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Bruchhagen warnt vor Wettbewerbsverzerrung
"Verheerendes Ungleichgewicht"

TV-Gelder: Bruchhagen warnt vor Wettbewerbsverzerrung
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Nach der Neuverteilung der TV-Gelder zugunsten der Spitzenklubs warnt Eintracht Frankfurts Vorstandschef Heribert Bruchhagen vor einer Wettbewerbsverzerrung in der Bundesliga.

"Die Schere innerhalb der Bundesliga geht immer weiter auf und ist mittlerweile so eklatant, dass ein verheerendes Ungleichgewicht im nationalen Wettbewerb entstanden ist. Das verstärkt sich immer mehr. Für die Liga ist diese Entwicklung schädlich", sagte Bruchhagen in einem Interview mit der Tageszeitung Die Welt. In der vergangenen Woche hatte sich der elfköpfige Vorstand des Ligaverbandes auf einen neuen Verteilerschlüssel ab der Saison 2009/2010 geeinigt. Die am Europacup beteiligten Klubs erhalten demnach künftig mehr Geld aus der Auslandsvermarktung der Deutschen Fußball Liga (DFL), die in der kommenden Saison von 18 auf rund 35 Millionen Euro ansteigen wird. Bruchhagen hatte als Liga-Vorstandsmitglied dem neuen Verteilerschlüssel allerdings nur unter Protest zugestimmt. "Ich habe im Protokoll hinterlegt, dass ich andere Vorstellungen habe. Die Verteilerbeschlüsse setzen eine Fehlentwicklung fort, vor der ich schon 1992 gewarnt habe. Durch sie wird weiter Zement in den Zementkübel gekippt", meinte Bruchhagen.

Der Frankfurter Vorstandschef sieht durch die stärkere Beteiligung der Topklubs an den TV-Einnahmen ab der kommenden Spielzeit vor allem sportliche Langeweile auf die Bundesliga zukommen. "Ich sage jetzt schon voraus, dass Bayern München in den Jahren 2010 bis 2020 mindestens achtmal Meister wird. Ein Traditionsverein wie Schalke wartet hingegen schon seit 50 Jahren auf die Meisterschaft", erklärte Bruchhagen.

Hoffenheim-Mäzen Dietmar Hopp trägt weiter zum Wettbewerbsnachteil bei, findet Heribert Bruchhagen (Foto: firo).

Einen Wettbewerbsnachteil sieht Bruchhagen als Vertreter von Eintracht Frankfurt auch gegenüber den Vereinen, die wie Bayer Leverkusen, der VfL Wolfsburg und Tabellenführer 1899 Hoffenheim finanziell von Großkonzernen oder einem Mäzen wie Dietmar Hopp getragen werden. "Wie sollen wir als Traditionsverein, der jeden Euro selbst erwirtschaften muss, mit solchen Werksvereinen konkurrieren? Unsere Fans fordern, dass wir um die Europapokalplätze mitspielen. Wie aber soll das gehen, wenn vorn drei Mannschaften dazukommen? Darum bin ich über diese drei Klubs aus Sicht von Eintracht Frankfurt nicht glücklich", sagte Bruchhagen.

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