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Overath: "Abstieg wäre schlecht für den Verein"

Overath: "Abstieg wäre schlecht für den Verein"
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Der Präsident des 1. FC Köln, Wolfgang Overath hat die Gründe für die Trennung von Coach Uwe Rapolder erläutert. "Ein Teil der Mannschaft war nicht mehr bereit, aber auch alles für den Trainer zu geben", sagte Overath.

Wolfgang Overath hat die Trennung von Uwe Rapolder als Trainer des 1. FC Köln bedauert. Im Interview äußert sich Kölns Präsident nach dem Rücktritt von Manager Andreas Rettig auch zur chaotischen Personalsituation beim Bundesligisten.

Frage: "Wolfgang Overath, was hat Sie dazu bewogen, sich von Trainer Uwe Rapolder zu trennen?"

Wolfgang Overath: "Ich hatte das Gefühl, dass die Mannschaft oder Teile der Mannschaft nicht mehr voll hinter ihm gestanden hat. Ein Teil war nicht mehr bereit, aber auch alles für den Trainer zu geben. Die Entscheidung ist mir sehr, sehr schwer gefallen, sie ist mir menschlich sehr nahe gegangen. Er ist ein guter Trainer und ein anständiger Kerl. Das Spiel in Bielefeld hat mich aber zu der Überzeugung gebracht, dass wir nach 12 Spielen ohne Sieg etwas Neues, etwas Anderes machen müssen."

Frage: "Nur zwei Tage vor dem Spiel in Bielefeld hatten Sie erklärt, dass die Trainerfrage unabhängig vom Ausgang des Spiels in Bielefeld kein Thema sei. Was hat Sie zum Umdenken bewogen?"

Overath: "Wir haben uns gedacht, dass wir es mit Kampf und Einsatz schaffen. Mit einem Sieg in Bielefeld hätten wir 15 Punkte und mit mehr Ruhe weiterarbeiten können. Aber die Art und Weise, wie wir in Bielefeld verloren haben, hat mich umdenken lassen. Wir waren nicht in der Lage, so weiterzuspielen, wie in der 1. Hälfte. Plötzlich wartet die Mannschaft praktisch darauf, drei Gegentore hinzunehmen. Danach spielt sie auf einmal weiter. Wenn wir auswärts gut gespielt hätten, aber trotzdem verloren oder mit Kampf und Biss ein 3:3 geholt hätten, wäre es etwas anderes gewesen. Der Mannschaft hat das Feuer gefehlt. Teams wie der FSV Mainz 05 haben vielleicht von der Qualität im Vergleich zum FC nicht das Material, aber das Herz."

Frage: "Wie sind Sie vom Ablauf her zu der Entscheidung gekommen? Wann wurde Uwe Rapolder die Entscheidung mitgeteilt?"

Overath: "Ich habe Uwe Rapolder am Samstagabend gegen 22.30 angerufen und ihm die Situation erklärt. Wir haben uns dann darauf verständigt, eine Nacht darüber zu schlafen. Am Sonntag habe ich ihn dann gegen 10.30 angerufen und ihn gefragt: Wie hast du geschlafen? Er sagte mir, sehr schlecht, ich habe ihm geantwortet: Ich auch! Ich habe ihm dann die Entscheidung mitgeteilt."

Frage: "Manager Andreas Rettig hat Ihnen direkt nach dem Schlusspfiff in Bielefeld seinen Rücktritt angeboten. Wie haben Sie darauf reagiert."

Overath: "Andreas hat mich sehr überrascht. Ich habe gesagt: Andreas, lass uns doch erst mal eine Nacht darüber schlafen. Doch er wollte das nicht. Ich habe gesehen, dass ihn die Situation sehr belastet hat. Am Samstagabend hat er mir die Gründe nochmals in einem Telefonat mitgeteilt. Danach konnte ich seine Entscheidung besser nachvollziehen."

Frage: "Kam diese Entscheidung angesichts der sportlichen Situation zu spät?"

Overath: "Das kann sein, wir waren auf der anderen Seite aber der Überzeugung, dass wir es mit Uwe Rapolder schaffen. Der Tiefpunkt waren die Spiele in Nürnberg, gegen Hannover und in Frankfurt. Danach hat sich die Mannschaft aber wieder gefangen und gegen Schalke und Bremen gute Leistungen gezeigt."

Frage: "Die Zeit drängt, Sie haben innerhalb von 19 Stunden keine sportliche Leitung mehr. Wie sieht Ihr Fahrplan aus?"

Overath: "Wir werden relativ schnell einen Manager suchen, der dann mit in die Trainersuche eingebunden wird."

Frage: "Welches Profil soll der Trainer haben, welches der Manager?"

Overath: "Wichtig ist, dass der Trainer diese Mannschaft motivieren kann. Noch wichtiger ist aber, dass wir in der 1. Liga bleiben. Wenn nicht, wäre das sehr schlecht für den Verein. Der Manager muss gute Kontakte haben und sehr stark im sportlichen Bereich sein."

Frage: "Suchen Sie auch jemanden, der das Team in der 2. Liga trainieren würde?"

Overath: "Die Frage nach der 2. Liga stellt sich nicht. Für uns zählen nur die nächsten fünf Monate."

Frage: "Glauben Sie, dass Ihre Mannschaft die Klasse halten kann?"

Overath: "Es gibt sieben Mannschaften, die gegen den Abstieg spielen. Wir haben die Fähigkeit, drei oder vier hinter uns zu lassen."

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