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Bayern: Podolskis Abschied ist vom Tisch
Schweinsteiger bleibt, Gomez kommt nicht

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Selbst über den ersten Ärger schaute er charmant hinweg.

Als rund 20 Fotografen aus Protest über die neue Medienpolitik von Bayern München den Saal verließen, lächelte Jürgen Klinsmann nur. Der neue Trainer des deutschen Fußball-Rekordmeisters wollte sich am Mittwoch seinen ersten öffentlichen Auftritt auf keinen Fall verderben lassen. Im blauen Vereins-Trainingsanzug formulierte der ehemalige Bundestrainer, umrahmt von Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge und Manager Uli Hoeneß im feinen Zwirn, in aller Ruhe, aber auch in aller Deutlichkeit seine Ziele beim deutschen Meister. `Die Erwartungshaltung beim FC Bayern ist immer die höchste, die man haben kann.

National sind dies Meisterschaft und DFB-Pokal. In der Champions League wollen wir bis ganz zum Schluss dabei sein´, sagte Klinsmann. Um dies Realität werden zu lassen, ist beim FC Bayern seit dem Trainingsstart am Montag eine neue Zeitrechnung angebrochen. Im neu erbauten, hochmodernen und einige Millionen teuren Leistungszentrum, wird es so oft wie möglich den Acht-Stunden-Tag für die Profis geben. `Es ist meine Philosophie, jeden Spieler, jeden Tag besser machen zu wollen. Ich möchte die Spieler auf das nächste Level bringen´, erklärte Klinsmann. Das Leistungszentrum sei bei diesen Bemühungen das `Herzstück.

Es ist eine Wohlfühloase für die Spieler´. Sinn sei, `dass wir viel Kontakt haben und dass viel miteinander gesprochen wird. Die Spieler sollen jeden Tag mit viel Spaß und Elan angehen.´ Auch Manager Uli Hoeneß sprach von `perfekten Möglichkeiten´. Das Zentrum, dessen `spiritus rector´ Klinsmann sei, habe alle Erwartungen übertroffen: `Es schießt zwar keine Tore, aber es sind Voraussetzungen gegeben, dass wir Tore schießen. Ich bin begeistert und sehr zuversichtlich.´

Überhaupt war Klinsmann bemüht, seine neue Aufgabe mit ganz viel Optimismus anzugehen. Probleme, wie etwa den verlängerten Urlaub einiger Nationalspieler wegen der EURO, scheint es beim Wahl-Amerikaner nicht zu geben. `Ich nehme es so, wie es ist.´ Vielmehr geht der frühere DFB-Kapitän seinen Job beim FC Bayern mit `viel Elan, Spaß und Stolz´ an - und vor allem mit viel Ehrgeiz: `Ehrgeizig war ich schon als Spieler. Ich will etwas bewegen.´ Dafür will er der Mannschaft auch ein System und eine Taktik einimpfen, `die spielbestimmend und dominant ist. In dem wir agieren. Da ist der Gegner dann sekundär.´

Dass er sich insgesamt nicht nur Freunde macht, musste er schon bei seiner ersten Pressekonferenz erleben. Die anwesenden Fotografen gingen empört, weil sie den neuen Bayern-Coach nur vor dem Gespräch für drei Minuten fotografieren hätten dürfen: `Ich habe andere Ideen, da muss ich auch mal Missfallen in Kauf nehmen.´ Missfallen bei seinen Stars über die neuen Methoden erwartet er allerdings nicht: `Das ist eine junge Generation von Spielern, die wollen inspiriert, stimuliert und motiviert werden. Ich bin überzeugt, dass die neue Konstellation viel Energie freisetzt.´

Auch bei Lukas Podolski soll in der neuen Saison viel Energie freigesetzt werden. Rummenigge verdeutlichte am Mittwoch, dass der Nationalspieler beim FC Bayern bleiben wird. Es sei kein Thema, ihn zum 1. FC Köln zu verkaufen. Diese Meinung sei `endgültig und grundsätzlich´. Bastian Schweinsteiger stehe ebenfalls nicht zum Verkauf, erklärte der Bayern-Boss weiter. Und im Fall Mario Gomez rechne der FC Bayern nicht damit, `dass der VfB Stuttgart die Dinge noch einmal aktiviert´.

Deshalb sei laut Hoeneß, `Stand Mittwochnachmittag´, nicht geplant, `noch Spieler zu verpflichten´. Klinsmann selbst meinte zu `Schweini und Poldi´, dass beide `viel, viel Potenzial´ haben: `Aber ich habe beiden schon vor der EM gesagt, dass Bayern kein einfaches Pflaster ist und einer der zehn Topklubs weltweit. Da kann ich keine Garantien geben.´ Der frühere Stürmer glaubt aber, den Konkurrenzkampf in die richtigen Bahnen lenken zu können: `Jede Position ist doppelt und dreifach besetzt. Jeder will seinen Platz haben. Da muss ich viel im kommunikativen Bereich arbeiten.´

Eines machte er aber gleich am Mittwoch klar: Michael Rensing ist als Nachfolger von Oliver Kahn `ganz klar die Nummer eins. Er wird die Rückendeckung und Zeit bekommen, um international ein herausragender Torhüter zu werden.´ Bei der Suche nach einem neuen Kapitän will sich Klinsmann aber noch `ein paar Wochen´ Zeit lassen.

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