Startseite

Schröder sieht schwere Zeiten für Frauenfußball

Schröder sieht schwere Zeiten für Frauenfußball
1. FC Saarbrücken
1. FC Saarbrücken Logo
19:00
Rot-Weiss Essen Logo
Rot-Weiss Essen
18+ | Erlaubt (Whitelist) | Suchtrisiko | buwei.de

Für die Zukunft des Frauenfußballs in Deutschland sieht Potsdams Trainer Bernd Schröder schwere Zeiten kommen. "Wenn das Geld im Vordergrund steht, dann geht die Philosophie des Frauenfußballs kaputt", so der Coach.

Bernd Schröder, Trainer des Frauen-Bundesligisten Turbine Potsdam, sorgt sich um die Zukunft des deutschen Frauenfußballs und kritisiert den Konkurrenten 1. FFC Frankfurt. Der 64-Jährige beklagt fehlende Chancengleichheit und die Kommerzialisierung der Liga. "Wenn das Geld im Vordergrund steht, dann geht die Philosophie des Frauenfußballs kaputt", warnte Schröder im kicker.

Als Beispiel führte der Turbine-Coach die Einkaufspolitik von Tabellenführer Frankfurt an, der sich vor Saisonbeginn unter anderem mit Nationaltorhüterin Silke Rottenberg und der Ex-Potsdamerin Petra Wimbersky verstärkt hatte. "Wenn ich mir wie Frankfurt ohne Not eine 34-jährige Torfrau hole und eine Wimbersky, wenn man schon an Anja Mittag dran ist, dann ist das ein Zeichen dafür, dass man mit brachialer Gewalt nach oben will", kritisierte Schröder: "Das darf nicht sein."

Frankfurts Manager Siegfried Dietrich reagierte mit Unverständnis auf die Vorwürfe. "Die Liga ist nicht zuletzt ein Wettbewerb, der auch dank des DFB-Engagements auf einem guten Weg ist", kommentierte Dietrich. Jeder Verein sei ein kleines Unternehmen und müsse sich entsprechend seiner wirtschaftlichen und sportlichen Möglichkeiten orientieren. Dietrich will nichts von fehlender Chancengleichheit wissen: "Der FFC hat sich die wirtschaftliche Pole Position hat erarbeitet und wird auch in Zukunft an seiner nationalen und internationalen Konkurrenzfähigkeit arbeiten", kündigte der Manager an.

Schröder: Nationalelf zeigt keine Topleistung mehr

Die Folgen könnten nach Meinung des Potsdamers auch für die erfolgsverwöhnte Nationalmannschaft verheerend sein. Schröder: "Ob das der Liga gut tut? Das muss auch der DFB beantworten, denn machen wir uns nichts vor: Das ist keine Topleistung mehr, was wir zurzeit mit der Nationalelf zeigen."

Schröder, der Turbine in der vergangenen Saison zur Meisterschaft und zum DFB-Pokalsieg führte, prophezeit Titelverteidiger Deutschland bei der WM 2007 in China einen schweren Stand, "wenn wir bis dahin nicht akribisch arbeiten". Der 64-Jährige fordert eine enge Zusammenarbeit der Vereine mit DHB-Trainerin Silvia Neid, um der Entwicklung entgegenzuwirken. Sowohl Potsdam als auch Titelverteidiger Frankfurt waren vor zwei Wochen im Viertelfinale des UEFA-Cups gescheitert.

Deine Reaktion zum Thema
1
2
3
4
5
1
2
3
4
5
1
2
3
4
5
Neueste Artikel