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Bezirksliga 14: Jens Vogt hört beim FSV Witten zum Saisonende auf
Gesucht: Ein neuer Trainer für das "Projekt 2012"

Bezirksliga 14: Jens Vogt hört beim FSV Witten zum Saisonende auf
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Der Fußball-Bezirksligist FSV Witten durchlebt derzeit ereignisreiche Zeiten. Vor wenigen Wochen sorgten die Vorstandswahlen für Aufsehen. Dort rückte mit Hans Pechtel ein neuer Präsident an die Spitze des Vereins, der mit dem "Projekt 2012" gleich große Pläne verkündete. Hinzu kommt eine Mannschaft, die zwar rein tabellarisch als Fünfter nicht schlecht da steht, aber spielerisch weit hinter den Erwartungen blieb. Der vorerst letzte Akt der FSV-Komödie folgte am Dienstag: Trainer Jens Vogt kündigte seinen Abschied zum Saisonende an.

Vogts Entscheidung kam für viele im Verein überraschend. "Aber nach vier Jahren ist es an der Zeit, woanders hinzugehen", begründet der Coach seinen Entschluss. Die oftmals dürftigen Auftritte der Mannschaft und der 14-Punkte-Rückstand auf Tabellenführer TuS Ennepetal sorgten für einige Unruhe im Vereinsumfeld. Der FSV war mit der Zielsetzung "Platz eins bis drei" in die Spielzeit gestartet.

Mit der frühzeitigen Ankündigung seines Rücktritts wolle er dem Verein die Chance geben, in Ruhe einen Nachfolger zu finden. "Ich kann jedem Trainer nur empfehlen, zum FSV zu kommen", sagt er. Die Pläne des Präsidiums, bis zum Jahr 2012 den Aufstieg in die Oberliga zu schaffen, hätten mit seiner Entscheidung nichts zu tun gehabt. "Es ist doch gut, Ziele zu haben."

Diese Meinung teilen im Umfeld des Vereins nicht alle. In der berüchtigten "Mecker-Ecke" des Wittener Wullenstadions hält man nicht viel von den ambitionierten Ankündigungen des neuen Führungstrios um den Präsidenten Hans Pechtel, den Vorsitzenden Hans Köpsel und den sportlichen Leiter Frank Richter. "Hier braucht man eben immer einen ersten Platz, um zufrieden zu sein", weiß Jens Vogt.

Eine Einstellung, die offenbar noch aus den Zeiten vor der Fusion 1994 stammt, als der Klub als VfL Witten 07 bis in die Verbandsliga stürmte. Dennoch wird deutlich: Hier agieren Leute, die nicht einfach irgendetwas ins Blaue versprechen, sondern dem Fusionsverein ein neues Konzept geben wollen. "Die Oberliga ist doch nur eines von mehreren Zielen", sagt Hans Pechtel. "Das übergeordnete Ziel ist es, den Verein für die Jugendlichen aus den eigenen Reihen wieder attraktiv zu machen."

Denn der FSV hat ein großes Problem: Zwar ist die Jugendabteilung mit drei Bezirksligisten in Witten konkurrenzlos. Doch weder die erste (Bezirksliga) noch die zweite Mannschaft (Kreisliga B) sind auf Dauer eine gute Alternative für den Sprung in den Seniorenbereich.

Davon profitieren wiederum die klassenhöheren Wittener Vereine wie Verbandsligist TuRa Rüdinghausen oder TuS Heven, die selbst eher bescheidene Nachwuchsarbeit leisten, sich aber dafür umso lieber bei den FSV-Talenten bedienen. "Wir wollen dafür sorgen, dass sich das in Zukunft ändert", sagt der sportliche Leiter Frank Richter. Dafür müsse man "Geld in die Hand nehmen", weiß der ehemalige Spieler und Trainer des Bezirksligisten. Dabei tat der Verein einen wichtigen Schritt: Die Kosten für das Vereinsheim "Goal", die lange Jahre das Budget belasteten, wurden umgeschichtet. So werden Gelder frei, die künftig in die Mannschaft fließen sollen.

"Wir brauchen eine starke Achse vom Tor bis in den Angriff", sagt Richter, der deshalb einige erfahrenere Akteure ansprechen will. Bei den Vertragsverhandlungen setzt er auch auf den Vorteil seiner neuer Position, die es bislang beim FSV noch nicht gegeben habe. "Ich kann von Spieler zu Spieler sprechen", sagt er. Gleichzeitig wolle man jedoch auch auf den einmal mehr sehr hoffnungsvollen A-Jugend-Jahrgang setzen, der im nächsten Jahr in den Senioren-Bereich aufrückt.

Dass Jens Vogt die Trainerfrage nun vorzeitig gelöst hat, wirft die Planungen dabei nicht entscheidend durcheinander. "Er hätte sich ohnehin bald entscheiden müssen", sagt Pechtel. Kandidaten für den Posten ab der kommenden Spielzeit gibt es allerdings noch nicht.

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