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Bezirksliga 8 NR: TSV Bruckhausen - BSV Oberhausen 66 0:3 (0:0)
"Uns kann nur noch ein Wunder retten"

Bezirksliga 8 NR: TSV Bruckhausen - BSV Oberhausen 66 0:3 (0:0)
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Kuriose Szenen gab es in der Bezirksliga 8 NR nach Ende des Keller-Duells zwischen dem TSV und BSV. Denn nach dem Abpfiff haderte ausgerechnet Jörg Lieg, Spielertrainer von BSV Oberhausen 66, mit der Chancenverwertung seiner Truppe - und das obwohl seine Elf gerade mit 3:0 gewonnen hatte. "Wenn wir in anderen Spielen solche Chancen vergeben, dann kann uns keiner mehr helfen", grantelte der Abwehrspieler nach dem Spielende und legte nach: "Das war vorne zu ängstlich und das war der Schiedsrichter auch."[i]Ein Ortstermin[/i]

Der Sprung von den Abstiegsplätzen ist dem akut abstiegsgefährdetem Klub aus der Emscherstadt damit jedenfalls in dem sogenannten "Sechs-Punkte-Spiel" gelungen, während der TSV Bruckhausen immer weiter an Boden verliert und aktuell auf dem besten Wege ist in der nächsten Spielzeit wieder ein Kreisligist zu sein. Adem Gümüs, spielender Coach der Bruckhausener, musste gleich vier Stammkräfte ersetzen und war so schon vor der Partie nur eingeschränkt optimistisch: "Wir müssen punkten, egal wie, sonst sieht es bitter aus." Und einen wahrhaften Fight boten die Akteure aus dem Duisburger Norden dann auch, zumindest in den ersten 45 Minuten.

Hat kaum noch Hoffnung auf den Klassenerhalt: Mustafa Boztoprak, Geschäftsführer beim TSV Bruckhausen

Dort wurde kein Ball abgeschenkt. Dass es hart werden würde, wusste auch Lieg: "Das Hinspiel haben wir mit 2:0 gewonnen. Da haben wir gleich gezeigt, dass wir uns nicht vorführen lassen. Das müssen wir auch heute auswärts tun und uns nicht provozieren lassen." Angetreten ohne echte Sturmspitze, dafür mit drei sehr offensiv ausgerichteten Mittelfeld-Akteuren, hatte die Gäste bereits in der dritten Minute durch Christian Müller die Möglichkeit in Führung zu gehen, der Spieler vergab jedoch freistehend vor dem Tor.

Bereits nach 20 Minuten war aber klar, dass es keine Begegnung für die Galerie werden würde. Eine Sache, die schon der viel genutzte und längst sanierungsbedürftige Ascheplatz am Beeckbach verhinderte. Harte Zweikämpfe, die in Fouls und Unterbrechungen endeten, erlahmten ebenfalls den Spielfluss. Der Gipfel dieser zu erwartenden Härte bildete kurz vor der dem Pausenpfiff ein überharter Zusammenprall zwischen Bünyamin Cakmak und Müller. Die Folge: Beide Akteure mussten minutenlang behandelt werden.

Nach der Pause schien sich der Verlauf der ersten 45 Minuten nahtlos fortzusetzen. Die Gäste waren zwar feldüberlegen, konnten aber kein Kapital daraus schlagen. Doch in der 57. Minute war es Andre Kampen, der die Oberhausener jubeln ließ und einen Abstauber zur Führung nutzte. Genau eine Minute später drohte die Situation zu eskalieren: BSV-Akteur Raik Schröder gab den Ball nach einer Freistoßentscheidung für Bruckhausen nicht direkt her und wurde daraufhin hart von einigen übermotivierten TSV-Kickern angegangen.

Die Aufstellung und Statistik TSV Bruckhausen: Schubert - Erdal, E. Gümüs (65. Boztoprak), Yagiz - Aydin, Cakmak, Dag, Deler, A. Gümüs, Tekin - Kamber (78. Durmaz) BSV Oberhausen 66: Adamitz - Avsar (34. Kösteveli) (67. Werner), Balli, Banowski, Lieg - Hebisch, Jormann (61. Zein), Kampen, Konrad, Müller, Schröder Tore: 0:1 Kampen (57.), 0:2 Balli (71.), 0:3 Hebisch (77.) Schiedsrichter: Stahl (Hattingen) Zuschauer: 68

Die Folge war eine Rudelbildung, in der einige Spieler auch sichtlich handgreiflich wurden. Glücklicherweise waren auf beiden Seiten deeskalierende Kräfte, die die Lage entschärften. Schiedsrichter Stahl zeigte daraufhin lediglich zwei gelbe Karten - aufgrund der Härte eine viel zu milde Strafe.

Die Hausherren warfen zwar alles nach vorne, konnten dort aber keine Gefahr entwickeln und fingen sich so gefährliche Konter. Süleyman Balli (71.) und Marcel Hebisch (77.) nutzten diese zu ihren Gunsten und brachten ihr Team somit endgültig auf die Siegerstraße. Folglich ließen die Hausherren jegliche Moral vermissen und können der eklatanten Abschluss-Schwäche der Gäste verdanken, dass es bei drei Gegentoren blieb. Völlig aufgebracht nach dem Abpfiff schimpfte Gümüs: "Wie kann man so einen völlig überforderten Schiedsrichter für so eine Partie ansetzen?" Und TSV-Geschäftsführer Mustafa Boztoprak zuckte nach der Partie resigniert mit den Schultern: "Uns kann nur noch ein Wunder retten."

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