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Skandalspiel hat juristisches Nachspiel, Anklage wegen Körperverletzung

Skandalspiel hat juristisches Nachspiel, Anklage wegen Körperverletzung
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Das Skandalspiel von Stuttgart hat bei allen Beteiligten große Betroffenheit ausgelöst und wird ein juristisches Nachspiel zur Folge haben.

Das Skandalspiel von Stuttgart hat bei allen Beteiligten große Betroffenheit ausgelöst und wird ein juristisches Nachspiel zur Folge haben. Dem mutmaßlichen Verursacher des Abbruchs der DFB-Pokalpartie zwischen dem Fußball-Regionalligisten Stuttgarter Kickers und dem Bundesligisten Hertha BSC Berlin droht eine Anklage wegen gefährlicher Körperverletzung, die Stuttgarter müssen sich aller Voraussicht nach vor dem Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) verantworten. Nach den Vorfällen während der Partie, die in der 86. Minute beim Stand von 2:0 (0:0) für Berlin abgebrochen wurde, brachte der ehemalige DFB-Präsident auf den Punkt, was alle Beteiligten dachten: `Das ist ein Vollidiot, der den Kickers keinen Gefallen getan hat. Der Platzverein ist nunmal für die Sicherheit verantwortlich´, sagte Gerhard Mayer-Vorfelder, der als Beobachter im Stadion mitverfolgt hatte, wie Schiedsrichter-Assistent Kai Voss (Großhansdorf) von einem Hartplastikbecher am Kopf getroffen wurde und ohnmächtig zu Boden sank.

Voss, der mehrere Minuten benommen war, scheint zum Glück keine weiteren gesundheitlichen Schäden davongetragen zu haben. Wie Schiedsrichter-Lehrwart Eugen Strigel erklärte, war der Assistent bereits nach der Partie in der Unparteiischen-Kabine den Umständen entsprechend wieder wohlauf. Der Polizei gelang es noch am Mittwochabend, den mutmaßlichen Täter zu verhaften. Nach Angaben eines Polizeisprechers ist der 38 Jahre alte Stuttgarter den Behörden bereits als gewaltbereiter Hooligan bekannt, er sei aber seit langer Zeit nicht mehr aufgefallen. Gegen den Mann, der bereits wieder auf freiem Fuß ist, wird laut Polizei weiter ermittelt und Anklage wegen gefährlicher Körperverletzung erhoben. Ihm droht eine Geld- oder Haftstrafe. Zudem muss der Täter damit rechnen, dass ihn die Kickers für die zu erwartende Geldstrafe von Seiten des DFB haftbar machen wollen.

Diesen Schritt kündigten die Klub-Verantwortlichen bereits direkt nach der Partie an. `Der wird den kompletten Schadenersatz von uns abbekommen´, meinte der sichtlich mitgenommene Kickers-Coach Robin Dutt. Dem Drittligisten droht nun ein Sportgerichtsverfahren. Ein DFB-Sprecher erklärte, dass im Laufe des Donnerstags der Bericht von Schiedsrichter Michael Weiner (Giesen) zu den Vorfällen beim Kontrollausschuss erwartet wird. Über den weiteren Fortgang des Verfahrens werde dann nach den eingeholten Stellungnahmen der Klubs entschieden. Die Kickers befürchten bereits das Schlimmste. `Das wird uns viel, viel Geld kosten. Es kann sein, dass die kompletten Einnahmen aus dem Pokal weg sind´, erklärte der Aufsichtsrats-Vorsitzende Christian Mauch, der sich wie alle Klub-Verantwortlichen für die Vorfälle entschuldigte. `Für uns ist das eine totale Katastrophe. Ein unfassbarer Rückschlag für den Verein. Da versuchen wir durch harte Arbeit ein positives Image zu schaffen, und dann wird das so kaputtgemacht´, sagte Trainer Dutt. Hertha-Manager Dieter Hoeneß machte den Kickers allerdings keinen Vorwurf. `Du wirst nie in den Griff bekommen, dass ein Wahnsinniger so handelt. Das ist ein gesellschaftliches Phänomen, das hat nichts mit dem Fußball zu tun´, erklärte Hoeneß, der davon ausgeht, dass die Partie zu Gunsten seines Vereins gewertet wird.

Die Hertha hätte damit das Achtelfinale erreicht. Angesichts der Vorfälle geriet das sportliche Geschehen in den Hintergrund. Dabei taten sich die Berliner vor 10.500 Zuschauern lange schwer gegen den gleichwertig auftretenden Drittligisten. Erst die Tore von Solomom Okoronkwo (58.) und Yildiray Bastürk (74. ) per Handelfmeter brachten die Gäste in dem hart geführten Spiel mit zwei Roten Karten auf die Siegerstraße. Der Berliner Ellery Cairo (63.) und der Stuttgarter Moritz Steinle (44.) mussten vorzeitig in die Kabine. Der umstrittene Platzverweis gegen den Kickers-Spieler war der Anlass für die ab diesem Zeitpunkt aufgeheizte Stimmung.

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