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Frauen-WM generalstabsmäßig vorbereitet
DFB muss nur noch das Städte-Rätsel lösen

Frauen-WM: DFB erwartet keinen Gewinn
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Wenn am Dienstag im Bundeskanzleramt das Städte-Rätsel gelöst ist und die Spielorte der Frauenfußball-WM 2011 bekannt sind, ist das letzte Geheimnis rund um Titelkämpfe in Deutschland gelüftet. Denn die Frage, welche sechs bis acht der elf Bewerberstädte den Zuschlag erhalten, ist die einzige noch offene.

In fast allen anderen Bereichen hat der Deutsche Fußball-Bund (DFB) bereits Planungssicherheit. Am Rande der Beratungen über die Austragungsstätten wird das DFB-Präsidium am Montagnachmittag den WM-Etat verabschieden, der wesentlich sparsamer als das Budget der Männer-Titelkämpfe 2006 (430 Millionen Euro) angelegt ist. "Wir kalkulieren mit Ausgaben zwischen 50 und 55 Millionen Euro, die wir über zwei Einnahmequellen erwirtschaften müssen - die Eintrittsgelder und die Lizenzsummen der nationalen Förderer", sagte DFB-Generalsekretär Wolfgang Niersbach dem Sport-Informations-Dienst (sid).

Im Klartext bedeutet dies, dass die nationalen Sponsoren 24 Millionen Euro in den WM-Topf zahlen sollen. Bisher haben zwei der sechs geplanten Sponsoren die Verträge unterschrieben. "Wir hoffen, dass wir bis Ende des Jahres alle Verträge unterschreiben können. Eigentlich haben wir alle sechs bereits, aber eben noch nicht ganz fix", sagte Niersbach. Die restlichen 30 Millionen Euro für einen ausgeglichenen Haushalt sollen die Ticketverkäufe einbringen. Bei einer geplanten Kapazität von einer Million Plätzen (2006 waren es drei Millionen) würde somit die Eintrittskarte durchschnittlich 50 Euro kosten, um nach Abzug der Steuern und im Fall einer kompletten Auslastung die gewünschte Summe zu erzielen. Die günstigste Karte soll 20 Euro kosten, 2006 musste der Fan dafür 35 Euro bezahlen. "Wir planen bei der Frauen-WM keinen Gewinn", sagte Niersbach, der nicht müde wird, das vom DFB getragene Risiko zu betonen: "Im Gegensatz zu fast allen internationalen Großveranstaltungen beanspruchen wir für unseren Etat keine öffentlichen Gelder. So war es bereits bei der WM 2006."

Das finanzielle Risiko bei der Männer-WM hielt sich allerdings in Grenzen, am Ende stand ein Gewinn in Höhe von 140 Millionen Euro. Um bei der Frauen-WM kein Minus zu erwirtschaften, dürften am Dienstag (15.10 Uhr/live in der ARD) höchstens acht Bürgermeister jubeln. "Jedes Stadion kostet Geld. Aber wir stehen zu unserer Aussage, die WM ins ganze Land zu bringen", meinte Niersbach. Daraus ist beim Blick auf die Deutschlandkarte abzulesen, dass neben den gesetzten Spielorten Berlin und Frankfurt auch an Wolfsburg sowie Augsburg kein Weg vorbeiführen wird. Die Städte, die am Dienstag nach den Beratungen des DFB mit dem Weltverband FIFA und in Anwesenheit von FIFA-Präsident Joseph S. Blatter sowie Bundeskanzlerin Angela Merkel den Zuschlag erhalten, dürfen sich jeweils über mindestens vier der insgesamt 32 WM-Spiele freuen. "Uns liegen elf ausgezeichnete Bewerbungen vor, alle erfüllen die Bedingungen", sagte Niersbach über die elf Kandidaten (Berlin, Frankfurt, Wolfsburg, Augsburg, Sinsheim, Dresden, Mönchengladbach, Magdeburg, Leverkusen, Bielefeld, Bochum), die dem DFB eine Fanmeile mit Rahmenprogramm, jeweils 500 bis 700 freiwillige Helfer und eine WM-Dekoration in ihren Städten garantiert haben.

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