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Türkei und Kroatien glauben an Halbfinaleinzug
"Das wird ein Tollhaus, völliger Wahnsinn"

EM: Türkei und Kroatien glauben an Halbfinaleinzug
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Die "Feurigen" gegen die "Wilden", der WM-Dritte von 1998 gegen den WM-Dritten von 2002, ein junger Hund gegen einen Trainer-Fuchs - und ganz Europa fiebert mit:

Das heutige Viertelfinale der EM zwischen Kroatien und der Türkei in Wien (20. 45 Uhr/live in der ARD) steckt voller Emotionen. "Ich kann mir schon vorstellen, was am Freitagabend los sein wird. Das wird ein Tollhaus, völliger Wahnsinn", sagt Kroatiens Kapitän Niko Kovac vor dem Duell der beiden Heißblüter. Das Selbstbewusstsein der bisherigen Überraschungsteams könnte vor dem zweiten EM-Viertelfinale kaum größer sein. Während die Kroaten mit neun Punkten aus drei Gruppenspielen und breiter Brust in die Partie gehen, sind auch die Türken nach ihren glanzvollen Aufholjagden gegen die Schweiz (2:1) und Tschechien (3:2) kaum noch zu bremsen. "Die Kroaten sind uns in allen Belangen unterlegen. Läuferisch, spielerisch und kämpferisch. Für uns zählt nur ein Sieg", meinte Stümerstar Nihat.

Der angeblich vom FC Chelsea umworbene Schalke-Profi Ivan Rakitic, der trotz muskulärer Probleme in der Startelf stehen soll, konterte: "Ich kann auch drohen! Die Türken haben zwar eine hohe Qualität, sind zuweilen fanatisch. Aber das wird ihnen nichts helfen, wir gewinnen hundertprozentig." Und der Dormunder Mladen Petric, der im Falle eines Fehlens von Rakitic in die Startformation rückt, meinte: "Nihat kann erzählen, was er möchte. Wir geben die Antwort auf dem Platz."

Der türkische Trainer Fatih Terim (54) hat ohnehin noch eine Rechnung mit Kroatiens Coach Slaven Bilic (39) offen. Beim einzigen offiziellen Turnierspiel gewann Kroatien am 11. Juni 1996 bei der EM in England 1:0. Kroatiens Trainer Bilic war vor zwölf Jahren Teil der Mannschaft, die durch ein spätes Tor von Goran Vlaovic in der 86. Minute den Sieg errang. "Imperator" Terim war damals Coach der unterlegenen Türkei.

"Ich erinnere mich sehr gut an dieses Spiel. Für Kroatien war es das erste Turnier als unabhängiges Land. Auch damals war es ein Spiel voller Emotionen. Wir waren die großen Favoriten und standen mächtig unter Druck. Dieser Sieg gab uns großen Rückenwind. Ich hoffe, das gelingt uns bei dieser EM wieder", sagte "Rocker" Bilic.

Auch im Viertelfinale der EURO 2008 sind die Kroaten wieder leicht favorisiert. Beeindruckend war vor allem der 2:1-Erfolg gegen den dreimaligen Welt- und Europameister Deutschland, als die Kroaten mit einer Demonstration modernen Fußballs dem Favoriten keine Chance ließen. Die verletzungsbedingten Ausfälle von Darijo Knezevic und Igor Budan fallen dabei kaum ins Gewicht, sie hätten ohnehin auf der Bank gesessen. Anders verhält es sich bei der Türkei. "Ich habe noch 15 Feldspieler und 2 Torhüter zur Verfügung", klagte Terim am Donnerstag. Abwehrspieler Servet (Bänderdehnung im linken Knie) kann gegen die Kroaten nicht auflaufen und stünde auch für ein eventuelles Halbfinale nicht zur Verfügung. Für Tümer (Leistenverletzung) kommt ein Einsatz zu früh, auch Emre Belözoglu (Wadenverletzung) wird nicht rechtzeitig fit. Altmeister Rüstü wird im Tor stehen, da Stammtorhüter Volkan rotgesperrt ist. Mittelfeldspieler Mehmet Aurelio sitzt eine Gelbsperre ab, für Emre Güngör (Muskelfaserriss) ist das Turnier bereits beendet.

Legendär wird auch das Aufeinandertreffen der türkischen und kroatischen Fans in ganz Europa. Alleine in Wien werden außerhalb des Stadions 200.000 Anhänger der beiden Teams erwartet. In Zagreb und Ankara gibt es bereits seit Tagen kein anderes Thema mehr. Aber auch in der Schweiz, in Deutschland oder in den Niederlanden fiebern die Einwanderer dem "Spiel des Lebens" entgegen.

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