt zwei Elfmeter
Auch in diesen 30 Minuten schien Schalke einige Male vor dem K.O. zu stehen, doch Neuer hielt das, was eigentlich nicht zu halten war. Es blieb beim 1:0 für den FC Porto, die Entscheidung musste im Elfmeterschießen fallen. Manuel Neuer hielt zwei Elfmeter, für Schalke trafen Rafinha, Ivan Rakitic, Halil Altintop und schließlich Jermaine Jones. Schalke stand im Viertelfinale der Champions League.
Gerald Asamoah kann sich noch sehr gut an diesen Abend in Porto erinnern. Schalke war vor zehn Jahren im Achtelfinale nur Außenseiter, sagt er. Dass Trainer Mirko Slomka Gerald Asamoah in diesem Spiel auf die Bank setzte, hat ihn natürlich geärgert. „Keine Ahnung, warum er das gemacht hat. Vielleicht dachte er, dass ich müde bin“, sagt der heutige Schalker U23-Manager und lacht.
Er war übrigens als fünfter Elfmeterschütze vorgesehen. „Als Jermaine den entscheidenden Ball unter die Latte gejagt hat, bin ich erstmal auf die Knie gefallen. Ein Glück, dass ich nicht mehr schießen musste.“
Asamoah hofft, dass seine Schalker am Dienstagabend die Ruhe bewahren, geduldig spielen und nicht zu nervös sind. „Das letzte Spiel liegt schon ein paar Jahre zurück und viele Spieler haben noch keine Champions- League-Erfahrung“, sagt der ehemalige Nationalspieler und erinnert an das erste Schalker Champions-League-Spiel überhaupt am 11. September 2001. „Jeder hat gedacht, dass wir Panathinaikos im Vorbeigehen schlagen. Dann haben wir 0:2 verloren.“
Allerdings, das sagt Gerald Asamoah, sei dieses Spiel am Tag des Terroranschlags in New York nur eine Nebensache gewesen.
Autor: Christoph Winkel
