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RWE: Stadion „durch“ – Die Gratwanderung der Bosse
RWE AG zurück auf dem Trikot

RWE: Stadion „durch“ – Die Gratwanderung der Bosse
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Die Strukturen werden bei RWE diskutiert – im Zuge des enormen Frustes ist das Abgleiten in die Emotionalität und somit Unsachlichkeit eine permanente Gratwanderung.

Das merkt man den Offiziellen an, die nicht stumm bleiben dürfen, wenn sie nach der Situation befragt werden, andererseits der Verlockung widerstehen müssen, Angriffe untereinander zu formulieren. „Wer nach dieser Niederlage nicht ruhig bleibt, der hat seinen Job verfehlt, auch administrativ hat es still zu sein. Es geht um den Club, nicht um Einzelpersonen“, erklärt Nico Schäfer, geschäftsführendes Vorstandsmitglied.

Der 40-Jährige macht aber gleichzeitig deutlich klar: „Es wird Änderungen geben, auch strukturell. Wir wollen jetzt noch nicht genauer darauf eingehen. Das machen wir alles in der nächsten Woche, wir haben noch Gespräche mit der Stadt.“ Und untereinander, in der Vorstandsgruppe, mit dem Aufsichtsrat.

„Versuche sind fruchtlos, Keile in den Club zu treiben. Wir sind uns innerhalb des Präsidiums und auch mit dem Aufsichtsrat einig“, lautet der Zungenschlag von Präsident Rolf Hempelmann. So muss er reden, um die Situation des Vereins nicht mit zusätzlicher Brisanz anzuheizen. Dazu gehört auch das Stadion-Projekt. RS hatte angekündigt, dass etwas kommt – die Arena soll durch sein: 32 Millionen Euro, sechs Bauabschnitte, 25.000 Plätze, Aufstockungsmöglichkeit bis auf eine 32.000er Kapazität. Die Stadt engagiert sich: Verkauf des Hotels Handelshof. 7,5 Millionen Euro waren ohnehin schon schriftlich klar. Noch-Hauptsponsor Evonik wird mit acht Millionen Euro genannt. Andererseits ist das Stadtsäckel ziemlich schlapp, so viel Kohle für die neue Arena rauszuhauen, wird kritische Nachfragen provozieren – zurecht.

„Die Stadt prescht nicht vor“, schüttelt Hempelmann mit dem Kopf. Pläne gibt es schon lange. Natürlich möchte sich so was jeder schon mit den Andeutungen in der Öffentlichkeit an das Revers heften. So geht es auch der städtischen Info-Quelle, wo als Hintergrund auch durchaus ein Matchkampf zwischen Rot (SPD) und Schwarz (CDU) vermutet werden darf.

Aber zurück zum internen Club-Schulterschluss. Schäfer: „Ich gehe davon aus, dass alle am gleichen Ziel arbeiten. Wenn oben etwas diskutiert wurde, hat das Team nichts mitbekommen. Die Mannschaft hat es gegen Lübeck nicht geschafft.“ Klar ist nach RS-Infos das Logo des Hauptsponsors auf dem Trikot: Die RWE AG gibt ihr Comeback, so erklärt ein Club-Vertreter, es wird von einem siebenstelligen Betrag gesprochen. Eigentlich sollte es die Sparkasse Essen werden, gedrängt auch von der Stadt. Doch das Geldinstitut verzichtete, da man auch der Ansicht war, die drei Buchstaben wären dort besser platziert. Mittlerweile wird auf der Seite der Sponsoringpartner vehement hinterfragt, warum man die Fußball-Abteilung trotz zweier Aufstiege in Liga zwei nicht ausgliederte und der „e.V.“ noch weiter maßgebend ist.

Auch ein Wechsel in der Führung des Vereins wird in den Unternehmen thematisiert, basierend auf der genannten politischen Motivation, die offenbar ein kleinkommunaler Krieg ist. Interessant ist sicherlich die Tatsache, dass im Rahmen der Gesamtdiskussion um RWE auch der Name Professor Dr. Rüdiger Knaup fällt. Jurist, ehemals Präsident der SG Wattenscheid und mit einem Sitz im DFB-Bundestag ausgestattet. Knaup wird genannt, genau so wieder Rudi Assauer – abwarten, was unter der Woche geschieht.

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