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WADA sieht sich für Anti-Doping-Kampf gerüstet
"Nie hatten wir so gute Chancen"

Olympia: WADA sieht sich für Anti-Doping-Kampf gerüstet
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Um den Sportlern Dopingvergehen bei den Sommerspielen 2008 von vornherein unmöglich zu machen, hat sich die WADA ein detailliertes Programm ausgedacht. 1000 Jäger sind Dopingsündern in Peking auf den Fersen, erstmals wird auch auf Wachstumshormone getestet. "Nie hatten wir so gute Chancen, Übeltäter zu überführen", sagte WADA-Präsident John Fahey, als er vor Ort das engmaschigste Kontrollsystem der Olympiageschichte inspizierte.

4500 Dopingtests soll es während der Spiele (8. bis 24. August) und in den 13 Tagen davor ab Öffnung des Olympischen Dorfes geben, 4000 Urin- und 500 Blutproben. Auch in der jetzigen Trainingsphase sind die Kontrolleure im Auftrag der Weltsportverbände schon unterwegs.

"Wir sagen aber nicht, was wir alles suchen, um möglichst viel Unsicherheit zu lassen. Ich kann lediglich bestätigen, dass der Test auf Wachstumshormone erstmals zur Anwendung kommt", erklärte Fahey. Der Australier steht der WADA seit 1. Januar vor und wird dieser Tage vor allem von einem Ziel umgetrieben: "Ich will nicht, dass Doper den ehrlichen Sportlern den Sieg wegnehmen." Sämtliche Proben sollen acht Jahre lang eingefroren werden, damit sie gegebenenfalls später auf jetzt noch nicht entdeckbare Substanzen untersucht werden können. Für die Auswertung der Tests während der Spiele ist das neue Pekinger Anti-Doping-Labor zuständig, dessen Führungskräfte unter anderem an der Sporthochschule in Köln ausgebildet worden sind.

Mit 1000 Mitarbeitern und Helfern nehmen so viele Dopingjäger wie nie zuvor bei Olympia den Kampf auf. Sie arbeiten rund um die Uhr. Nach 24 Stunden werden alle negativen Testergebnisse vorliegen, die positiven nach 48 Stunden. Lediglich die Auswertung der 500 Blutproben dauert 72 Stunden. "Immer, wenn wir jemanden erwischen, wird die Zukunft des Sports sauberer", meint Fahey.

China sei ein verlässlicher Partner, versichert der frühere australische Finanzminister. Zweifel an der Verlässlichkeit der Anti-Dopingpolitik des Landes wies er vehement zurück. Der Olympia-Gastgeber habe als erstes asiatisches Land den Welt-Anti-Doping-Code, der bis Ende März von 78 Ländern ratifiziert worden war, unterzeichnet. Zudem wurde eine Nationale Anti-Doping-Agentur (NADA) gegründet, WADA-Dopingfahnder könnten mittlerweile problemlos in China umherreisen. "Ich habe keinen Grund, an der Unabhängigkeit der chinesischen NADA zu zweifeln." Zudem müssten alle Olympiastarter Chinas eine Anti-Doping-Erklärung unterzeichnen, wie die auch in Deutschland vorgesehen ist.

Der WADA-Zukunft sieht Fahey optimistisch entgegen: "Jetzt stehen die Regierungen voll hinter uns. Mit ihrer Hilfe können wir durch Bildungsprogramme auf eine Änderung der Kultur des Drogenmissbrauchs hoffen." Größte Herausforderung sei, "nicht unbedingt zahlenmäßig mehr, aber intelligenter zu testen".

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