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RWO: Schön und Oldengott erklären den Stand beim Infrastruktur-Ausbau
„Dort wird mit Augenmaß gearbeitet“

RWO: Schön und Oldengott erklären den Stand beim Infrastruktur-Ausbau
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In Oberhausen arbeiten die Verantwortlichen mit Hochdruck an der Verbesserung der Infrastruktur.

Ganz oben auf der RWO-Agenda: Das neue Trainingszentrum, zudem soll das Stadion Niederrhein modernisiert werden. Alles im Rahmen des Emschererlebnisses Oberhausen. Ein Projekt, bei dem zwischen dem Kaisergarten und der Emscherinsel eine Verbindung durch eine Brücke gelingen soll, um eine Vernetzung dieser Räume zu ermöglichen. RevierSport sprach mit Dr. Martina Oldengott, Stabsstelle Emscherzukunft bei der Emschergenossenschaft, und Josef Schön, dem Leiter Geschäftsbereich kaufmännischer Service bei der Emschergenossenschaft, über den Istzustand der Planungen.

Josef Schön und Dr. Martina Oldengott von der Emschergenosenschaft

Frau Oldengott, die sportlichen Maßnahmen sind nur ein Teil des Emscherlebnisses Oberhausen.

Oldengott: Ich bin erst seit vier Jahren hier im Ruhrgebiet und habe eine solche Fußballbegeisterung wie hier im Revier in den 15 Jahren Hamburg nicht erlebt. Meine erste Aufgabe als Mitarbeiterin der Emschergenossenschaft war die Aufstellung des Masterplans Emscher-Zukunft, der den Emscherumbau wie ein Regiebuch begleitet. Bei dieser Arbeit hat sich die Entwicklung der Emscher-Insel als großes Potential für Freizeit und Erholung im Emschertal herauskristallisiert. Die Emschergenossenschaft hat daher 2007 eine Machbarkeitsstudie für die Entwicklung der westlichen Emscher-Insel herausgegeben und daraus hat sich das „EmscherErlebnis Oberhausen als wichtiges Leitprojekt für die Region ergeben. Unsere Aufgabe ist dabei, die Zeitschichten der Emscher, die geschichtliche und ökologische Bedeutung der heutigen Freiräume in der ehemaligen Emscherauenlandschaft heraus zu arbeiten und zu stärken. Natürlich freuen wir uns sehr, dass wir damit die Initialzündung gegeben haben, auch die übrigen Freizeitnutzungen auf der Emscher-Insel neu zu ordnen und aufzuwerten. Kommen wir zu RWO. Wie ist der Stand der Dinge bezüglich der baulichen Maßnahmen?

Schön: Der erste Schwerpunkt für den Verein RWO ist die Schaffung des Trainingsgeländes. Das ist auch eine Auflage der DFL an den Klub. Uns ist mitgeteilt worden, dass der Verein versucht, dieses Trainingsgelände innerhalb der Saison 2009/2010 umzusetzen. Dazu bedarf es jedoch noch Abstimmungen zwischen RWO, der Stadt Oberhausen sowie dem Stadtsportbund. Mit dem Trainingsgelände wird ein weiterer Baustein des Emschererlebnisses auf der Insel umgesetzt. Dies ergänzt die Aktivitäten der Emschergenossenschaft.

Wie meinen Sie das?

Schön: Wenn man am Wochenende im Kaisergarten ist, tummeln sich dort viele Menschen. Durch die geplante Brücke vom Kaisergarten auf die Emscherinsel wird eine Durchgängkeit geschaffen, die zu einer Win-Win-Situation führt. Damit wird die Emscherinsel besser an den Kaisergarten angebunden.

Wie weit sind die Gespräche?

Schön: Ich denke, wir werden bald an die Umsetzung gehen. Wir haben einige Projekte schon angestoßen, wie zum Beispiel die Aktivitäten im Kaisergarten und beim Brückenbauwerk. Ich weiß auch von der Vereinsseite, dass tagtäglich über die Sachen gesprochen wird. Ich bin guten Mutes, dass die Trainings- und Stadionsituation bald von Vereinsseite angegangen wird.

Es wurde von 15 Millionen Euro gesprochen, stehen diese Zahlen noch?

Schön: Das ist nach meinem Wissen noch der realistische Stand. Die Emschergenossenschaft versteht sich mit ihren wasserwirtschaftlichen Maßnahmen als Motor für die Entwicklung auf der Insel. Ich setze mir jetzt einfach auch mal den Hut als Mitglied des Wirtschaftsrates von RWO auf. Dort wird mit Augenmaß gearbeitet. Wir wissen, dass wir nur geringe Mittel zur Verfügung haben. Daher haben wir lange überlegt, wie man eine optimale Planung zu optimierten Kosten hinbekommen kann. Die Verantwortlichen planen bereits im Detail, um zuerst das Trainingsgelände anzugehen. Dort ist der Druck am größten. Kurz und knapp: Alle geben richtig Gas. Sehen Sie die Möglichkeit, den Stadionumbau parallel zum Trainingszentrum anzugehen?

