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MSV: 3.000 Meilen auf der Harley - Neururer als „Easy Rider“
„Den Tanz wird es nie mehr geben“

MSV: 3.000 Meilen auf der Harley - Neururer als „Easy Rider“
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Am 8. Juni geht es los. Dann fliegt Peter Neururer zusammen mit seinen ehemaligen Kollegen aus Bochum Dr. Karl-Heinz Bauer und VfL-Physio Jürgen Dolls in die USA.

„Wir werden 3.000 Meilen in zehn Tagen abreißen“, erzählt der Harley Davidson-Fan.Die Motorräder stehen bei den Easy Riders in Miami bereit, danach geht es mit den im Vorfeld festgeschriebenen Biker-Klamotten und einem Seesack auf dem Rücken durch die Bundesstaaten Florida, South Carolina und Georgia. „Das ich in medizinischer Begleitung bin, ist besonders für abends wichtig“, lacht Neururer. „Wir werden von neun Uhr Morgens bis zur Dämmerung auf dem Bock sitzen und die Tour in vollen Zügen genießen.“

Am 18. Juni wird er zurückkommen und dann noch eine Woche Urlaub mit seiner Frau Antje machen. „Aber das ist nur eine Zeitüberbrückung“, meint Neururer. „Ich habe Urlaub, wenn ich auf dem Platz stehe. Ich bin der einzige Fußballlehrer, der für den Spaß bezahlt wird. Stress habe ich nur in den 90 Minuten, wenn ich keinen Einfluss habe.“

Wie in St. Pauli oder gegen Mainz, als zwei Schiedsrichter-Entscheidungen zum K.o. geführt haben. „Das hat uns den Aufstieg gekostet“, erinnert er sich nur ungern an die Szenen. Denn die sind mit seinem absoluten Negativ-Höhepunkt verbunden. „Wir haben unser Ziel, den Aufstieg, verpasst“, schüttelt der ehemalige Hannoveraner immer noch ungläubig mit dem Kopf.

Aber beim Blick zurück überwiegen beim Coach die positiven Momente. „Unsere beiden Serien sind klasse und in der zweiten stecken wir ja auch noch voll drin.“ Neururer überlegt: „Wenn man unsere Punkte, die wir seit meiner Übernahme geholt haben, hochrechnet, wird einem schwindelig. Da wären wir aufgestiegen, denn dann hätten wir gegen Koblenz nicht verloren.“

Mit dem Konjunktiv will sich der 54-Jährige nicht befassen. Auch nicht damit, dass er sich mit „Boss“ Walter Hellmich bezüglich der schleppend verlaufenden Personalpolitik überworfen hat. „Es ist eigentlich einfach, mit mir umzugehen, weil ich nur meinen Weg gehe“, meint Neururer. „Es kann sein, dass der ein oder andere diesen kreuzt, aber damit muss man leben, wenn man mich verpflichtet. Ich werde mich jedenfalls nicht verändern.“

Geändert haben sich aber seine Jubel-Rituale. Denn die MSV-Fans warten noch immer auf seinen legendären Tanz vor der Kurve. „Das war damals nur in Bochum so, aber den Tanz wird es nie mehr geben“, nimmt der Ex-Essener den Anhängern die Hoffnung, dass sie ihn bei seinen akrobatischen Einlagen anfeuern dürfen. „Das hat aber nichts damit zu tun, dass ich mich nicht freue. Ich lebe es jetzt nur anders aus.“

Und bis zum Trainingsauftakt am 1. Juli hat er ja noch lange genug Zeit, sich Gedanken zu machen, wie er seine Emotionen in Duisburg zeigen wird. Beispielsweise dann, wenn er auf seiner Harley durch die USA prescht.

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