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Jörg Berger wird Nachfolger von Juri Schlünz

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Jörg Berger ist neuer Trainer des Bundesligisten Hansa Rostock. Der 60-Jährige löst bei den Ostseestädtern den glücklosen Juri Schlünz ab und erhielt einen Vertrag bis zum 30. Juni 2006.

Jörg Berger soll Bundesligist Hansa Rostock aus dem Tabellenkeller führen. Der Verein stellte den neuen Trainer am Mittwochmorgen auf einer Pressekonferenz vor. Der 60-Jährige, der bis zum Ende der vergangenen Saison den Zweitligisten Alemannia Aachen betreut und den Klub bis ins DFB-Pokalfinale geführt hatte, löst bei den Ostseestädtern den glücklosen Juri Schlünz ab und erhielt einen Vertrag bis zum 30. Juni 2006. Schlünz stand mit der Mannschaft seit Wochen auf dem letzten Tabellenplatz und hatte nach dem 0:6-Heimdebakel gegen den Hamburger SV am Sonntag seinen Rücktritt erklärt.

Berger will Max zurückholen

Hansa Rostocks neuer Hoffnungsträger hatte bei seiner Rückkehr auf die ostdeutsche Fußball-Bühne eine Überraschung parat. "Ich werde mit Martin Max Kontakt aufnehmen und versuchen, ihn zurückzuholen", sagte der gebürtige Sachse.

"Wir stehen mit dem Rücken zur Wand. Es ist meine erste Aufgabe, den Spielern diese Situation klar zu machen", sagte Berger bei seiner Präsentation. Braun gebrannt, adrett gekleidet und voller Zuversicht trat der erfahrene Coach seinen Dienst an: "Das wird eine schwere Aufgabe, doch ich habe bei allen meinen Trainerjobs nie gesagt, dass es unmöglich sei", meinte Berger, der am Mittwoch bereits das erste Training leitete.

Ein halbes Jahr nach seinem letzten Engagement bei Alemannia Aachen wirkte der Coach ausgeruht und voller Tatendrang: "Ich konnte die Auszeit gut gebrauchen. Ich fühle mich gesund und fit." In den vergangenen Monaten habe es viele Anfragen gegeben, mit Hansa sei er seit Montag in Kontakt, berichtete Berger. Wie schon bei seinen letzten Stationen wird ihm Frank Engel als Assistent zur Seite stehen. Hansas bisheriger "Co" Wolfgang Funkel wurde beurlaubt.

Mit einem personellen Coup will Berger den in die Krise geratenen Bundesligisten wieder auf Kurs bringen. Stürmer Martin Max, in der vergangenen Saison mit 20 Treffern bester deutscher Angreifer, soll wieder das Trikot der Mecklenburger tragen. "Ich habe ihn damals von Mönchengladbach nach Schalke geholt. Dort hat er eine große Zeit gehabt", sagte Berger, der in den nächsten Tagen Kontakt zum "Früh-Pensionär" aufnehmen will.

Für Berger schließt sich ein Kreis

Mit dem Engagement in Rostock schließt sich für Berger ein Kreis. 25 Jahre nach seiner Flucht in den Westen heuerte der Ex-Spieler von Lok Leipzig wieder bei einem Klub aus der ehemaligen DDR an. Große Erinnerungen wurden allerdings nicht wach. "Hansa Rostock ist nicht mit den früheren Ostvereinen zu vergleichen. Hier herrschen sehr professionelle Strukturen", sagte der Coach. Sein vor Jahren geprägter Ausspruch "Nie wieder Osten" besitze keine Gültigkeit mehr. "Das bezog sich 1990 auf ein Angebot aus Dresden", betonte Berger.

1979 hatte der ehemalige Trainer von Carl Zeiss Jena eine Jugoslawien-Reise zur Flucht in den Westen genutzt und brachte es danach auf insgesamt 14 Trainerstationen. Als Retter machte sich der zuletzt in Duisburg wohnende Sportlehrer bei Eintracht Frankfurt (1989 und 1999), beim 1. FC Köln (1992) und bei Schalke 04 (1994) einen Namen. In der vergangenen Saison führte er den Zweitligisten Alemannia Aachen ins DFB-Pokalfinale und damit in den UEFA-Cup.

Seinen größten Kampf gewann Berger aber im Winter 2002. Per Handy erfuhr er eine Stunde vor einem Liga-Spiel von einer Krebs-Erkrankung. Seit der Operation und der Entfernung von 30 Zentimetern Darm sieht der Coach das Leben gelassener: "Ich habe Glück, dass ich noch lebe."

Berger wird erstmals für Hansa am Samstag (15.30 Uhr/live bei Premiere) im Ostderby bei Hertha BSC Berlin auf der Bank sitzen. Noch am vergangenen Wochenende saß er mit Herthas Trainer Falko Götz zusammen und stieß auf seinen 60. Geburtstag (13. Oktober) an. Beide sind eng befreundet. Berger verhalf Götz 1983 nach dessen Flucht in den Westen zu einem Engagement bei Bayer Leverkusen.

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