Vom einstigen Ruhm Lars Rickens ist nicht viel übrig geblieben. Nun musste sich das frühere Teenie-Idol ordentlich Schelte von BVB-Teammanager Stefan Reuter abholen. "Es kann von unserer Seite nicht geduldet werden, wenn sich jeder Spieler in der Presse ausheult oder was gegen den Trainer oder den Verein sagt. Da muss man als Verein natürlich reagieren, das ist ganz klar", sagte der Weltmeister von 1990 im DSF, nachdem Ricken öffentlich Trainer Bert van Marwijk kritisiert hatte.
"Trainer schadet der Mannschaft"
Ex-Nationalspieler Ricken hatte in einem ZDF-Interview seinem Frust über das derzeitige Reservistendasein und van Marwijk freien Lauf gelassen: "Er schadet nicht nur mir, sondern auch der Mannschaft und dem Verein, wenn er mich nicht aufstellt." van Marwijk sagte der Bild-Zeitung: "Was Lars gemacht hat, ging eindeutig zu weit. So etwas kann ich mir einfach nicht bieten lassen."
Reuter: "Ich habe mit Lars gesprochen und ihm klar gesagt, dass es nicht zu akzeptieren ist, wenn er über den Trainer in der Öffentlichkeit spricht, gerade in so einer Situation, wo jeder in der Kritik steht. Solche Dinge muss man intern diskutieren, und das erwarte ich auch von dem Spieler. Es ist klar, dass das sanktioniert werden muss, und das wird auch geschehen."
Satte Strafe droht
Ricken muss mit einer vereinsinternen Geldstrafe in möglicherweise fünfstelliger Höhe bzw. auch der zwischenzeitlichen Verbannung auf die Tribüne rechnen. Am Sonntag (17.30 Uhr/live bei Premiere) steht der Revierschlager gegen Schalke 04 auf dem Programm. BVB-Präsident Reinhard Rauball hatte bereits am Montag angekündigt, "hart durchgreifen" zu wollen.
Reuter will vor dem Derby die Gespräche mit den Borussia-Akteuren vertiefen. "Wir werden intensiver mit den Spielern reden als sonst üblich", erklärte der Teammanager in den Ruhr-Nachrichten, "schließlich ist vor allem das Schalke-Spiel sehr wichtig für uns und unsere Fans".