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Bezirksliga 4 Niederrhein: Hinrundenbilanz: Rellinghausen das Maß aller Dinge, Abstiegskampf beginnt auf Platz sieben
ESC auf Landesliga-Kurs, neun Mannschaften im Abstiegskampf

Bezirksliga 4 Niederrhein: Hinrundenbilanz: Rellinghausen das Maß aller Dinge, Abstiegskampf beginn
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Spieler, Trainer und Funktionäre gehen in die Winterpause, aber Revierkick.de bleibt am Ball. Nach 16 absolvierten Spieltagen hat sich in der Bezirksliga 4 einiges getan. Revierkick zieht Bilanz und blickt zurück auf die Highlights, Überraschungen, Trainerwechsel und Aufreger einer spannenden Halbserie.

Bei der Frage nach den Aufstiegsfavoriten war der Landesliga-Absteiger Vogelheimer SV bei den Meisten in der Lostrommel mit dabei. Dass sich die Liga-Praxis oftmals gänzlich anders als die Experten-Theorie darstellt, musste die Elf von (damals noch) Jose Abejion schneller erfahren, als es ihnen lieb war. In den ersten sieben Partien hagelte es ganze fünf Niederlagen. Resultat: Letzter Tabellenplatz und Rücktritt des Trainers. Abejion war nicht gewillt, sich länger den Strapazen auszusetzen: „Wir spielen einfach keinen Fußball mehr. So etwas lässt mich nicht mehr los, ich kann nachts nicht mehr schlafen“, gestand der Fußballlehrer im September.

Die Suche nach dem geeigneten „Feuerwehrmann“ ging schnell über die Bühne: Otto Prell wurde kurzerhand vom Trainer der Reserve in die Bezirksliga befördert, die Trendwende blieb aber aus. Zwar konnte Prell respektable sieben Punkte aus den ersten drei Partien erbeuten, das Zwischenhoch verpuffte jedoch recht schnell. Zur Winterpause lautet die Realität Abstiegskampf: Ganze fünf Punkte trennen den VSV von Schlusslicht RuWa Dellwig.

Kein Wunder also, dass Pressesprecher Detlef Schliffke für die Rückrunde „fünf bis sieben“ Neuverpflichtungen ankündigt. Mit Andreas Budau, Maurizio Galasso und Rafael Sobczyk stehen sind bereits die ersten Verstärkungen unter Dach und Fach gebracht, um in der Rückrunde nochmal anzugreifen. Nach unten schaut am Lichtenhorst nämlich niemand, glaubt man den Worten von Detlef Schliffke: „Darum mache ich mir überhaupt keine Sorgen, dafür sind wir von der Qualität her zu gut aufgestellt.“

Als Vogelheims Übungsleiter Jose Abejion seinen Hut nahm, war der erste Trainerwechsel der Saison bereits Geschichte. Die Entwicklung weist dabei einige Parallelen zum VSV auf. Der vierte Tabellenplatz der vergangenen Spielzeit weckte beim VfB Frohnhausen hohe Ambitionen, hinter vorgehaltener Hand war sogar vom Aufstieg die Rede. Ansprüche, denen der VfB bereits nach vier Spieltagen meilenweit hinterherhechelte. Die vierte Heimpleite im vierten Spiel besiegelte das Aus für Linienchef Thorsten Hildebrand.

Wie beim VSV, setzte man auch an der Hamburger Straße auf bewährte Kräfte: Ernst Otten, bereits von 1989-1999 Trainer der Frohnhauser, versuchte sich als Retter – zunächst mit mäßigem Erfolg. Doch rechtzeitig vor der Winterpause zeichnete sich ein Aufwärtstrend ab. Die Erfolgsformel: sieben Punkte aus drei Spielen macht Nichtabstiegsplatz dreizehn. Sollte der VfB die Form über die Winterpause retten, könnte die Otten-Truppe auch im Mai auf einem Nichtabstiegsplatz rangieren.

