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Acht-Tore-Spektakel! Haaland schießt BVB zum Sieg

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Borussia Dortmund ist mit einem blauen Auge in das Jahr 2020 gestartet. Der BVB gewann trotz 1:3-Rückstand noch 5:3 beim FC Augsburg - dank Neuzugang Erling Haaland.

In vollem Tempo spurtete Erling Haaland los, weder Mit- noch Gegenspieler konnten Schritt halten. Der Stürmer von Borussia Dortmund lief in Richtung Eckfahne, dort wo die Anhänger von Borussia Dortmund saßen, und feierte mit ihnen das Tor zum 5:3 beim FC Augsburg. Es war der letzte und entscheidende Treffer an diesem Tag, es war schon Haalands drittes Tor – und damit bewahrte der Neuzugang von RB Salzburg seinen neuen Klub im ersten Spiel fast im Alleingang vor einem heftigen Rückschlag zum Rückrunden-Auftakt. Denn die Dortmunder hatten nach einem über weite Phasen erschreckenden Auftritt – vor allem in der Defensive – schon 1:3 zurückgelegen.

Dabei hatte der 20-Millionen-Mann zu Anpfiff erst einmal auf der Bank gesessen, da er nach überwundenen Knieproblemen noch ein wenig Trainingsrückstand hatte. Der zweite Dortmunder Mittelstürmer Paco Alcácer war erst gar nicht mitgeflogen nach Augsburg. Nach Informationen dieser Redaktion lag dies allerdings nicht an Transferverhandlungen, die der wechselwillige Spanier hätte führen können, sondern schlicht an schlechte Trainingsleistungen. „Ich hatte nicht das Gefühl, dass er bereit ist, uns heute zu helfen“, bestätigte dies Trainer Lucien Favre vor dem Spiel recht deutlich beim TV-Sender Sky.

Den verletzten Dan-Axel Zagadou (Faserriss) ersetzte Lukasz Piczczek in der Dreierkette – und der Pole ar gleich gefordert: Ruben Vargas wackelte ihn aus und legte in die Mitte, wo Rani Khedira aber deutlich verzog (2.). Gleich im Gegenzug die noch dickere Chance für den BVB: Thorgan Hazard erlief Tin Jedvajy viel zu kurz geratene Kopfball-Rückgabe, brachte den Ball dann aber nicht an FCA-Torhüter Tomas Koubek vorbei (4.).

Und die nächste BVB-Gelegenheit sollte schnell folgen: Raphael Guerreiro eroberte den Ball, spielte Jadon Sancho mit herrlichem Pass frei, der legte quer – allerdings leicht in den Rücken von Marco Reus, der völlig verzog (8.). Beide Abwehrreihen hatten ihre Aussetzer, sodass auch Augsburg weiterhin zu gefährlichen Szenen kam: Nach einer Kopfball-Abwehr setzte Daniel Baier aus 30 Metern einen Volley an – allerdings neben das Tor (11.).

Der BVB mühte sich nun erst einmal um Spielkontrolle und Ballbesitz, hatte auch die deutlich größeren Anteile daran – brachte sich aber mit haarsträubenden Fehlern im Spielaufbau immer wieder in die Bredouille: Nach einem Fehlpass von Manuel Akanji – der bei weitem nicht sein einziger war – landete der Ball tatsächlich im Dortmunder Tor. Allerdings hatte Vorbereiter Florian Niederlechner im Abseits gestanden (21.).

Dennoch: In dieser Phase war der BVB gefährlicher: Brandt befreite sich im Zentrum mit einem Dribbling und schickte Sancho, der nach einem Haken im Strafraum knapp verzog (28.). Sekunden später war der Engländer schon wieder in Position gelaufen, doch der vor ihm deutlich schlechter postierte Reus versuchte den Abschluss – und verzog erneut (29.).

Dortmund spielte zwar nicht wirklich gut, aber Dortmund dominierte – und Dortmund patzte weiterhin: Thorgan Hazard missglückte ein Rückpass in Richtung Lukasz Piszczek. Der bärenstarke Ruben schnappte sich den Ball, überlief Piszczek locker-leicht und spielte scharf ins Zentrum. Dort erfasste Mats Hummels die Situation völlig falsch, lief nicht in Vollsprint durch zum Tor – anders als Niederlechner, der den Ball so aus kurzer Distanz über die Linie drücken konnte (34.).

