Lange mussten die Journalisten nach dem 2:1-Sieg des KFC Uerdingen gegen Jena auf den Mann des Tages warten. Bevor sich Stefan Aigner jedoch der Presse stellte, kickte er noch mit seinem Sohn auf dem Rasen der Duisburger Schauinsland-Reisen-Arena. Aigner-Junior durfte dann auch mit seinem Vater in den Innenraum, dem die Freude über seinen Doppelpack auch in den Katakomben noch ins Gesicht geschrieben stand. Nichtsdestotrotz war Aigners Spielanalyse eher zurückhaltend. „Zu Saisonbeginn gab es auch Phasen, wo ich nicht getroffen habe. Das gleicht sich immer aus“, verwies der ehemalige Bundesligaspieler auf die Krefelder Mannschaft als Ganzes.
Dennoch, es läuft einfach bei Stefan Aigner. Viele Chancen braucht er nicht, bis er mit seinem Torriecher eiskalt zuschlägt. „Natürlich muss man auch mal spekulieren und ins Risiko gehen. Was anderes bleibt mir ja als Stürmer nicht übrig“, sagte der 31-Jährige über seine zwei Treffer gegen Jena. Sein Mannschaftskollege Dominic Maroh setzte da sogar noch einen drauf. Auch wenn der ehemalige Kölner erst einige Wochen Teil der Mannschaft von Stefan Krämer ist, weiß Maroh um die Qualitäten seines Teamkameraden. „Er ist mit unsere Lebensversicherung und hat seine Qualitäten lange in den oberen Ligen gezeigt. Wir sind sehr glücklich und schätzen es, ihn in dieser Form bei uns zu haben“, sagte Maroh voll des Lobes.
Erst Baumberg, dann nach Kaiserslautern
Dank Stefan Aigner steht Uerdingen auf Platz zwei hinter dem VfL Osnabrück und das lediglich aufgrund der schwächeren Tordifferenz gegenüber den Niedersachsen. Den Ausrutscher des 1. FC Kaiserslautern vom Freitag konnte der KFC gegen Jena perfekt ausnutzen. „Das hat uns natürlich nochmal ein Stück weit gepusht“, gab Maroh zu Protokoll, dem nach dem Achtelfinale im RS-Niederrheinpokal die Länderspielpause mehr als gelegen kommt. „Von der Mentalität her ist die Pause jetzt sehr wichtig“, erklärte der Innenverteidiger, der mit dem KFC Uerdingen auch in Kaiserlautern weiter marschieren will. Die Aufgabe auf dem Betzenberg wird nicht leicht, das wusste auch Stefan Aigner. „Die Liga ist extrem eng und spannend“, analysierte der neue Stürmer des KFC, der Maximilian Beister nach dem Positionswechsel zunächst aus der Startelf verdrängt hat.
Autor: Fabian Kleintges-Topoll