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Lahm ist in der DFB-Elf ein "Wortführer"
"Er ist absolute Weltklasse"

Nationalmannschaft: Lahm ist in der DFB-Elf ein "Wortführer"
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Philipp Lahm entwickelt sich immer mehr zur Führungsfigur in der deutschen Nationalelf. Joachim Löw: "Er ist seit 2004 absolute Weltklasse und in der Mannschaft total akzeptiert."

Langsam, aber stetig ändert sich die Hierarchie der deutschen Nationalmannschaft. Bundestrainer Joachim Löw hat nach der trotz des Finaleinzugs nicht überzeugenden EM-Vorstellung das Leistungsprinzip ausgerufen und alte Strukturen eingerissen. Dabei hat er mit Blick auf die WM 2010 in Südafrika neben Kapitän Michael Ballack vor allem einen Spieler als Führungskraft im Sinn: Linksverteidiger Philipp Lahm. "Über Philipp Lahm wird meiner Ansicht nach viel zu wenig gesprochen. Er wurde schon bei der EM 2004 als bester deutscher Spieler ausgezeichnet und ist seitdem absolute Weltklasse. Ich habe in der Nationalmannschaft keinen Spieler so konstant stark gesehen wie ihn. Zudem ist er in der Mannschaft total akzeptiert und trotz seiner jungen Jahre bereits ein Wortführer", sagte Löw.

Bekam die Binde bei den Bayern anstelle von Lahm: Mark van Bommel. (RS-Foto: firo)

Am Mittwoch in Helsinki gegen Finnland absolvierte der 24-Jährige bereits sein 50. Länderspiel. Diese Marke ist umso beeindruckender, wenn man weiß, dass Lahm im Jahr 2005 wegen seines Kreuzbandrisses kein Länderspiel absolvierte. "Ich fühle mich im Moment einfach richtig gut und mag es auch, Verantwortung zu übernehmen", sagte Lahm, der auch bei den Bayern vor Saisonbeginn die Kapitänsrolle im Visier hatte. Doch Bayern-Coach Jürgen Klinsmann entschied sich für Mark van Bommel als Spielführer, was Lahm im ersten Moment ein wenig kränkte. "Sicher wäre ich bei den Bayern gerne Kapitän geworden. Aber damit habe ich mich nicht lange aufgehalten", sagte Lahm, der nicht nur als Links- oder Rechtsverteidiger zu überzeugen weiß. Beim 2:1-Erfolg der DFB-Auswahl gegen England im neuen Wembleystadion im August des vergangenen Jahres absolvierte er ein überragendes Spiel auf der Sechserposition: "Aber ich spiele eigentlich lieber auf den Außen, da kann man noch mehr für die Offensive tun." Neben Lahm spielen laut Löw in der DFB-Hierarchie auch Bastian Schweinsteiger, Lukas Podolski und die beiden defensiven Mittelfeldspieler Simon Rolfes und Thomas Hitzlsperger eine dominantere Rolle als in der Vergangenheit. "Bei Bastian merkt man, dass er gereift ist. Und Lukas hat mit seinen zahlreichen Toren und seinem unermüdlichen Einsatz in der Nationalmannschaft immer bewiesen, dass wir auf ihn zählen können. Simon Rolfes und Thomas Hitzlsperger haben schon bei der EM gegen Portugal Verantwortung übernommen und ein ganz starkes Spiel gemacht", erklärte Löw. Grundsätzlich will der Bundestrainer in den kommenden zwei Jahren Alternativen aufbauen, um noch flexibler reagieren zu können. Bei der EM hatte sich als Nachteil erwiesen, dass Ballack, Frings und auch Christoph Metzelder in zahlreichen Spielen der Qualifikation verletzungsbedingt nicht zum Einsatz kommen konnten. Dadurch war der Spielfluss der DFB-Auswahl bei der EURO 2008 selten so flüssig wie etwa beim überragenden 2:1 in Prag gegen Tschechien im März 2007. Zwar lobt Löw die junge Garde in der Nationalmannschaft zurzeit über den grünen Klee, doch auch Kapitän Ballack und Metzelder spielen beim Bundestrainer als Führungskräfte weiter eine bedeutende Rolle. "Christoph Metzelder ist zwar vielleicht im Moment nur zweite Wahl, dennoch in der Mannschaft als Führungsspieler absolut akzeptiert. Er kann führen, auch wenn er nicht spielt. Seine Präsenz hilft der Mannschaft", meinte Löw.

Führte eine Gespräch mit Jogi Löw: Michael Ballack. (RS-Foto: firo)

Mit Kapitän Ballack führte Löw in der vergangenen Woche derweil drei Gespräche. Zwar gefiel dem Bundestrainer nicht, dass die Debatte um den Zwist zwischen Ballack und Teammanager Oliver Bierhoff den Auftakt der EM-Qualifikation ein wenig in den Schatten stellte, dennoch sieht Löw in dem Profi vom FC Chelsea weiter seinen "verlängerten Arm". "Ich habe mit Michael Ballack die Dinge besprochen, die mir wichtig sind: die Aufarbeitung der EM, was ich in den nächsten zwei Jahren sportlich und auch in anderen Bereichen von ihm als Kapitän und verlängerten Arm des Trainers erwarte und erhoffe. Und Michael Ballack ist auch in der Lage, Dinge umzusetzen, die ein Trainer von ihm verlangt", sagte Löw der Sport-Bild.

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