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Bochum: Christoph Dabrowski ist heiß auf das Saisonfinale
Der junge „Hannibal Lecter“

Bochum: Christoph Dabrowski ist heiß auf das Saisonfinale
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Gereu dem Werbemotto „Nie war er wertvoller als heute“ hat sich Christoph Dabrowski in der laufenden Spielzeit auch bei seinen größten Kritikern Respekt verschafft.

Doch ausgerechnet als der „Lange“ seine beste Phase im VfL-Trikot hatte, erwischte es ihn im Derby gegen den BVB ganz böse.

Denn kaum hatte er sein erstes Kopfballtor der Saison erzielt, was trotz seiner Größe von 1,95 Metern bei ihm zu den Raritäten gehört, da zog er sich einen mehrfachen Augenbodenbruch zu, auch die Kiefernhöhle war in Mitleidenschaft gezogen worden. Noch in der Nacht wurde er operiert, kaum war er aus dem Krankenhaus, begann er schon wieder mit dem Lauftraining. 24 Tage nach seiner schweren Verletzung nahm er wieder am Mannschaftstraining teil.

Nachdem die erste Spezialmaske nicht wirklich passte, erhielt er schnell eine neue, die offensichtlich wie angegossen sitzt. In dieser Spielzeit eh ein schwer bezwingbarer Gegenspieler, erinnert Dabrowski jetzt an den jungen Hannibal Lecter, wie einige Fans schon witzelten. Und es sieht schon abenteuerlich aus, wenn der 29-Jährige am Kopfballpendel Überstunden macht. Umso erfreulicher: „Ich habe überhaupt keine Schmerzen mehr. Wenn der Trainer mich fragt, ob es geht, werde ich ja sagen.“

Sicherheitshalber hat er sich beim operierenden Arzt in der vergangenen Woche grünes Licht geben lassen. „Es kann nichts passieren, da gibt es keine Bedenken.“

Um in Form zu bleiben, und die war ja zuletzt konstant gut, hielt er sich auch während seines Kurztrips am vergangenen Wochenende in Kiel fit. Statt in seine Heimat Berlin war er mit Ehefrau Lydia samt den Kindern Emily und Luc zu Freunden gereist und hatte sich das Pokalfinale im Fernsehen angeschaut: „Das war ganz spontan, meine Tickets haben Bekannte bekommen.“

Noch ein Jahr läuft „Dabros“ Vertrag, doch mittlerweile könnte sich der Mittelfeldler gut vorstellen, auch darüber hinaus in Bochum zu spielen. „Der VfL ist ein gut geführter Verein, bei dem man ruhig und vernünftig arbeiten kann und der sich realistische Ziele setzt. Ich denke, wir haben uns stabilisiert und wenn es uns gelingt, die Spielerfluktuation in Grenzen zu halten, dann hat der Club die Chance, sich noch weiter zu verbessern.“

Weiter mit dem Ex-Berliner zu arbeiten, kann sich auch Trainer Marcel Koller vorstellen: „Er ist ein positiver Typ für die Mannschaft, ein echter Teamplayer. Ich habe noch nie erlebt, dass er schlechte Laune verbreitet. Er stachelt die Kollegen auf dem Platz an und gibt immer hundert Prozent. So wie man sich das als Coach wünscht.“ Dann kann sich der Schweizer einen Seitenhieb nicht verkneifen: „Außerdem sorgt er regelmäßig für ein Kabinenessen, denn er hängt sich gegen seine Ex-Clubs voll rein, obwohl er weiß, dass er bei einem Dreier zahlen muss.“

Dabrowski hat sich daran inzwischen gewöhnt: „Ich liefere mir ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit Marcel Maltritz, aber ich liege in Front. Wenn alles gut läuft, muss ich in einer Woche nach einem Erfolg gegen Bielefeld schon wieder ein Essen spendieren.“ Doch zur Stunde hofft der Routinier schon auf einen Einsatz gegen die „Zebras“, schließlich war er im Hinspiel der Mann des Tages und verdiente die Bestnote eins.

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