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DORTMUND: Lehmann würde Borussen und Bundesliga fehlen

DORTMUND:  Lehmann würde Borussen und Bundesliga fehlen
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Wer schon einmal privat mit Jens Lehmann geplaudert hat, der weiß, dass der Keeper ein interessanter sowie angenehmer Gesprächspartner ist, an dessen Umgangsformen nichts auszusetzen ist.

Wer schon einmal privat mit Jens Lehmann geplaudert hat, der weiß, dass der Keeper ein interessanter sowie angenehmer Gesprächspartner ist, an dessen Umgangsformen nichts auszusetzen ist. Auf dem grünen Rasen präsentiert sich der 33-Jährige jedoch ganz anders, da wirkt er wie ausgewechselt, fest in der Umklammerung seines nie zu bremsenden Ehrgeizes, der ihm auch schon Mal die eine oder andere rote Karte einbrachte. Allein im Dress der Borussen musste er gleich fünfmal vorzeitig das Duschgel hervorkramen. Sicherlich ein Manko, das ihn bei einigen Fußballfans außerhalb des Westfalenstadions auf der Beliebtheitsskala nicht auf höhere Positionen vordringen lässt. Doch zwischen den Pfosten ist der Schlussmann eine absolute Bank, der Qualität und damit so manchen wichtigen Zähler garantiert. Gerade in den letzten zwei Spielzeiten reifte er zu einem Weltklassetorhüter heran, der sogar den scheinbar übermächtigen Oliver Kahn in den Schatten stellte. Selbst die anfangs mehr als skeptischen Dortmunder Fans haben Lehmann längst seine Schalker Vergangenheit verziehen und erkannt, welche Bedeutung er für das BVB-Team hat. Roman Weidenfeller ist zwar gleichfalls ein guter Zerberus zwischen den Pfosten, aber an die Klasse der bisherigen Nummer eins kommt der frühere Lauterer noch nicht heran. Deshalb wäre der Wechsel des Nationalspielers zu Arsenal London ein schmerzlicher Verlust, der eine sportliche Schwächung der Schwarz-Gelben mit sich ziehen würde. Wer in der Bundesliga sowie auf der europäischen Bühne Erfolge feiern will, der muss sich im Tor auf einen überragenden Rückhalt verlassen können. Der FC Bayern München mit "King Kahn" lässt grüßen. Auch außerhalb des Spielfeldes wäre die Bundesliga um einen markanten Spielertyp ärmer geworden. Den Mund hat sich Lehmann nie verbieten lassen, gerne spricht er das aus, was er denkt, auch wenn er damit dem einen oder anderen verbal auf die Füße tritt. In dem heute sehr angepasst wirkenden Einerlei der Kicker-Generation, die sich geradezu panisch davor fürchtet, etwas von sich zu geben, was sie nicht zum Schwiegermutter-Liebling kürt, würde eine Stimme fehlen, die für reichlich Diskussionsstoff gesorgt hat. Für den zeigen sich nun auch die BVB-Funktionäre verantwortlich. Die hatten nämlich im Meisterjahr die nachträgliche Sperre von Lehmann nach dem Spiel in Freiburg flugs dazu genutzt, den Vertrag mit dem Keeper nur um zwei Jahre zu verlängern. Was damals als genialer Schachzug galt, kann sich jetzt als Bumerang erweisen. Hätten sie sich seine Dienste für die doppelte Laufzeit gesichert, wäre eine vorzeitige Abwanderung schon aus diesem Grund kein Thema geworden. Denn dann hätten sie eine ganz andere Hausnummer als die nun im Raum stehenden 3,5 Millionen Euro Ablösesumme aufgerufen können und die hätte bei den momentanen Marktverhältnissen jeden Interessenten, auch wenn er Arsenal London heißt, verschreckt.

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