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Der Tag der Brasilianer / Bordon: „Ich bin kein Gott!“

Der Tag der Brasilianer / Bordon:
„Ich bin kein Gott!“
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Wenn in Brasilien Bilder aus der Bundesliga gezeigt werden, dann läuft meistens ein Spiel des FC Bayern über die Mattscheibe. Lucio, Zé Roberto kennt man am Zuckerhut dank der regelmäßigen Live-Übertragung eines Pay-TV-Senders gut. Gestern hätten sich die Schalker Ailton, Lincoln und Marcelo Bordon einen großen Namen in der Heimat machen können.

Wenn in Brasilien Bilder aus der Bundesliga gezeigt werden, dann läuft meistens ein Spiel des FC Bayern über die Mattscheibe. Lucio, Zé Roberto kennt man am Zuckerhut dank der regelmäßigen Live-Übertragung eines Pay-TV-Senders gut. Gestern hätten sich die Schalker Ailton, Lincoln und Marcelo Bordon einen großen Namen in der Heimat machen können. Um 10.30 Uhr Ortszeit berichtete das brasilianische Fernsehen live aus Stuttgart. Vor dem Bildschirm auch Carlos Alberto Parreira. Der Trainer der „Selecao“ wollte die Schalker inspizieren, auch im Hinblick auf den Konföderationen-Cup, der im Juni in Deutschland als großes Vorspiel auf die WM 2006 steigt. Schließlich rechnet Parreira damit, dass ihm Stars wie Ronaldo, Roberto Carlos und Ronaldinho Urlaubswünsche für den Zeitraum einreichen. Da sind sogar in der Bundesliga kickende Brasilianer genehm, die bei großen Turnieren wie der WM oder der Copa America in der Regel außen vor bleiben. Doch statt sich nachhaltig für einen Einsatz beim fünfmaligen Weltmeister zu empfehlen, wurde der Tag der Brasilianer zum großen Reinfall. Bordon, unter der Woche wegen seiner Verletzung am „Hüftbeuger“ außer Gefecht, wurde in der Nacht vor dem Spiel von einem Magen-, Darm-Virus erwischt. Noch bis zum Vormittag erhielt der Abwehr-Chef Infusionen und ging geschwächt in die Partie, was kein Grund für seine schwache Leistung sein soll. „Nein, daran lag es nicht. Ich war auch nicht nervöser als sonst“, meinte Bordon, der bei seiner ersten Rückkehr nach Stuttgart seit seinem Wechsel vom VfB zu S04 schließlich von den Schwaben-Fans verspottet („Marcelo, oho!“) wurde. „Ich bin kein Gott, auch mir passieren Fehler. Bisher habe ich nicht so einen gemacht, aber das passiert“, winkte der 29-Jährige ab. „Ich glaube nicht, dass ich jetzt mit dem Fußball aufhören musss. Es geht weiter, wir haben noch viele Spiele, da ist noch alles möglich“, wollte Bordon von einer Vorentscheidung im Kampf um die Meisterschaft nichts wissen. So äußerte sich auch Ailton. „Das sind noch sechs Spiele. Warte ab“, riet der Spaß-Fußballer allen Skeptikern. Am enttäuschtesten war Lincoln. 20 Minuten nach Abpfiff war der Regisseur als erster Schalker Spieler aus der Kabine. Auf dem Weg zum Mannschafts-Bus mümmelte Lincoln missmutig an einem Stück Marmorkuchen herum und kauerte sich anschließend in die hinterste Ecke des Flurs, der von den Umkleideräumen zum Stadion-Vorplatz führt. „Ich möchte nichts sagen. Bitte habt Verständnis“, flehte Lincoln, der sich in Kenntnis der TV-Übertragung sicher am meisten vorgenommen hatte. Nächste Woche müssen er und Bordon gegen Hamburg zugucken. Das Fernsehen wird vermutlich nicht da sein.

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