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SG Schönebeck: Deniz Özer erhielt Talentgene von Vater Sali
Agolli kriegt Nationalspielerin

SG Schönebeck: Deniz Özer erhielt Talentgene von Vater Sali
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Das Kaderboot der SG Schönebeck dürfte voll sein: Deniz Özer unterschrieb wie vermeldet bis 2009. Zuletzt lief die 21-Jährige für den Süd-Regionalligisten Jügesheim auf, vorab für die SG Wattenscheid und den VfL Wolfsburg. „Bei der SGW kam ich vorab nicht klar“, blickt Özer zurück, „aber ich wollte unbedingt wieder in die Bundesliga. Wenn es länger gedauert hätte, hätte ich es abhaken können, man passt sich an verminderte Qualität an.“

Bei der SGS spielte sie einmal im Training vor. „Ein Anruf kam vorab, der Coach wollte mich dann schnell haben.“ Weil Ralf Agolli weiß, dass es nicht viel Linksfüße mit ausreichender Klasse gibt. Özers Einsatzgebiet ist das Mittelfeld, sie kann aber auch in der Abwehr agieren. Allerdings macht sie aus der Vorliebe keinen Hehl, sich an der Offensive zu beteiligen. „Flanken sind für mich das Größte.“ Vor allen Dingen dann, wenn sie verwertet werden.

Es heißt also zurück ins Revier, ein erneuter Umzug, zuletzt wohnte Özer wieder bei Mutter Barbara und Vater Salih in Mainz. „Meine Heimatstadt“, legt sich die Akteurin fest. Am 16. Juli schaut sie sich das Appartement an, in der bislang Andrea Lenart wohnte, die die SGS verlassen hat. Am 22. Juli trommelt Agolli das Team zum Vorbereitungsstart zusammen.

Auch der Start einer neuen Ausbildung steht bevor, entweder beim Unternehmen Evonik oder bei einem Partner. Wieder im kaufmännischen Bereich, einen ersten Abstecher in diese Richtung gab es bereits in der VW-Stadt. „Das ist mein dritter Bundesligaverein“, grübelt Özer. Der endgültige Durchbruch soll erfolgen. „Ich bin ein Familienmensch, ich werde sicherlich häufiger nach Hause fahren.“

Um sich von Papa den einen oder andern Tip zu holen, schließlich spielte der früher in der türkischen ersten Liga bei Denizlispor. Später auch bei Eintracht Frankfurt und Darmstadt 98, als es Partnerin Barbara bereits gab. „Dann holte er sich eine schwere Knieverletzung, alles war vorbei.“ Bruder Can hat ähnlich begabte Gene, spielt jetzt beim Regionalligisten FSV Frankfurt, vorab bei den Darmstädter Lilien. Die Frage liegt auf der Hand, wer das größere Talent ist, Deniz oder Can? „Das kann man doch nicht vergleichen“, legt sich die Schwester diplomatisch fest. Der Vater war für das vererbte Talent verantwortlich, die Mutter „war für uns immer das Taxi, die fuhr uns überall hin“.

Özer hat beide Staatsbürgerschaften, die türkische und die deutsche. Der Vater kommt ursprünglich aus Mus. „Ich war dort noch nie“, grübelt die Tochter über den Osten Anatoliens. Das doppelte Papier ist wichtig, schließlich will Özer „für die türkische Nationalmannschaft spielen“. An einem Turnier in Estland konnte sie aus Zeitgründen nicht teilnehmen, jetzt will sie sich zeigen. „Ziel ist die Quali für die WM 2011.“ Die bekanntlich in Deutschland stattfindet. Özer: „Ein erneutes Trainingslager in Deutschland wird angesetzt.“

Wahrscheinlich in Köln. Özer: „Mittlerweile hat die Türkei eine prima Mannschaft, die WM-Teilnahme wäre stark.“ Auch die SGS hat nichts dagegen, vom Renommée einer Nationalspielerin zu profitieren. „Ich sehe mich auch mehr als Türkin“, bekennt Özer offen, „wir sind so aufgewachsen.“ Allerdings sehr liberal erzogen. Schweinefleisch ist als Muslima tabu, eine Taufe gab es aber nicht, auch das tägliche Beten wird eher locker gehandhabt. Was nicht für das Trainingslager der SGS im Sporthotel Hertling in Waldbreitbach gelten wird. Die Basis für die Ziele müssen gelegt werden. „Ich habe das Pokalfinale im Fernsehen angeschaut, da habe ich Gänsehaut bekommen.“ Träume sind erlaubt.

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