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Schalke: Müllers schwierige Suche nach einem flexiblen Stürmer
"Das können wir uns nicht leisten"

Schalke: Müllers schwierige Suche nach einem flexiblen Stürmer
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Der Trainer für die kommende Saison steht mit Fred Rutten fest, mit welchem Kader der FC Schalke in die Spielzeit gehen wird, allerdings noch nicht.

Mit mindestens zwei Neuzugänge will Manager Andreas Müller die Mannschaft weiter verstärken. Etwa zehn Millionen Euro hat er laut dem Aufsichtsratsvorsitzenden Clemens Tönnies hierfür zur Verfügung. Ob weitere Verpflichtungen notwendig sind, hängt davon ab, ob und wie viele Spieler den Verein verlassen. Einem Top-Transfer in der Größenordnung von Amsterdams Stürmerstar Klaas Jan Huntelaar, dessen Name seit Wochen rund um Schalke geistert, ist für die in der Champions League finanziell reich beglückten Königsblauen noch nicht drin. Was drin ist, erklärte Müller am Mittwoch.

Andreas Müller, wie wichtig ist das Erreichen von Platz zwei in der Bundesliga, um mehr Planungssicherheit für die kommende Spielzeit zu haben? Es ist aus mehreren Gründen ein großer Unterschied, ob du Zweiter oder Dritter wirst. Der Dritte muss im August, wenn die neue Saison gerade angefangen hat, in die Qualifikation zur Champions League. Und da sind dann richtig starke Gegner dabei, es ist also keinesfalls sicher, ob man weiterkommt. Und falls man es schafft, ist es auch wirtschaftlich ein deutlicher Unterschied, als wenn man Vizemeister wird. Wie groß ist dieser in Zahlen? Das ist schon ein ordentlicher Betrag. Als wir 2005 Vizemeister geworden und in der Gruppenphase der Champions League ausgeschieden sind, haben wir mehr eingenommen als Werder, das eine Runde weiterkam. Also ungefähr die Ablöse für einen neuen Spieler? Ja, so in etwa, wenn man unsere bisherigen Transfers dafür zugrunde legt.

Ganz Schalke wartet darauf, dass der erste Neuzugang vermeldet wird, möglichst ein richtiger Kracher. Wann ist es denn so weit? Wir sind noch mitten in den Planungen und lassen uns die Zeit, die wir brauchen. Ich werde mich in den kommenden Tagen mit unserem neuen Trainer Fred Rutten treffen, dann wollen wir unsere Vorstellungen austauschen, wie wir die Mannschaft optimieren wollen. Schalke ist mittlerweile eine richtig gute Adresse auch in Europa geworden. Um für Spieler noch attraktiver zu werden, wäre die ständige Teilnahme an der Champions League natürlich ganz wichtig.

35 Millionen wurden bisher aus den UEFA-Töpfen eingenommen, weitere fünf werden im Juni noch an Prämien dazu kommen. Wieso greift Schalke nun nicht richtig tief in die Tasche, um Transfers wie Bayern München vor dieser Serie zu tätigen? Weil wir einfach wirtschaftlich noch nicht so weit sind. Wir haben gutes Geld eingenommen, das ist richtig, aber wir gehen damit nicht verschwenderisch um, sondern stecken einen großen Teil in den weiteren Abbau von Verbindlichkeiten. Wir werden etwas ausgeben können, sogar mehr als sonst, wobei man bitte nicht vergessen sollte, dass unsere Transferbilanz der vergangenen Jahre ausgeglichen ist. Wo sehen Sie den größten Handlungsbedarf? Wir wollen uns in allen Mannschaftsteilen verbessern und jede Position möglichst doppelt besetzt haben wollen, so viel ist klar. Wenn wir allerdings unsere Truppe auf den einzelnen Posten durchgehen, dann wird deutlich, dass wir zum Beispiel hinten links für Christian Pander keine echte Alternative haben. Heiko Westermann hat das in dieser Saison lange sehr gut gemacht, aber er ist als Innenverteidiger noch stärker. Und vorne könnten wir sicherlich auch noch etwas tun. Konkret: Was ist mit Huntelaar? Das musste ja kommen. Kaum haben wir einen holländischen Trainer geholt, werden gleich auch ein paar Spieler von drüben bei uns gehandelt. Huntelaar ist ein Spieler, der im Sturmzentrum zu Hause ist, also genau wie Kevin Kuranyi. Da Fred Rutten das 4-3-3-System bevorzugt, würde er da nicht rein passen. Und wir werden sicher keinen Mann für zig Millionen holen, der die gleiche Rolle wie Kevin spielt.

Was ist mit Lukas Podolski, der bei den Bayern immer noch nicht ganz glücklich zu sein scheint? Auch er ist im 4-4-2 zu Hause. Die ganze Welt schreit doch nach Stürmern, aber die Frage ist: Wie wollen wir spielen? Fred Rutten hat da seine klare Vorstellung, die Neuzugänge müssen also in diese Formation passen, ohne dass wir uns ganz starr auf nur ein Spielsystem festlegen wollen. Am besten wäre ein Angreifer, der vorne variabel ist und für 20 Tore pro Jahr gut ist. Leider können wir uns den noch nicht leisten.

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