Definitiv chancenlos im Abstiegskampf: Der VfB Essen-Nord. Zwar mischten die „Nord-Männer“ nur zehn Spieltage am aktiven Spielbetrieb mit, sorgten aber für große Schlagzeilen. So packte Trainer Uwe Erlebach nach zwölf Gegentoren in zwei Partien und einer denkwürdigen 4:7-Niederlage im Kellerduell mit VfB Frohnhausen nach nur sechs Spieltagen seine Koffer. Alle Bemühungen, ihn zur Rückkehr zu bewegen, blieben erfolglos.

Die folgende Ära unter Geschäftsführer Marian Chacinski geriet zum kurzen Intermezzo. Nach zehn Spieltagen zog Chacinski die Konsequenz aus anhaltendem sportlichen Misserfolg und der drohenden Schließung der Platzanlage Altenbergshof: Die Bezirksliga-Mannschaft des VfB Essen-Nord zog ihre erste Mannschaft vom laufenden Spielbetrieb zurück und stand als erster Absteiger fest. „Ich sehe hier keine Perspektive mehr“, berichtete eine frustrierter Marian Chacinski und ließ gleichzeitig seinen Abschied verlauten: „Für mich ist Schluss.“

Kommen wir zu den erfreulicheren Momenten dieser Hinserie. Zu den positivsten Überraschungen muss man vor allem die SG Essen-Schönebeck zählen. Zwar überzeugte der Aufsteiger in der abgelaufenen Saison als souveräner A-Liga-Meister, doch einen glatten Durchmarsch hätte der jungen Truppe wohl niemand zugetraut. Der wird ihnen voraussichtlich auch nicht gelingen, doch auf Platz drei lässt sich auch nach siebzehn Spieltagen noch vom zweiten Aufstieg in Reihe träumen.

Kein Traum sondern Realität sollte der Aufstieg für den SuS Haarzopf werden. Zum Saisonauftakt setze die Gräfen-Elf dann auch sofort eine deutliche Duftmarke, kam mit drei Erfolgen in den ersten drei Partien blendend aus den Startlöchern. Unter anderem schlugen die Kicker vom Föhrenweg am zweiten Spieltag den ESC Rellinghausenauf fremdem Geläuf. Doch schon bald entpuppte sich die mangelhafte Konstanz als großes Manko der Haarzopfer. Zwar konnte man beide Duelle gegen Spitzenreiter Rellinghausen für sich entscheiden, ließ aber im Duell mit den sogenannten „Kleinen“ zu viele Punkte liegen. Zudem schwächte sich der aktuelle Tabellenzweite durch Undiszipliniertheiten wiederholt selbst.

Besser machte es der ESC Rellinghausen 06. Trotzdem den Mannen von Trainer Thomas Deges in den letzten beiden Partien ein wenig die Puste auszugehen schien, man unter anderem eine herbe 3:0-Abfuhr beim direkten Konkurrenten SuS Haarzopf einstecken mussten, bleiben die Rellinghauser das Maß der Dinge: Streckenweise begeisternder Fußball und ein Vorsprung im streckenweise zweistelligen Punktebereich lassen beim Großteil der Liga keinen Zweifel daran aufkommen: Am ESC führt in der Aufstiegsfrage kein Weg vorbei.

Arbeitet die Mannschaft vom Krausen Bäumchen konzentriert weiter, bleibt auf dem Boden und von größeren Verletzungssorgen verschont, dürfen die Verantwortlichen schonmal die Fahrpläne der Landesliga raussuchen. Das andere Ende der Tabelle verspricht hingegen auch für die Rückrunde Hochspannung. Nach den jüngsten Erfolgen des VfB Frohnhausen sieht es für RuWa Dellwig und Teutonia Überruhr am finstersten aus. Bis zu den Sportfreunden Niederwenigern auf Platz sieben müssen aber noch alle Teams den Blick nach unten richten.

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