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FC Carl Zeiss Jena steht vor ungewisser Zukunft
"In Jena brennt ein ganzer Wald"

 Jena: Carl Zeiss steht vor ungewisser Zukunft
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Zum Ende des zweijährigen Gastspiels in der 2. Bundesliga bleiben beim FC Carl Zeiss Jena viel Fragen offen und die Zukunft ungewiss.

Nach der Blamage in Aue steht der Abstieg endgültig fest, Star Jan Simak ist schon Richtung Stuttgart abgewandert und der Präsident liegt im Clinch mit den Sponsoren: "In Jena brennt nicht der Baum, in Jena brennt ein ganzer Wald", schilderte der von der desaströsen Vorstellung seiner Spieler beim 0:5 (0:2) im Abstiegs-Endspiel in Aue bis ins Mark erschütterte Jenaer Coach Henning Bürger seine Eindrücke der Situation an den dicht bewaldeten heimatlichen Kernbergen.

Er handelte sich mit dieser Aussage postwendend eine verbale Backpfeife seines Vereinschefs Rainer Zipfel ein: "Der Trainer soll sich mal an der eigenen Nase zupfen. Er muss schon beantworten, warum wir bei aller Vorbereitung zweimal wichtige Spiele 0:5 (vor Aue auch in Hoffenheim, d.Red.) verloren haben." Das roch nicht gerade nach Schulterschluss mit dem bereits dritten Trainer, den Zipfel innerhalb eines Jahres in Jena installierte. Bürger verfügt über einen auch für die 3. Liga geltenden Vertrag bis Sommer 2009 und war auch aufgrund seiner zuvor starken Arbeit in der Nachwuchs-Abteilung bisher Hoffnungsträger bei den Thüringern.

Ab sofort muss sich der 38-Jährige eigentlich gemeinsam mit Sportdirektor Carsten Linke mit der Zusammenstellung des Drittliga-Kaders beschäftigen. Nach Jan Simak bemühen sich nun auch etliche andere Stammspieler um einen neuen Verein, der höherklassiges Spielen nebst dickerer Brieftasche verheißt. Ganze fünf Kicker stehen bisher für die Drittklassigkeit unter Vertrag, "und vom Personal, das in Aue auf dem Platz stand, hat sich wirklich niemand angeboten", kommentierte Linke bissig. Ob Präsident Zipfel, der im Hauptberuf einem großen Müllentsorger der Region vorsteht, dem Duo Bürger/Linke das Großreinemachen im Verein überlässt, werden die nächsten Tage zeigen. Das Desaster in Aue benannte der sich selbst als "autoritär" bezeichnende Vereinschef als "einen der schlimsten Momente meiner Amtszeit. Wir sind mit anderen Zielen angetreten und müssen das gründlich auswerten".

Zuvor hatte Zipfel ("Jena ist ein sehr gesunder Verein.") angekündigt, den bereits für die 3. Liga kalkulierten Etat um 500. 000 Euro auf 4,5 Millionen (3,1 Millionen davon für die 1. Mannschaft) aufstocken zu wollen. Allerdings rumorte es zuletzt an der Sponsoren-Front.

Der scheidende Trikotsponsor schob dem Präsidenten die Hauptschuld am Abstieg zu, der potenzielle neue Hauptsponsor will sein Engagement überdenken, und der für das Einwerben der Gelder verantwortliche Geschäftsführer nahm "wegen der permanenten Einmischung des Präsidenten" geräuschvoll seinen Hut. Vom Wiederaufstieg spricht bisher niemand. Jenas letztem Zweitliga-Abstieg 1998 folgten neun Jahre in der Dritt- und sogar Viertklassigkeit.

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