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SCHALKE 04 - Papadopoulos' Kampf zwischen Leben und Tod

SCHALKE 04 - Papadopoulos' Kampf zwischen Leben und Tod
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Schock am Mittag! Als am vergangenen Samstag ein Notarzt-Wagen mit Höchst-Geschwindigkeit auf den Spieler-Parkplatz am Parkstadion einbog, schreckten die wenigen Trainings-Kiebitze entsetzt hoch.

Schock am Mittag! Als am vergangenen Samstag ein Notarzt-Wagen mit Höchst-Geschwindigkeit auf den Spieler-Parkplatz am Parkstadion einbog, schreckten die wenigen Trainings-Kiebitze entsetzt hoch. Als sich in der nächsten halben Stunde am Marathontor nichts tat, wich der anfänglichen Besorgnis schiere Angst. Was war geschehen, wer wird da behandelt, warum diese unglaubliche Leere in den Augen der Spieler? Die schlimme Nachricht: Reha-Coach Dr. Christos Papadopoulos war zusammen gebrochen, im Kraftraum oberhalb des Kabinen-Trakts kämpfte Vereinsarzt Dr. Thorsten Rarreck um das Leben des Griechen.

Das Protokoll der Rettung: 11 Uhr: Papadopoulos arbeitet mit unter anderem Tomasz Hajto, Sven Kmetsch und Kristijan Djordjevic im Kraftraum. Plötzlich sinkt der 39-.Jährige auf den Boden, erleidet einen Stillstand des Herz-Kreislaufs. Die Spieler holen Rarreck, der Mediziner versucht "Papa" mit dem Defibrilator, der eigens für den an einer Verdickung der Herzwände leidenden Gerald Asamoah angeschafft wurde, zu reanimieren. 12:06: Mit Blaulicht rast ein Notarzt-Wagen des Krankenhauses Bergmannsheil Buer zum Spielereingang am Marathontor. Papadopoulos Lage ist instabil, auf dem Weg zum Krankenwagen kippt er erneut weg und ist für Sekunden klinisch tot. Der Security-Mann vom "Bremen Wachdienst" riegelt den Eingang zum Parkplatz ab. Die wenigen dort besorgt lauernden Fans sehen aus der Ferne die Spieler, die sich an den Fenstern über dem Parkplatz versammelt haben. Einige wie Levan Kobiashvili und Thomas Kläsener vergraben das Gesicht in ihren Händen, andere wie Niels Oude Kamphuis und Nico van Kerckhoven scheinen unendlich von der Wirklichkeit entfernt. Den Fans, die noch nichts wissen, außer dass sich ein Unfall ereignet hat, wird klar: Hier handelt es sich nicht um eine der üblichen Verletzung, die im Training immer wieder mal vorkommen. 12:40: Der Notarzt-Wagen verlässt den Parkplatz und rast zum Bergmannsheil. Papadopoulos wird auf der Intensiv-Station weiter beobachtet und behandelt. Die ersten Spieler kommen geduscht und umgezogen aus den Katakomben. Hamit Altintop und Niels Oude Kamphuis kämpfen mit den Tränen. Sie wissen noch nicht, dass Papadopoulos dem Tod noch einmal von der Schippe gesprungen ist. 13:16: Anruf aus dem Bergmannsheil in der Mannschafts-Kabine: Der Gesundheits-Zustand von Papadopoulos ist nach wie vor kritisch, aber stabiler als zuvor. 14:06 Uhr: Rarreck steigt in seinen Wagen und fährt ins Bergmannsheil. Dort beobachtet der S04-Doc gemeinsam mit den behandelnden Ärzten Papadopoulos' Herztöne. 14:22: Jupp Heynckes verlässt nach einer Massage als Letzter die Kabine. Der Chef-Trainer ist bewegt, aber so gefasst, um über die Vorfälle eines schrecklichen Arbeitstages zu sprechen. "Wenn der Doc nicht gewesen wäre, der schnell und beherzt reagiert hat, wäre eine Hilfe wohl nicht mehr möglich gewesen", weiß Heynckes.

In den nächsten Tagen wird Papadopoulos zur weiteren Beobachtung im Bergmannsheil bleiben. Stabilisiert sich sein Gesundheits.-Zustand, kann er das Krankenhaus vielleicht schon zum Wochenende verlassen. Die Ursache für den plötzlichen Herz-Stillstand ist völlig unklar. Papadopoulos lebt sehr gesund und wirkt gar asketisch. Der diplomierte Sportlehrer und Sportwissenschaftler sowie lizenzierte Sporttherapeut promovierte mit seiner Doktorarbeit über "Diagnose und Prognose der Anstrengungskapazität in der ambulanten kardiologischen Rehabilitation. Auf Schalke ist er das Bindeglied zwischen Trainerstab und medizinischer Abteilung. Im künftigen "Reha- und Gesundheitszentrum auf Schalke" (Fertigstellung Frühjahr 2005) sollte er als Schnittstelle zwischen Verein und Betreiber fungieren. Privat lebt der im württembergischen Oberurbach geborene Grieche sehr zurück gezogen mit Frau Anthussa sowie den drei Kindern Pano, Niko und Georg.

RevierSport wünscht auf diesem Wege baldige Genesung!

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