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Bruchhagen wettert gegen die DFL

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Heribert Bruchhagen hat die Entscheidung der DFL, die Beschränkungen für ausländische Spieler aufzuheben, scharf kritisiert. "Es geht alleine um das Recht der Großen", so Eintracht Frankfurts Vorstandsboss.

Mit deutlichen Worten hat Heribert Bruchhagen, Vorstandsboss von Bundesligist Eintracht Frankfurt, den Vorstand der Deutschen Fußball Liga (DFL) für die Änderung der Ausländerbeschränkung kritisiert. "Die Bundesliga wird nur noch vom Gedankengut von Karl-Heinz Rummenigge getragen. Die DFL ist nur Erfüllungsgehilfe für ihn. Es geht alleine um das Recht der Großen", sagte Bruchhagen im Gespräch mit dem Sport-Informations-Dienst (sid) und fügte hinzu: "Die deutschen Spieler werden dadurch nicht gestärkt."

"Schere wird noch größer"

Auf der Mitgliederversammlung der Liga am 21. Dezember in Frankfurt war am Rande der Bekanntgabe der neuen TV-Verträge auch die Entscheidung über die Reform der umstrittenen Ausländerregelung gefallen. 34 von 36 Vertretern der 1. und 2. Bundesliga sprachen sich bei zwei Enthaltungen für die komplette Streichung der derzeitigen Beschränkung pro Klub auf vier Spieler aus Ländern außerhalb der EU und der UEFA-Mitgliedsverbände aus. "Für den deutschen Fußball ist diese Regelung schlecht. Die Schere zwischen den großen und den kleinen Klubs wird, wie auch durch die Verteilung der TV-Gelder, nur noch größer", meinte Bruchhagen trotz der Bestätigung des "Pflicht-Kontigents" von zwölf deutschen Lizenz-Spielern pro Klub.

Die Champions-League-Klubs Bayern München und Werder Bremen hatten in den vergangenen Monaten immer wieder die seit Monaten diskutierte Reform der Ausländerregel gefordert. Vor allem Bremens Manager Klaus Allofs wies mehrfach auf die Nachteile der deutschen Teams in den europäischen Klub-Wettbewerben hingewiesen, da auf internationaler Bühne keinerlei Beschränkungen für den Einsatz ausländischer Spieler gelten. "Wir sind gegen alle Beschränkungen", meinte Allofs.

"Local Player"-Regelung tritt in Kraft

Die Reform der DFL sieht nunmehr vor, dass ab der kommenden Spielzeit die Beschränkung für Spieler von anderen Kontinenten entfällt und gleichzeitig die von der Europäischen Fußball-Union (UEFA) für die internationalen Wettbewerbe vorgesehene "Local Player"-Regelung in Kraft tritt. Demnach müssen ab der Saison 2006/07 in den Bundesliga-Vereinen mindestens vier Akteure zwischen 15 und 21 unter Vertrag stehen, die in einem deutschen Klub ausgebildet wurden. Von diesen Nachwuchsprofis müssen zwei Akteure drei Spielzeiten für den Verein absolviert haben. Die "Local Player"-Quote pro Team erhöht sich bis zur Saison 2008/09 auf bis zu acht Talente.

Wie Bruchhagen sieht allerdings auch Bayern-Manager Uli Hoeneß durch die Regeländerung kaum Vorteile für den einheimischen Nachwuchs: "Man muss den deutschen Anteil nicht immer mit künstlichen Regeln hochhalten. Ein deutscher Spieler muss die Qualität haben und nicht nur die Quote erhöhen. Entscheidend ist, dass wir in Deutschland eine gute Jugendarbeit machen. Ein guter Deutscher setzt sich immer durch", erklärte Hoeneß am Donnerstag.

Holzhäuser widerspricht

"Die UEFA hat aus juristischen Gründen dringend empfohlen, die Richtlinien umzusetzen. Wir brauchen Rechtssicherheit für die Vereine, und in Europa müssen in allen Wettbewerben die gleichen Regeln gelten. Wichtig ist außerdem, dass weiter zwölf deutsche Spieler pro Verein unter Vertrag stehen müssen. Der deutsche Spieler wird definitiv gestärkt, nicht geschwächt", verteidigte Bayer Leverkusens Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser die neue Politik der DFL.

Der Vizepräsident des Ligaverbandes sprach sich zudem dafür aus, dass die kleineren Vereine, die anhaltend eine gute Jugendarbeit leisten, in Zukunft finanziell zusätzlich belohnt werden sollte. "Darüber müssen wir noch mit dem DFB sprechen. Aber die Vereine, die viele Jugendnationalspieler stellen, sollen einen finanziellen Bonus erhalten", so Holzhäuser

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