90 bange Minuten hatten die Sprockhöveler zuvor im Aplerbecker Waldstadion zu überstehen. Aber das war ja auch so zu erwarten. Denn Aplerbecks scheidender Trainer Hannes Wolf hatte dem Spitzenreiter und Meisterschaftskandidaten zuvor schon ein heißes Tänzchen in Aussicht gestellt. Und schnell stellte sich heraus, dass dies kein leeres Versprechen war.
Denn wer weiß schon, wie der Tag zu Ende gegangen wäre, wenn die Gastgeber kurz nach der Pause in Führung gegangen wären. Denn sie waren dicht dran. Zunächst verpasste Luis-Miguel Moreira nur knapp, kurz darauf klärte Sprockhövels Michael Kerstiens auf der Linie. Zwei hundertprozentige Chancen waren das. Zudem waren es aber wohl auch zwei kritische Situationen, durch die Sprockhövel entscheidend ins Spiel fand.
Zunächst verpasste Lukas Winczura zwar noch mit einem Distanzschuss, doch kurz darauf wurde das Tor zur NRW-Liga um ein weiteres Stück aufgestoßen. Und zwar durch Serdar Demirel. Sprockhövels Torjäger nahm in der 65. Minute einen feinen Pass von Sinan Hajra auf, umkurvte nach einem Sprint dann auch noch seinen Gegenspieler und schoss den Ball ins lange Eck. Demirel drehte schnell zur Seitenlinie ab, wo er auch schon von seinen Mannschaftskollegen erwartet wurde. Einwechselspieler, Betreuer und Trainer formierten sich zur Sprockhöveler Jubel-Traube.
Und weil das so prima geklappt und Lust auf mehr gemacht hatte, gab's in der 72. Minute eine Wiederholung. Diesmal war Dawid Ginzek der Passgeber, ehe Serdar Demirel mit seinem 25. Saisontreffer für die Entscheidung sorgte.
Da störte es auch keinen großen Geist mehr, dass Aplerbeck in der 89. Minute noch einmal verkürzte. Nur noch wenige Minuten waren zu überstehen, ehe Schiedsrichter Gropengießer dann ein Einsehen hatte. Sein Abpfiff war zugleich der Startschuss für die Feierlichkeiten der TSG Sprockhävel – den Meister und Aufsteiger.