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EM-Tagebuch: Günther Pohl berichtet aus Schweiz/Österreich
Donnerstag, 26. Juni

EM-Tagebuch: Günther Pohl berichtet aus Schweiz/Österreich
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Der Schlaf kam wieder einmal zu kurz. Nachts noch von Basel nach Ascona, wo man schnell durchs TV zappte, um einen Schweizer Reporter zu erleben, der die Szene mit dem Fan, der auf den Rasen lief, zu einem Fallrückzieher der besonderen Art nutzte.

Geschlagene sechs Minuten und 32 Sekunden erzählte er dem TV-Konsumenten, dass man solche Szenen eigentlich wegen des Nachahmungseffekts nicht zeigen sollte, technisch aber in der Lage dazu wäre.

Interessanter war da schon, was Jogi Löw am Tag danach auf der Pressekonferenz verriet. Es ging darum, dass der Bundestrainer Thorsten Frings erklärt hatte, dass er nach der noch nicht auskurierten Rippenverletzung des Bremers auf ihn verzichten wolle. Frings, der immer ziemlich missmutig gegenüber Journalisten auftritt, habe geschluckt, genickt, das Zimmer verlassen - und nochmals an die Tür des Trainerzimmers geklopft. Löw: "Da stand der Thorsten und hat erklärt: "Trainer, ich hätte ebenso gehandelt." Die Leistung des Bremers in der zweiten Halbzeit, verbunden mit dieser Aktion, dürfte ihm einen Platz in der Endspielformation beschert haben.

Weil der Bundestrainer höchst glücklich über den Einzug ins Finale war, hat er auch noch die Geschichte mit der Motivations-CD ausgeplaudert. Uli Vogt, beim DFB für die elektronischen Medien verantwortlich, hatte Filmmaterial gesichtet und zusammen geschnitten. Darin ging es ausnahmslos um die Jubelszenen der deutschen Fans von public viewing-Orten, besonders nach dem Spiel gegen Portugal. Alles also, was im beschaulichen Ascona der Mannschaft vielleicht verborgen geblieben war. Ein Videoclip tat Abhilfe. Doch wer die Mannschaft nach dem glücklichen Sieg über die Türken erlebte, der weiß genau, dass Schweini und Co. sich diesen Clip auch am Sonntag im Ernst-Happel-Stadion nochmals anschauen.

P.S. Und dann sind da noch die englischen Journalisten von der BBC, die Jogi Löw jeden Tag fragen, ob das Erfolgsgeheimnis der Deutschen ein unbeugsamer Wille oder einfach nur Glück sei. Vielleicht sollten sie sich an ihren ehemaligen Torjäger Garry Lineker erinnern, der es zeitlos auf den Punkt gebracht hat: "Ein Fußballspiel dauert 90 Minuten, es spielen Elf gegen Elf. Und am Ende gewinnen die Deutschen!" Stimmt.

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