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Neapel-Ultras: Auswärtsfahrten untersagen
Italiens Regierung geht gegen Fan-Gewalt vor

Neapel-Ultras: Auswärtsfahrten untersagen
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Die Regierung Berlusconi hat nach den Ausschreitungen am ersten Spieltag der Serie A scharfe Maßnahmen gegen die Gewalt im italienischen Fußball angekündigt. Den Ultras des Erstligisten SSC Neapel soll nach den Krawallen vor dem Duell in Rom am vergangenen Wochenende für die gesamte Dauer der Saison die Fahrt zu den Auswärtsspielen ihrer Mannschaft untersagt werden.

Dies kündigte Innenminister Roberto Maroni an. Es ist außerdem vorgesehen, Spiele, die als gefährlich gelten, unter Ausschluss der Öffentlichkeit auszutragen. Die als Täter identifizierten Fans sollen unter dem Vorwurf der kriminellen Vereinigung strafrechtlich verfolgt werden. Auf diese Weise will das Innenministerium vermeiden, dass gewalttätige Ultras nach wenigen Tagen Haft wieder frei kommen.

Der Innenminister ordnete zudem eine Untersuchung in Neapel an, um die Entscheidung des neapolitanischen Polizeichefs zu überprüfen, die ursprünglich festgenommenen Fans wieder freizulassen. Der neapolitanische Polizeichef Antonio Puglisi könnte sein Amt verlieren. Das Innenministerium vermutet, dass die Krawalle am Rande des Spiels AS Rom-SSC Neapel lange vor Beginn der Meisterschaft geplant worden waren. Auch Nationaltrainer Marcello Lippi verurteilte die neue Gewaltwelle im italienischen Fußball.

"Es war richtig, den Fans einen Vertrauensvorschuss zu geben und für den ersten Spieltag keine Mitreiseverbote zu verhängen", meinte Lippi, aber die Fans hätten dieses Vertrauen missbraucht. Bei den Krawallen am Sonntag wurden zehn Polizisten verletzt. Die Hooligans hatten einen Zug nach Rom gekapert und zwangen 300 erschrockene Passagiere auszusteigen.

Anschließend zerstörten und plünderten sie die Waggons. Die Bahnmitarbeiter hatten den Randalierern den Zugang zum Zug verwehrt, weil sie keine Fahrkarten besaßen. Vier Kontrolleure wurden angegriffen und verletzt. Die Bahngesellschaft Trenitalia meldete Schäden in Höhe von einer halben Million Euro. 20 Busse wurden schwer beschädigt.

Sieben Randalierer, die nach den Krawallen festgenommen wurden, sind schon wieder auf freiem Fuß. Italiens Fußballverbandschef Giancarlo Abete meinte, man müsse die Gewalttäter bestrafen, die Klubs jedoch nicht. "Es wäre nicht richtig, den Klubs die Kosten der Schäden aufzuhalsen, die von Ultras angerichtet werden", warnte Abete.

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