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RWE: Trübsalblasen ist mit „Capitano“ nicht zu machen
Lorenz über „reizvolle Aufgabe“

RWE: Trübsalblasen ist mit „Capitano“ nicht zu machen
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Zu feiern hat Stefan Lorenz nicht wirklich viel nach dieser Spielzeit.

RWE wurde durchgereicht in die Regionalliga, ist somit Viertligist. Gegen diesen Abstieg konnte der 26-Jährige – der eigentlich die Kapitänsbinde trug - ob seines Kreuzbandrisses und eine Folgeblessur nicht viel machen – außer mit den Zähnen zu knirschen. Auf Mallorca treibt er sich nicht auf der „Ballermann-Meile“ herum. „Ich bin mit der Familie unterwegs“, umreißt Lorenz. Man entspannt sich in der Bucht von Alkudia im „Malle“-Norden.

Die Vertragszusage kam also mündlich, „Schriftlichkeit können wir dann nachholen.“ Wichtig ist für den gebürtigen Berliner: „Die Entscheidung fiel mir nicht schwer. Die Bemühungen von Coach Michael Kulm und von Thomas Strunz waren sehr hoch.“ Dazu kommt, dass einem die Clubs nach einem Jahr, in dem man mehr Zeit im Lazarett als auf dem Feld zubrachte, nicht die Bude einrennen. „Diese Angebote waren nicht unbedingt da“, nickt Lorenz. Deshalb war der Verbleib klar. Mittels einer zweijährigen Option wurde geregelt, dass bei Aufstiegen irgendwann der Vertrag greift, „den ich jetzt verloren habe“. Die dritte und zweite Liga werden ins Auge gefasst.

„Aber erst einmal sind wir ganz unten“, grimmt der 27-fache Zweitliga-Spieler vor sich hin, „soweit, dass wir uns vielleicht Oberhausen als Beispiel nehmen sollten.“ Das jetzt Liga zwei aufmischen will. Lorenz: „RWO hat zwei Jahre hintereinander Gas gegeben.“ In der Tat, mit einem 4:1-Sieg in Essen als Saison-Auftakt – sinnbildlich! RWE muss wieder hoch – zum „X-ten“ Mal. Lorenz: „Verkaufen können wir dem Umfeld doch nichts anderes.“ Da rumort es! Der 1,84 Meter-Mann: „Es wird schwer, vor allen Dingen gegen die vielen Zweitvertretungen. Man kann sich die Ohren brechen.“

Lorenz war immer ein positiver Typ, der auch jetzt nicht einsieht, diesen Charakterzug über Bord zu kippen: „Wir werden die Gejagten sein, die Aufgabe ist reizvoll.“ Der Innenverteidiger hofft auf „neue Gesichter, dann geht es wieder los.“ Vor allen Dingen auf unbelastete Akteure, die den letzten Spieltag gegen Lübeck nicht miterlebten, als es den Spielern durch einige ausgeklinkte Anhänger fast an die Wäsche ging.

Lorenz: „Darüber macht man sich schon seine Gedanken.“ Und die sind bestimmt nicht wohlwollend, weil eine Grenze zu fallen drohte. „Es spielt doch keiner mit Absicht schlecht. Keiner will sich so attackieren lassen. Man wird von Leuten beschimpft, die einen dann später wiedersehen wollen.“ Absurd! Aber auch gefährlich. Lorenz: „So was prägt, aber jeder muss selbst sehen, in wie weit man das einfließen lässt in seine Entscheidungen.“

Lorenz registriert das, kennt aber genug andere Reaktionen. Lorenz: „Richtig Gedanken machen würde ich mir, wenn das ganze Stadion singt: Lorenz raus.“ Emotionen, Entgleisungen, eine Grantwanderung. „Das ist immer eine Frage des Wie. Kritik ist richtig und gut, ausfallend darf man nicht werden.“

Klar ist auch, für Lorenz kann es nur besser werden nach einem Jahr mit mehr Mediziner-Kontakt als Trainingsspielformen mit der Truppe. „Es kann für mich nur nach oben gehen.“ Deshalb kündigt er glaubhaft an: „Ich freue mich, es ist wichtig, mal wieder ein Jahr durchzuspielen und generell wieder auf dem Platz zu stehen.“ Und nicht nur das – Lorenz geht verbal sofort nach vorne: „Wir wollen zurück in Liga drei.“

Egal wie, auch wenn RWE sicherlich – man muss nur die aktuelle Diskussion um die Verantwortlichen verfolgen – wieder manche selbst aufgestellte Hürde bietet. Lorenz bleibt sich auch hier treu: „Irgendwie macht es diesen Club auch aus.“ Naja, er würde auch darauf verzichten.

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