Schön: Zunächst denke ich, dass in einem Jahr ein Teil der Plätze schon steht. Zudem ist es sicher machbar, einige Elemente im Stadion zeitgleich umzusetzen. Wie zum Beispiel das Funktionsgebäude an der Haupttribüne. Denn das ist die Grundvoraussetzung für viele Umbauten. Wie sollen die Gelder für diese Projekte aufgetrieben werden?

Schön: Über Landes- und EU-Förderung sind einige Dinge wie die Renaturierung der alten Emscherarme im Kaisergarten und die Brücke gesichert. Oldengott: Wir freuen uns außerdem, dass wir mit Tobias Rehberger den renommiertesten Künstler der Gegenwart für den Brückenbau binden können. Zudem wurde uns die technische Machbarkeit in der letzten Woche bestätigt. Die Brücke ist nun eine Initialzündung für die anderen Freizeitaktivitäten auf der Insel. Schön: Wenn man unter dem Strich sieht, wie sich alle Seiten in den letzten Wochen bemühen, um das alles hinzukriegen, dann kann man nur zu dem Schluss kommen, dass alle den Erfolg des Projekts wollen.


Wenn die Vorhaben mit Blick auf RWO gelingen, wie groß ist dann der Anteil der Emschergenossenschaft?

Schön: Wir liefern mit unseren wasserwirtschaftlichen Maßnahmen die Infrastruktur, damit sich Dinge entwickeln können. Daher will ich keine Prozente nennen, das wäre auch den anderen Partnern unfair gegenüber.

Die Ideen rund um den Verein gibt es schon seit Jahren.

Schön: Ich begleite das Projekt Emschererlebnis seit einigen Jahren. Als wir begonnen haben, schauten uns einige ungläubig an. Aber wir haben das immer weiter optimiert und haben mit vielen Beteiligten sprechen müssen. Wenn man sieht, welche Künstler im Rahmen der Kulturhauptstadt 2010 hier beteiligt sind, zeigt das, dass die Planungen Substanz haben.

Was kann die RWO-Pläne noch gefährden?

Schön: Bevor die endgültige Finanzierung für alle Einzelbausteine nicht verabschiedet ist, kann so eine Geschichte in Teilbereichen immer kippen. Wenn man sich den Kaisergarten und die entstehende Brücke anschaut, dann kann man aber sicher erahnen, dass es weiter geht. Oldengott: Das ist die Hauptqualität an diesem Projekt. Es hat begonnen mit der nötigen gewässerökologischen Aufwertung des Altarms. Alles hat sich dann darum entwickelt. Es ist bei den einzelnen Bausteinen ein Miteinander entstanden. Wir wissen, wir kommen Schritt für Schritt weiter. Und das Stadion hat eine ganz besondere Qualität, auch durch das Alleinstellungsmerkmal der funktionalistischen Bauweise. Aber nur wenn man es schafft, die Funktionalität mit den modernen Erfordernissen zu verknüpfen. Es gibt den gemeinsamen Konsens, dass wir gemeinsam eine für alle tragbare Lösung schaffen wollen. Genauso wie bei der Verteilung der Trainingsplätze. Und es ist toll, dass alle Verantwortlichen am Tisch sitzen und man erkennt, was die andere Seite für Wünsche und Sorgen hat. Jeder weiß vom anderen, dass alles zusammen das Alleinstellungsmerkmal ausmacht. Schön: Das war sicher auch ein Findungsprozess, manchmal auch ein schmerzlicher. Aber es hat in den letzten Wochen eine Dynamik bekommen die zeigt, dass alle an einem Strick ziehen. Das macht die Stärke des Ruhrgebiets aus. Man sagt sich erst mal kräftig die Meinung und dann läuft es. Was würde passieren, wenn die Finanzierung dennoch scheitert?

Schön: Ich glaube einfach, dass die gesamte Entwicklung des Raumes im Kaisergarten zwar nicht automatisch dazu führen wird, dass man auch bei RWO alles schafft. Es ist aber ein Miteinander, sodass ich die Wahrscheinlichkeit der Umsetzung für ungeheuer hoch halte. Unser Job als Emschergenossenschaft ist es, in wasserwirtschaftliche Infrastruktur zu investieren. Wir wissen, worum es geht und auch, dass die Zeit für den Verein drängt.

Sie sagten, Sie sind guten Mutes, dass das Trainingsgelände in zwölf Monaten zu großen Teilen steht. Geben Sie auch eine Vermutung ab, wann alle Besucher im Stadion ein Dach über dem Kopf haben? Schön: Da müsste ich ja hellseherische Fähigkeiten haben. Ich sehe jedoch große Chancen, dass die Verantwortlichen das Projekt in den nächsten zwei bis drei Jahren Schritt für Schritt umsetzen werden.

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