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Seit wir zwei uns gefunden: Der RWE-Blog
Was erlauben Strunz?

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Entschuldigt die Überschrift, aber zumindest das eine Mal sollte mir dieses geflügelte Wort erlaubt sein. Und auf die derzeitigen Transferaktivitäten von Thomas Strunz passt es doch auch ziemlich. Oder doch nicht? Eine Analyse der RWE-Kaderplanung.

RevierSport titelte in der Donnerstagsausgabe „Gradwanderung Jugendwahn“ und dem stimme ich zu. Klickt man derzeit auf die Kaderübersicht, die von der offiziellen Vereinshomepage aufgelistet wird, so finden sich dort zwölf Spieler, die in der vergangenen Saison noch in der U23 oder gar der A-Jugend von RWE gespielt haben. Das derzeitige Durchschnittsalter der Truppe beträgt 22,6 Jahre. In der vergangenen Spielzeit waren es noch 25,05 Jahre – und dieses Mehr an Erfahrung hat dennoch nicht gereicht, um die Klasse zu halten.

Erst fern von seiner Essener Heimat entdeckt Hendrik Gerstung die Leidenschaft für den Klub aus seiner Geburtsstadt. Denn wer wissen will, was „Fan sein“ wirklich bedeutet, der landet irgendwann an der Hafenstraße: Nirgends sonst erlebt man die Gefühlsverbindung Verehrung und Verzweiflung so intensiv – „Oh RWE“. Im RWE-Fanblog gibt Hendrik den rot-weissen Anhängern nun eine Stimme.

Reichen nun Kicker, die in Amerika gerade mal die Volljährigkeit erreicht hätten, um wieder nach oben zu kommen? Zumindest bezweifeln darf man das. Strunz spricht von „Unbekümmertheit“ und von „Dynamik“ und stellt damit natürlich die positiven Gesichtspunkte einer solchen Kader-Verjüngungskur heraus. Man könnte dagegen halten mit der wahrscheinlich fehlenden Konstanz und teils flatternden Nerven beim üblichen Druck an der Hafenstraße. Eben eine Gradwanderung!

Allerdings: Ganz freiwillig geschieht das Unternehmen „Junge Wilde“ trotz der Überzeugung, die dahinter stehen mag, natürlich nicht, sondern wird auch vom klammen rot-weissen Geldbeutel bestimmt. Es ist also notwendig, das als erste Entschuldigung für alle die – mich eingeschlossen – zunächst ein wenig besorgt sind, ob der Wiederaufstiegspläne mit Jugendkickern. Das zweite Argument ist keine Entschuldigung, sondern ein echtes „Pro“ für die derzeitige Kaderplanung. Wie lange wünschen wir Fans uns schon mehr Identifikation mit dem Verein? Wie sehr wollen wir, dass junge Eigengewächse mal eine Chance kriegen und „Söldnern“ vorgezogen werden? Jetzt werden diese Vorstellungen erfüllt! Und wann ist es passender als beim Neuaufbau in Liga vier?

Strunz spricht davon, dass die Talente die Basis darstellen, die routinierten Führungsspieler die Ergänzung. Auch wenn ich es lieber andersrum sehen würde, denke ich mit ein, zwei erfahrenen Neuzugängen mehr, haben wir eine gute Mischung in der Mannschaft. Nur mit jungen Wilden geht es nicht, nur mit lahmen alten Säcken aber auch nicht. Die Achse Maczkowiak – Lorenz-Brüder – Kühne – Kurth ist ideal, dass sich große Talente wie Sascha Mölders, Kai von der Gathen (beides echte Essener!) oder Bora Karadag neben diesen Akteuren entwickeln und überzeugen können. Zudem Trainer Michael Kulm bereits eindrucksvoll bewiesen hat, wie erfolgreich er mit jungen Spielern zusammenarbeiten und diese verbessern kann.

Talenten an der Hafenstraße wird oft genug das Können abgesprochen und wenig zugetraut. Nun ist es – endlich – einmal andersrum und ich bin überzeugt, dass einige diese Chance wirklich nutzen können und werden. Aufpassen muss man nur, dass man der gerade aufgestiegenen U23 nicht zu viele Leistungsträger wegnimmt, um die Klasse in der NRW-Liga halten zu können. Ansonsten aber bin ich – wie gesagt bei ein, zwei zusätzlichen Neuzugängen mit Erfahrung – überzeugt, dass es eine gute Spielzeit für unseren Klub geben wird.

Den Aufstieg kann in der Liga eh niemand garantieren. Ich freue mich drauf, in Essen geborene RWE-Spieler anzufeuern. „Was erlauben Strunz?“ wird man also in einer ersten Reaktion ob des Jugendwahns an der Hafenstraße ausrufen. Schaut man aber genauer hin, erkennt man: ein unterstützenswertes Konzept und ein Team, was wir Fans sehen wollen!

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