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Lehmann nach schwachem Auftritt unter Druck
Adler und Enke sitzen im Nacken

EM: Lehmann nach schwachem Auftritt unter Druck
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Nach dem 2:2 (2:0) im EM-Testspiel gegen Weißrussland droht der deutschen Nationalmannschaft eine Torwart-Diskussion. Jens Lehmann hatte die deutsche Abwehr mit seinem exzentrischen Torwartspiel einmal mehr aus dem Rhythmus gebracht und die "T-Frage" erneut angeheizt. Danach flüchtete sich der 38-Jährige wie gewohnt in Galgenhumor.

"Ich bin ja an jedem Treffer mit schuld. Das ist halt einfach das Schicksal eines Torwarts. Mit den zwei Gegentreffern sind wir alle nicht zufrieden, auch wenn ich an beiden Bällen dran war", sagte der 54-malige Nationalspieler nach dem enttäuschenden 2:2 (2:0) gegen das zweitklassige Weißrussland im vorletzten EM-Test in Kaiserslautern.

Wie schon beim 3:0 gegen Österreich Anfang Februar war Lehmann vor allem zu Beginn der größte Unsicherheitsfaktor in der Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). Zunächst zeigte der Schlussmann des FC Arsenal fußballerische Schwächen und konnte eine leichte Rückgabe von Philipp Lahm nicht verarbeiten, dann warf er sich einen Schuss von Wjatscheslaw Hleb fast selbst ins Tor (25.). "Ich wollte den Ball eigentlich festhalten, doch dann fing er an zu flattern", sagte Lehmann entschuldigend. Dass Lehmann, der in der DFB-Auswahl erstmals nach 681 Minuten wieder bezwungen wurde, zu allem Überfluss auch noch beim Gegentor zum 2:2 durch Witaly Bulyga (88.) eine äußerst unglückliche Figur abgab, war auch Kapitän Michael Ballack nicht entgangen. Doch der 31-Jährige ließ Milde walten. "Ich glaube, auch bei Jens hat am Ende die Konzentration nachgelassen. Klar ist, dass er den Ball in Topform sicher gehalten hätte. Aber ich denke nicht, dass wir deshalb jetzt wieder eine Torwartdiskussion haben", sagte Ballack.

Um einer hitzigen Diskussion um die "T-Frage" zu entgehen, muss der WM-Held von 2006 am Samstag (17.30 Uhr/live in der ARD) beim letzten EM-Test gegen Serbien in Gelsenkirchen allerdings fehlerlos bleiben. Ansonsten ist auch bei Bundestrainer Joachim Löw der Vertrauensvorschuss endgültig aufgebraucht. "Jens wird am Samstag gegen Serbien auf jeden Fall im Tor stehen. Man spürt, dass er Spielpraxis braucht", sagte Löw, der offenbar auf den Leverkusener Rene Adler und nicht auf den Hannoveraner Robert Enke als möglichen Lehmann-Ersatz setzt.

Lehmanns fehlende Spielpraxis, die unter anderem auch der ausgebootete Timo Hildebrand zuletzt bemängelt hatte, brachte beim Spiel gegen Weißrussland die ganze Abwehr durcheinander. Schon vor der Pause zeigte die Defensive Schwächen, anschließend glich sie einem Torso. Vor allem Christoph Metzelder, aber auch der durch die Ausfälle von Marcell Jansen (muskuläre Probleme) und Heiko Westermann, der zur Geburt seiner Tochter Lara in Bielefeld weilte, auf die linke Abwehrseite gerückte Thomas Hitzlsperger, erwischten einen rabenschwarzen Tag.

"Schade, dass wir im Spiel nicht das umsetzen konnten, was im Training schon gut geklappt hat. Wir haben gelitten. In der Abwehr müssen wir einfach zu 100 Prozent konzentriert sein. Gerade, wenn Per Mertesacker und ich es nicht schaffen, unsere Vorderleute zu organisieren, dann wird es schwer. Dann ist die Mitte vor uns zu offen", analysierte Spanien-Legionär Metzelder treffend. Sein Nebenmann Mertesacker meinte: "Wir sind auf dem Zahnfleisch gegangen und müssen nun zusehen, dass wir in Form kommen. Das gilt sowohl für die Abstimmung in der Defensive als auch für das kompakte Auftreten der gesamten Mannschaft."

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