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RWE: Theater um den Zinke-Vertrag
Wilhelmshaven will von Auflösung nichts wissen

RWE: Theater um den Zinke-Vertrag
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Theater gibt es um den Vertrag von Sebastian Zinke, der SV Wilhelmshaven hat den Norddeutschen Fußball-Verband informiert, der Klub prüft rechtliche Schritte.

Zinke soll sich nicht korrekt verhalten haben. Dr. Hans Herrnberger, 1. Vorsitzender des Vereins: "Ich würde sagen unschön." Jurist Tobias Sander, der den Sachverhalt für Zinke abwickelt: "Wir haben uns natürlich beraten, zogen auch Verbandsjuristen hinzu, schließlich hat man ein Netzwerk."

Alles dreht sich um einen unterschriebenen Auflösungsvertrag, der das Arbeitsverhältnis von Zinke und dem SVW beendet. Dieses Papier trägt das Datum 22. Dezember, gibt RWE bekannt, und wurde durch Zinke abgezeichnet. Damit war Zinke seit dem 31. Dezember 2008 vertragslos und daher ohne Probleme zu verpflichten, so legt sich RWE fest.

Hintergrund sind "Sparmaßnahmen" des SWV, wie Dr. Herrnberger formuliert. Die ursprünglichen Vereinbarungen aller Akteure sollen gelöst werden, neue entstehen, die geringer dotiert sind. Alles wird durch parallele neue Verträge mit Hauptsponsor Albert Sprehe ausgeglichen. Der Feinkostunternehmer ist gleichzeitig Aufsichtsrat. Hier stellt sich die Frage, wie bei dieser vertraglichen Umstrukturierung mit Ansprüchen von und an Institutionen wie Krankenkasse, Finanzamt oder Berufsgenossenschaft umgegangen wird.

Die gesamten Auflösungsverträge wurden von Herrnberger komplett unterschrieben ("weil ich schnell zur Arbeit musste") und an die Kicker verteilt. "Zur Ansicht und Prüfung", legt sich der Zahnarzt fest. Zinke wird nun vorgeworfen, das Papier behalten zu haben. Herrnberger: "Es gab für uns noch nicht den klaren Begriff der Trennung." Sander kopfschüttelnd: "Es wurde den Spielern schon länger öffentlich dargelegt, den Club im Winter verlassen zu können, durch diesen Auflösungsvertrag wurde das dann dokumentiert."

Herrnberger spricht von "Erschleichung, gegen die wir rechtliche Schritt einleiten werden“. Interessant jetzt die mediale Verlautbarung, dass Sprehe für den SVW unterschrieben haben soll. "Das kann nicht sein", erklärt Herrnberger entschieden, "das muss meine Unterschrift sein“. Was RWE ausdrücklich bestätigt. Dazu betont er: "So ein Dokument muss zwei Unterschriften des Vereins haben, das verlangt unsere Satzung." Notwendig wäre somit noch die von Martina Biermann, stellvertretende Vorsitzende. Deshalb kommt Herrnberger zum Fazit: "Ich mache mir überhaupt keine Sorgen, dieser Vertrag ist höchstens das Papier wert, auf dem er steht."

Sander bleibt bei seiner Verwunderung, weist ausdrücklich darauf hin, "dass uns auch andere Dokumente vorliegen, die alle nur diese eine Unterschrift tragen, auch Papiere, die beispielsweise das Arbeitsverhältnis von Sebastian vor der Saison begründen." Hier greift ein rechtlicher Begriff wie Duldungsvollmacht: Der Verein ließ zu, dass eine Vereinbarung gültig wurde, unabhängig davon, ob eine zweite Unterschrift durch Statuten vorgesehen ist.

Fakt auch: Der SVW fühlt sich wirtschaftlich eher unpässlich, hatte beim Heimspiel gegen Kiel schon Vollstreckungsbeamte zu Gast, Zinke wird nicht nach Wilhelmshaven zurück wollen - es geht schlicht und ergreifend um eine Ablöse.

Auf der Seite 2 ein Interview mit Thomas Strunz

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