Der BVB war nun sichtlich angeknockt, kam aber vor der Pause noch zu einer guten Gelegenheit: Brandt steckte durch auf Reus, doch dem versprang frei vor dem Tor der Ball (43.). Es passte zum Auftritt des Kapitäns, dem man die längere Verletzungspause deutlich anmerkte. Nicht nur bei seinen vergebenen Chancen gelang ihm wenig.

Die Augsburger verdienten sich ihre Halbzeitführung nicht durch einen spielerisch überzeugenden Vortrag, sondern durch Biss, leidenschaftliche Zweikampfführung und eine Schärfe in den Aktionen, die die BVB-Profis lange vermissen ließen. Kombiniert mit der mangelhaften Chancenverwertung und den massiven Problemen mit dem Augsburger Pressing gab das alles andere als ein titelreifes Bild ab.

Zur zweiten Halbzeit stellte Favre um auf Viererkette – und das hatte erst einmal alles andere als den gewünschten Effekt: Akanji köpfte einen Ball genau in die Füße von Marco Richter, der aus 25 Metern abzog. In einer perfekten Bogenlampe senkte sich der Ball über den machtlosen Roman Bürki ins Tor (46.).

Dieses Mal aber fand der BVB schnell die passende Antwort: Hazard legte von rechts in den Strafraum auf Brandt, der drehte sich elegant um Baier und versenkte den Ball mit Wucht im Augsburger Tor – Koubek aber sah alles andere als gut aus (49.).

Sicherheit aber brachte das nicht: Dieses Mal war Sanchos Fehlpass der Auslöser für einen schnellen Augsburger Konter. Dortmund war nach der Umstellung auf 4-2-3-1 im Zentrum eklatant offen, am Ende legte Max quer und Niederlechner schob ein weiteres Mal ein (55.).

Die Entscheidung? Mitnichten. Favre brachte nun Haaland und Dortmund hatte endlich einen Spieler, der Läufe in die Tiefe suchte. Das machte sich fast sofort bezahlt: Sancho steckte durch, Haaland lief allen Abwehrspielern davon und schoss platziert ins lange Eck (59.). Und der BVB machte sofort weiter: Hummels schlug einen überragenden Ball aus der eigenen Hälfte, dieses Mal rannte Sancho allen davon, umkurvte Koubek und traf zum 3:3 (61.). Das 3:3 innerhalb von zwei Minuten! Und Reus hätte gleich noch das 4:3 nachlegen müssen, scheiterte aber frei vorm Tor an Koubek (62.).

Das 4:3 für den BVB fiel dann doch noch – mit doppelter Verzögerung: Axel Witsel schlug einen langen Ball, Hazard war auf und davon, zog auch am Torhüter vorbei und bediente dann den völlig freistehenden Haaland, der sein zweites Tor machte (71.). Das Schiedsrichtergespann um Manuel Gräfe entschied zunächst auf Abseits, auf Intervention von Video-Assistent Frank Willenborg zählte der Treffer dann aber doch.

Und Favre wechselte ein weiteres Mal, brachte aber nicht Mario Götze oder Jacob Bruun Larsen – sondern den 17-Jährigen Giovanni Reyna, der damit zum fünftjüngsten Spieler der Bundesliga-Historie wurde (72.). Sein erster Arbeitsnachweis war eine Gelbe Karte, der zweite das erneute Jubeln mit den Kollegen: Reus hatte Haaland auf die Reise geschickt, der spielte das angesichts seiner Größe von 1,84 Metern beeindruckendes Tempo aus und traf erneut eiskalt (79.). 5:3 für den BVB und der dritte Haaland-Treffer innerhalb von 20 Minuten.

Der BVB startete so mit einem Sieg in das Unternehmen Aufholjagd – angesichts des über weite Phasen eklatant schwachen Auftritts aber muss noch immer sehr, sehr vieles sehr viel besser werden.

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