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Schalke: Carlos Grossmüller trotzt der großen Konkurrenz
"Nie ans Aufgeben gedacht"

Schalke: Carlos Grossmüller trotzt der großen Konkurrenz
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Mit nur 497 Einsatzminuten in elf Bundesligaspielen gehörte Carlos Grossmüller zu den Enttäuschungen in der vergangenen Saison.

Nachdem der 25-Jährige kurz vor Ende der Transferfrist im vergangenen August mit großen Hoffnungen vom FC Danubio in Montevideo verpflichtet wurde, konnte der technisch versierte Mittelfeldspieler die Erwartungen in Gelsenkirchen im Grunde nie erfüllen. Im Gespräch mit RevierSport gibt Grossmüller zu, dass er in der gerade begonnenen Vorbereitung vor einem Neuanfang steht.

Carlos Grossmüller, wie beurteilen Sie Ihr erstes Jahr auf Schalke? War es vielleicht ein verlorenes?

Nein, überhaupt nicht. Ich bin glücklich hier zu sein und froh, schon ein paar Spiele absolviert zu haben. Es waren leider nicht viele, aber wenn man aus Uruguay kommt, ist es normal, dass man in der Bundesliga nicht gleich zum Stamm gehört.

Ist der Unterschied zwischen der uruguayischen und der deutschen Liga denn so groß?

Ja, auf jeden Fall! Hier geht es schneller und härter zu. Vergangenen Sonntag habe ich mir parallel zum EM-Finale zwischen Deutschland und Spanien ein Match in der Liga zuhause angeschaut. Der Unterschied zu den großen Ligen in Europa ist einfach enorm.

Ob von Manager Andreas Müller oder zuletzt von Interimstrainer Mike Büskens, Ihnen werden immer große spielerische Fähigkeiten zugeschrieben. Warum konnten Sie das noch nicht so auf dem Platz umsetzen?

Als Spieler, der aus Südamerika nach Deutschland kommt, ist es nicht leicht sich gleich anzupassen, zumal ich im vergangenen Sommer relativ spät nach Schalke gewechselt bin. Ich denke, dass nach einem knapp einem Jahr die Integration abgeschlossen ist, wobei mir die anderem Uruguayer und die Brasilianer sehr geholfen haben. In der Vorbereitung versuche ich jetzt, vor allem körperlich noch stärker zu werden. Daher habe ich vor meinem Urlaub mit dem Manager geredet, er hat mich darum gebeten etwas früher wieder ins Training einzusteigen. Das habe ich natürlich gemacht.

Wie gut ist inzwischen Ihr Deutsch, um die Anweisungen des Trainerstabs zu verstehen?

Ich verstehe sehr viel, mehr als andere glauben. Aber das Sprechen ist ziemlich schwierig und kompliziert. Ich schäme mich auch etwas Deutsch zu sprechen. Daher werde ich umso fleißiger lernen, damit ich nicht von anderen so abhängig bin, weil sie mir erst alles übersetzen müssen.

Im Schalker Mittelfeld herrscht ein Überangebot an Spielern. Denken Sie wirklich, dass Ihre Situation in der Mannschaft besser wird, zumal jetzt auch die Verpflichtung von Orlando Engelaar feststeht?

Ich weiß, dass es für mich nicht einfacher wird. Dennoch ist es gut, wenn ein Spieler wie Engelaar dazu kommt, denn er verbessert die Qualität der Mannschaft. Das allein zählt. Man muss an den Verein denken und nicht an sich selbst. Letztes Jahr haben Sie auf verschiedenen Positionen im Mittelfeld gespielt, offensiv, wie weiter hinten. Fehlte Ihnen ein wenig das Vertrauen des Trainers, da Sie anscheinend keinen festen Platz im Team hatten?

Auf jeden Fall! Dass ich in vielen Spielen nicht berücksichtigt oder ausgewechselt wurde, hat mich sehr verunsichert. Das war bei Jermaine Jones am Anfang ähnlich. Als er dann in die Mannschaft kam und das Vertrauen spürte, hat er super Spiele gezeigt. Sein Beispiel zeigt, wie es geht.

Sie haben sich mit der kuriosen Roten Karte in Frankfurt dann selbst ins Abseits manövriert...!

Das war eine ganz schlimme Zeit für mich. Ich hätte nie gedacht, dass dieser Platzverweis solche Dimensionen annehmen würde. Nachdem das passiert war , hätte ich mich am liebsten in den Boden vergraben. Die Sperre, die sich über die Winterpause zog, kam mir wie eine Ewigkeit vor.

Haben Sie in dieser Phase mal daran gedacht, die Brocken hinzuschmeißen und die Sache mit Schalke als großes Missverständnis zu beenden?

Nein, niemals! Ich will mich hier durchsetzen, jetzt stehe ich vor einem Neunanfang und fühle mich bereit alles besser zu machen.

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