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Löw: "Jetzt schauen wir nach vorne"
"Jetzt reicht es langsam"

Löw: "Jetzt schauen wir nach vorne"
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Der Worte sind genug gewechselt, nun will Joachim Löw von den deutschen Nationalspielern wieder Taten sehen. "Es wird keine Nachwehen geben, weil dies in dieser Form nicht mehr passieren wird. Nun blicken wir nach vorne und konzentrieren uns wieder auf den Fußball", sagte der Bundestrainer, nachdem er am Dienstag seinen ungeplanten Gesprächs-Marathon nach der Unterredung mit Torsten Frings in Berlin für beendet erklärt hatte.

Die Friedensgipfel der vergangenen Tage mit Michael Ballack und auch Frings seien "sehr intensiv" gewesen. "Es war nicht so einfach, das alles zu verarbeiten. Es war auch unnötig, vor allem nach zwei siegreichen Spielen. Aber jetzt schauen wir nach vorne. Ich bin sicher, wir haben eine gute Basis geschaffen", sagte der DFB-Chefcoach auf einem Werbetermin.

Nun hoffe er aber, dass vor dem abschließenden Länderspiel der DFB-Auswahl in diesem Jahr am 19. November in der Hauptstadt gegen England endlich wieder Ruhe im Umfeld des Vize-Europmeisters einkehrt. Ob Ballack, der zurzeit infolge einer Fuß-OP noch nicht wieder für seinen Klub FC Chelsea spielen kann, und Frings dem Kader für das Prestigeduell angehören, ließ der Bundestrainer noch offen.

Klar ist aber, dass sich die beiden alten Haudegen keinen weiteren verbalen Ausrutscher mehr erlauben dürfen, wenn aus der Verwarnung kein Platzverweis werden soll. "Er weiß, welche Folgen es beim nächsten Mal haben wird", sagte Löw bereits in Bezug auf Ballack.

Löw stellte zudem heraus, dass er sowohl mit Ballack als auch Frings nicht nur über die Form der Aussagen, sondern vor allem auch über die Inhalte gesprochen habe. Der England-Legionär vom FC Chelsea habe sich ebenso wie Frings auch inhaltlich von seiner Kritik distanziert. Beide hätten klar gemacht, dass sie seine Entscheidungen respektieren würden, versicherte der Bundestrainer. Ex-DFB-Teamchef Franz Beckenbauer unterstützte Löw auf der ganzen Linie und forderte nun wieder den Blick auf das Wesentliche: "Jetzt ist endlich mal Schluss mit diesen ganzen Empfindlichkeiten und Befindlichkeiten! Jetzt reicht es langsam. Ich hoffe, dass der letzte Empfindliche damit befriedigt ist. Das ist ohnehin schon lächerlich genug, wer sich da alles zu Wort meldet."

Seit Sommer hatte der Bundestrainer mehr Gespräche führen müssen, als ihm lieb war. Angefangen beim ausgemusterten Torwart Timo Hildebrand, über Jens Lehmann, Christoph Metzelder und zuletzt mit den aufmüpfigen Rebellen Ballack, der zuvor schon seine Differenzen mit Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff offiziell aus der Welt räumen musste, und Frings hatte Löw reden müssen. Dazu kam noch der unrühmliche Rauswurf von Kevin Kuranyi aus der DFB-Auswahl. Sowohl bei Ballack als auch bei Frings hatte die harte Linie des Bundestrainers aber offensichtlich Erfolg. "Den Weg, den ich gewählt habe, über die Öffentlichkeit, war natürlich falsch, und dafür habe ich mich auch entschuldigt", meinte Frings und fügte hinzu: "Es ist für mich ganz klar, dass ich keine Sonderrechte aufgrund der Erfolge und Leistungen in der Vergangenheit beanspruche."

Der Bremer kündigte an, sich dem Konkurrenzkampf in der Nationalmannschaft zu stellen, wobei er keine Garantien erwarte und mit Leistung überzeugen wolle: "Für mein Land zu spielen, ist für mich weiterhin etwas Außergewöhnliches. Ich werde meine Chance suchen und alles dafür geben, dass wir uns für die WM 2010 in Südafrika qualifizieren und dort ein gutes Turnier spielen."

Löw selbst wertete das Gespräch mit Frings ebenfalls positiv. "Wie schon im Oktober habe ich Torsten in einem offenen und fairen Gespräch deutlich gemacht, dass er für die Nationalmannschaft ein wichtiger Mann sein kann, sich aber dem Konkurrenzkampf im Mittelfeld stellen muss", erklärte der Bundestrainer und meinte weiter: "Er hat dies akzeptiert und sich bei mir entschuldigt."

Löw räumte ein, dass er nach der öffentlichen Kritik von Ballack und Frings auch über eigenen Fehler nachgedacht habe. "darüber habe ich nachgedacht. Aber ich wüsste nichts, was wir anderes gemacht haben sollten als vorher. Wir wollen einen offenen und fairen Konkurrenzkampf. Da müssen wir uns keine Vorwürfe machen. Wir werden an dieser Line festhalten, und zwar zu hundert Prozent."

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