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Comeback in Gladbach nach 2065 Tagen
Meyer will "einfach mal gewinnen"

Gladbach: Meyer will "einfach mal gewinnen"
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Hans Meyer gibt am Samstag nach 2065 Tagen sein Comeback auf der Trainerbank von Borussia Mönchengladbach, und seine Vorgabe ist denkbar einfach.

"Einfach mal gewinnen" soll seine Mannschaft gegen den Karlsruher SC. Und seit dem Beginn seiner zweiten Amtszeit beim fünfmaligen deutschen Meister am vergangenen Sonntag setzt der 65-Jährige für den schnellen Erfolg förmlich Himmel und Hölle in Bewegung. Bis zu vier Stunden am Tag scheuchte Meyer die Spieler des Tabellenletzten über den Trainingsplatz. Die Ansprache ist hart, nichts für Sensibelchen. Einen höflichen Umgangston kann und will der Hoffnungsträger angesichts der prekären Situation der Borussia nicht pflegen.

Mit Blick auf das Spiel am Samstag verbot Meyer seinen Spielern schon mal vorsorglich die schönen Künste. "Erst einmal muss alles an Charakter mobilisiert werden, bevor an Konzepte, Ästhetik und Form gedacht wird", sagte Meyer. Seinen Spielern führte er Eintracht Frankfurt, momentan einer von Gladbachs Hauptkonkurrenten im Tabellenkeller, als lobendes Beispiel vor Augen. Beim 2:1-Sieg der Hessen gegen den KSC am vergangenen Mittwoch habe "die Eintracht in den letzten fünf Minuten alles auf den Kopf gestellt". Die Zeit sei knapp bis zum Karlsruhe-Spiel, und er könne noch nicht alles hundertprozentig einordnen.

Sein Co-Trainer Christian Ziege, der das Team nach der Entlassung von Jos Luhukay beim VfL Bochum (2:2) als Interimstrainer betreut hatte und mit dem Meyer-Antritt den Sportdirektor-Posten an Max Eberl abtrat, gab ihm wichtige Tipps. Eine Garantie für den Klassenerhalt will Meyer (noch) nicht abgeben: "Lassen sie mich mit dem Kader zwei, drei, vier, fünf Wochen arbeiten, dann sage ich mehr." Am 11. September 1999 hatte er sein erstes Spiel als Trainer der Borussia gegen Alemannia Aachen 1:2 verloren. Am 1. März 2003, er hatte Gladbach mittlerweile in die erste Liga zurückgeführt, reichte er nach einem 2:2 gegen Schalke 04 seinen Rücktritt ein, oder kam, wie es seine Kritiker formulierten, einer Entlassung zuvor. Damals wollte er aus privaten Gründen eigentlich seine Trainerkarriere beenden, "weil er gedacht hatte, er könnte seine Ehe retten", wie er es in einem Interview mit der Rheinischen Post formulierte: "Dadurch, dass das nicht geklappt hat und jetzt solche Gründe nicht mehr im Raum stehen, habe ich gar keinen Grund zu sagen, dass ich aufhöre."

So blieb auch der 1. FC Nürnberg, bei dem er am 9. Februar dieses Jahres nur einige Monate nach dem Triumph im DFB-Pokal entlassen wurde, nicht seine letzte Trainerstation. Er hatte eigentlich keine Mannschaft mehr übernehmen wollen, die gegen den Abstieg kämpft, meinte Meyer, doch die Gladbacher Nachfrage sei "so intensiv und so nachdrücklich" gewesen. Mindestens dieselbe Intensität und denselben Nachdruck investiert er jetzt in die "Mission Klassenerhalt" bei der Borussia.

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