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Schalke: Rutten - "Youri hat mich verrückt gemacht"
Büskens und Mulder Co-Trainer

Schalke: Rutten - "Youri hat mich verrückt gemacht"
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Seit zehn Tagen war es so gut wie klar, seit dem gestrigen Mittwoch ist es auch offiziell.

Fred Rutten heißt der neue Trainer des FC Schalke. Der 45-Jährige tritt sein Amt ab dem 1. Juli an und unterzeichnete in Gelsenkirchen einen Zweijahresvertrag. Schalke zahlt an Twente Enschede eine Ablösesumme von 500.000 Euro, da Rutten bei den Holländern noch bis 2009 gebunden war. Seine Assistenten auf Schalke werden Mike Büskens und Youri Mulder.

All das war nach den Vorzeichen der vergangenen Tage keine Überraschung mehr, dennoch begrüßte den Fußballlehrer bei seiner Präsentation im Medienzentrum der Arena ein Presseaufgebot, mit dem er erst einmal umzugehen lernen muss. "Daran muss ich mich gewöhnen", gab Rutten zu.

Wie sein Landsmann Huub Stevens gilt er als Fußball-Purist, der größten Wert auf die Arbeit mit seiner jeweiligen Mannschaft legt, dem aber das Zusammenspiel mit den Journalisten eine eher lästige Begleiterscheinung ist. Darin unterscheidet er sich von seinem Vorgänger Mirko Slomka, der sich in der Öffentlichkeit stets perfekt darzustellen vermochte.

Bevor Rutten auf Schalke beginnt, möchte er seinen Herzensclub Twente, bei dem er als Spieler und in verschiedenen Trainerfunktionen fast 25 Jahre tätig war, über die Playoffs nach Europa führen. "Ich habe gegenüber Enschede eine Verpflichtung und möchte dort einen guten Abschied haben", erklärte Niederlandes "Trainer des Jahres 2007". Um dann in Deutschland den nächsten Schritt in seiner Karriere zu gehen. "Ich war immer daran interessiert, in eine der großen europäischen Ligen zu arbeiten. Und Schalke ist ein Traditionsverein, der in Holland einen sehr guten Ruf genießt und zu mir passt. Ich bin stolz darauf, hier anfangen zu dürfen", gab Rutten zu.

Obwohl er seit Wochen bei Schalkes kommendem Bundesliga-Gegner HSV als Nachfolger von Huub Stevens gehandelt wurde, war Hamburg kein Thema für den Vater zweier Töchter. "Schalke hat mir das Gefühl gegeben, dass man mir vertraut und dass es der richtige Verein für mich ist", erklärte Rutten. "Youri hat mich schon ganz verrückt gemacht, was für ein toller Club Schalke sei."

Andreas Müller hatte ihn am Sonntag voriger Woche, einen Tag nach der Entlassung Slomkas und der Bekanntgabe des Interimsduos Büskens/Mulder kontaktiert. Beim Besuch des letzten Saisonspiels der "Tukkers" am vergangenen Sonntag machten der S04-Manager und sein Wunschkandidat alles klar. "Anfang des Jahres habe ich mir schon einmal eine Partie von Twente angeschaut und war von der Spielweise begeistert", berichtet Müller. "Fred Rutten war für mich vom ersten Moment an die erste Wahl. Er hat Fachkompetenz, Ausstrahlung und Persönlichkeit. Ich bin mir zu 100 Prozent sicher, dass er der richtige Trainer für Schalke ist."

Genaue Ziele und mit welchem System er diese erreichen möchte, wollte der so Gelobte gestern noch nicht definieren. "Ich kann doch jetzt noch nicht sagen, ob wir Meister werden oder die Champions League erreichen", möchte sich Rutten erst ein genaues Bild von der Mannschaft machen. "Aber Schalke möchte gerne weitere Schritte nach oben machen. Das trifft sich mit meiner Einstellung. Ich will für Schalke ein Trainer sein, der von morgens bis abends für den Verein da ist."

Bei den wenigen Fans, die rund um die Arena auf den neuen Mann warteten, löste der Name Rutten aber zunächst keine Euphorie aus. "Ich habe von dem noch nicht viel gehört", war der einhellige Tenor. Internationales Standing, wie es Slomka-Kritiker Josef Schnusenberg gefordert hatte, besitzt Rutten nicht. Was nicht ist, kann ja noch werden. Angst vor dem schwierigen Umfeld hat er nicht. Dass Slomka als Champions-League-Viertelfinalist und Dritter der Bundesliga gehen musste, schreckt ihn nicht.

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