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VfL: Mergim Mavraj will einen Neustart wagen
Selbstbewusst und topfit

VfL: Mergim Mavraj will einen Neustart wagen
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Als das Innenverteidiger-Talent Mergim Mavraj nach Bochum kam, waren die Fans neugierig, denn wer schon einmal in der U21 für Deutschland gespielt hat, der muss ja etwas drauf haben.

Doch das größte Talent „verkommt“, wenn der Körper nicht mitspielt. Ein sich endlos hinziehender Faserriss im Adduktorenbereich führte dazu, dass der Neue aus Darmstadt schnell in Vergessenheit geriet. VfL-Trainer Marcel Koller deutlich: „Für ihn ist im ersten Jahr alles sch... gelaufen.“

Nicht alles, denn Mavraj verrät: „In den sechs Wochen, in denen ich trainieren konnte, habe ich Eindrücke gewonnen, die mir weitergeholfen haben.“ Dann ging es auf leisen Schritten zurück, die Spiele in der Oberliga waren dabei ein entscheidender Faktor. „Wenn du ein halbes Jahr gar nicht Fußball spielst, dann sind solche Partien enorm wichtig. Ich weiß, dass ich dem Oberliga-Team zunächst nicht weiterhelfen konnte, aber mit zunehmender Praxis hat sich das geändert.“ Spielpraxis in der Oberliga und plötzlich der herbeigesehnte Einsatz in der Bundesliga – in Karlsruhe war es soweit. Eingewechselt, Auswärtssieg und Siegprämie. Unverhofft kommt oft. Mavraj: „Ich war überglücklich.“

Eine Woche später stand er sogar in der Startelf, vertrat Marcel Maltritz und erzielte gegen Rostock das Führungstor: „Schade, dass wir das Spiel noch verloren haben.“ Der 22-Jährige will es jetzt wissen: „Mir ist es egal, ob ich acht oder einen Verteidiger vor mir habe, das hat auf meine Motivation keinen Einfluss. Ich will immer Gas geben. Auf dem Erstliga-Niveau geht ohne absolute Bereitschaft gar nichts.“

Mavraj wirkt selbstbewusst, weiß, was er will und wie das Geschäft im Oberhaus läuft. Auf die scherzhafte Frage, ob er, wäre er in der Position des Sportvorstandes, noch einen Innenverteidiger verpflichten würde, antwortet er ohne zu zögern: „Wir sind komplett. In der Defensive haben wir keinen Handlungsbedarf.“ Nicht verborgen geblieben ist dem Talent, dass sich der Kader qualitativ wieder einmal verbessert hat: „Das spürst du in jeder Einheit. Wir sind im Vergleich zum Vorjahr in Sachen Fitness schon viel weiter.“

Deshalb ist der Youngster auch zuversichtlich, was die kommende Saison angeht: „Wir sind nicht so vermessen vom UEFA-Cup zu reden. Aber es liegt an uns selbst, vor uns liegt harte Arbeit.“

Dann sprudelt aber doch sein enormes Selbstvertrauen aus ihm heraus: „Wir haben bewiesen, dass es für die Konkurrenz schwer wird, uns zu schlagen, wenn wir die Vorgaben des Coaches umsetzen.“

Wie verkraftet der 22-Jährige die Qualen der Vorbereitung? „Endlich kann ich mal wieder eine ganze Vorbereitung mitmachen, nachdem im letzten Sommer ziemlich viel schief lief. Ich fühle mich blendend, will gesund bleiben und sehen, was passiert. Irgendwann kommt meine Chance.“

Dann werden „Stockfehler“, die dem Nationalspieler bei den Einsätzen in der Oberliga und in der Nachwuchsrunde unterliefen, der Vergangenheit angehören. Mavraj blickt zurück: „Das sind mir einige Patzer unterlaufen, das war vielleicht unmittelbar nach meiner Rückkehr auf dem Platz sehr extrem. Aber die Erklärung ist einfach. Wenn man fünf Monate keinen einzigen Wettkampf bestreitet, fehlt nicht nur die Praxis, sondern auch die körperliche Fitness, dann schleicht sich auch der Schlendrian ein. Jetzt bin ich in Form und das ist die beste Voraussetzung für gute Leistung.“

Dabei geht Mavraj oft eigene Wege: „Übertriebene Ratschläge brauche ich von außen nicht, ich verstehe jetzt selbst, wie das Geschäft funktioniert. Letztlich liegt es an mir und meiner Leistung, was ich aus meinem Job mache oder nicht.“ Dann verrät er: „Meine Familie hält sich in Sachen Fußball komplett raus. Die wissen, dass ich ein Typ bin, der sich nicht gerne reinreden lässt.“

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