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Allofs über Ernst: "Habe Verständnis für seine Entscheidung"

Allofs über Ernst: "Habe Verständnis für seine Entscheidung"
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Werder Bremens Sportdirektor Klaus Allofs ist nach dem Gespräch mit Fabian Ernst keineswegs sauer: "Ich habe es als Spieler einmal ähnlich gemacht", so der 47-Jährige nach den gescheiterten Verhandlungen mit Ernst.

Das Prozedere ist Klaus Allofs bestens bekannt: Claudio Pizarro, Frank Rost, Torsten Frings, Ailton, Mladen Krstajic und jetzt eben Fabian Ernst. Wieder verlässt ein Topspieler Werder Bremen, wieder muss der Sportdirektor für Ersatz sorgen. "Es wäre natürlich schön, junge Nationalspieler zu halten", sagt der 47-Jährige im Gespräch mit dem Sport-Informations-Dienst (sid): "Aber wir haben bewiesen, dass wir bislang immer in der Lage waren, wieder junge Leistungsträger herauszubringen."

"Nehme ihm seine Begründung ab"

Wie Ernst, der 2000 als bereits gescheitertes Supertalent vom Hamburger SV an die Weser wechselte und nun zum Ende der Saison zu neuen Herausforderungen aufbricht. "Ich habe Verständnis für seine Entscheidung", meint Allofs, "und ich nehme ihm seine Begründung ab - wenn er sich verändern will, dann muss er es jetzt machen."

Der 25 Jahre alte Nationalspieler hatte ausdrücklich erklärt, dass Geld für seine Entscheidung nicht der entscheidende Faktor gewesen sei. "Wir haben ihm ein gutes Angebot gemacht, er wäre entsprechend seiner Stellung in der Mannschaft bezahlt worden", erklärt Allofs, "und er ist bei uns ein absoluter Leistungsträger." Doch zu Nachverhandlungen über die Finanzen war es gar nicht mehr gekommen.

Der frühere Torjäger hat es akzeptiert, sauer ist er nicht: "Ich habe es als Spieler einmal ähnlich gemacht, ich wollte auch noch etwas Neues kennenlernen." 1987 wechselte er vom 1. FC Köln zu Olympique Marseille, spielte drei Jahre in Frankreich und hat seither neben den perfekten Sprachkenntnissen ausgezeichnete Verbindungen zum französischen Fußball.

Neue Herausforderung für Allofs

Nun steht der Europameister von 1980 also wieder vor einer neuen Herausforderung. Sein sportlicher Ehrgeiz ist angestachelt. Ersatz muss her, so wie es ihm bei Ailton mit Miroslav Klose gelungen ist, bei Pizarro mit Ivan Klasnic. Johan Micoud hat er aus dem Hut gezaubert, Valerien Ismael und Nelson Valdez - Allofs ist gemeinsam mit Trainer Thomas Schaaf ohne Zweifel der beste Einkäufer der Liga.

"Wir haben jetzt Klarheit und wissen, dass wir für die nächsten Jahre eben ohne Fabian Ernst planen müssen", erklärt der Hobbygolfer. Dass ihm dabei wirtschaftlich vergleichsweise enge Grenzen durch die Kapazität des Weserstadions (43.000 Plätze) und das strukturschwache Umfeld der Region gesetzt sind, ist Allofs natürlich bewusst: "Wichtig ist, dass man sich nicht in eine Situation manövriert, in der man zum sportlichen Erfolg verdammt ist." Für diese Maxime brauchte es in Bremen das Beispiel Dortmund nicht, sie handeln schon immer danach.

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